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5 Gründe, Gold jetzt zu shorten

 Als der Preis für eine Feinunze Gold am 11. April innerhalb weniger Stunden um mehr als 200 US Dollar stürzte, war dies der dramatischste Kurseinbruch, den die Anlegergemeinde seit mehr anderthalb Jahren gesehen hatte. Mitte Mai fiel der Kurs des begehrten Edelmetalls sieben Tage in Folge, die längste Verlustserie an den europäischen Spot-Märkten seit vier Jahren. Aufs Jahr betrachtet, befindet sich der Kurs seit Anfang Oktober in einer Abwärtsspirale, und die Schwergewichte der Märkte reagieren. US-Investor George Soros hat bereits vor Monaten höchst medienwirksam seine gesamten Goldpositionen verkauft, und damit gerüchteweise den Kurseinbruch mit ausgelöst, und Analysten der Investmentbank Goldman Sachs erwarten, dass der Goldpreis weiter fällt.

Was passiert als nächstes? Hier sind fünf Gründe, Gold jetzt zu verkaufen:

1. Die Federal Reserve könnte die expansive Geldpolitk drosseln.

In den vergangenen Jahren war die Geldpolitik der US-Notenbank ein wichtiger Antriebsfaktor für den Goldpreis. Je mehr die Fed ihre Schleusen öffnete, umso mehr fielen der Dollarkurs, und umso mehr steigt der Goldpreis, da das gelbe Metall in Zeiten hoher Liquidität eine traditionelle Absicherung gegen Währungsschwächen und Inflation darstellt. Seit jedoch immer mehr positive Nachrichten zur Konjunkturerholung eintreffen, gibt es immer wieder Hinweise darauf, dass die amerikanische Notenbank die expansiven Anleihekäufe zurückfahren könnte. Die Sorge um ein baldiges Ende der quantitativen Lockerungen hat die Attraktivität von Gold als Inflationsschutz beschädigt.

2. Großinvestoren ziehen sich vom Markt zurück.

Nicht nur George Soros und Goldman Sachs gehören zur stetig wachsenden Gruppe der Goldbären. Einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage zufolge bewerten rund 60 Prozent der Investoren bei Credit Suisse das Edelmetall als den Rohstoff mit den schlechtesten Aussichten. Mehr als 50 Prozent der Befragten erwarten, dass der Preis für die Feinunze noch in diesem Jahr unter 1400 Dollar sinken wird. Die Analysten des Hauses sehen sogar noch schwärzer: Laut Ric Deverell, Head of Commodities Research bei Credit Suisse AG, erwartet in fünf Jahren einen Goldpreis von unter 1000 Dollar pro Feinunze.

3. Der US-Dollar erstarkt wieder

Vollständig erholt hat sich die amerikanische Währung von ihrem steilen Fall im Februar zwar noch nicht, doch eine Betrachtung des Charts zeigt, dass der Tiefstand von Ende März seither nicht wieder erreicht wurde, und dass jeder Tiefpunkt der derzeitigen Korrekturbewegung seither knapp oberhalb des zuletzt erreichten liegt – klassische Zeichen eines Aufwärtstrends. Abgesehen davon wird Gold in Dollar gehandelt – ein schwacher Dollar schwächt die Attraktivität von Goldinvestitionen für Anleger außerhalb der USA.

4. Der saisonale Charakter der indischen Goldnachfrage

Bekanntermaßen ist Indien der weltweit größte Konsument des gelben Edelmetalls, und etwa für ein Drittel der globalen Nachfrage verantwortlich. Inder reagieren normalerweise sehr schnell auf fallende Preise, und die darauf folgende Kauflust oft als Stabilitätsanker für den Kurs. Ein Großteil des indischen Goldes wird zu Schmuck verarbeitet, ein traditionelles Hochzeitsgeschenk in Hindu-Familien. Zum einen könnten viele Inder den letzten Preissturz für vorsorgliche Käufe genutzt haben, sodass der nächste Verfall keine vergleichbare Reaktion hervorruft, zum anderenliegt der im Hindu-Kalender verheißungsvollste Feiertag für den Goldkauf (das Akshaya-Tritiya-Fest am 13. Mai) nun hinter uns, sodass alle Anzeichen darauf hindeuten, dass die indische Nachfrage bald nachlassen wird.

5. Stehen weitere Abflüsse aus ETFs bevor?

Neben dem Abwandern namhafter Investoren wie George Soros waren Mittelabflüsse aus mit Gold gedeckten börsennotierten Indexfonds (ETFs) mit verantwortlich für die Goldschwäche der letzten Monate. Rund 177 Tonnen des gelben Metalls veräußerten ETFs im ersten Quartal bereits. Insgesamt sind die von ETFs gehaltenen Bestände zwar nach wie vor hoch – Schätzungen zufolge immer noch mehr als 71 Millionen Unzen – fällt der Preis jedoch weiter, könnten noch mehr Liquidierungen anstehen, wenn die Nervosität steigt.

5 Gründe, Gold jetzt zu shorten
5 Gründe, Gold jetzt zu shorten

Über CFD Handel

Der Online Handel mit Gold CFDs hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer beliebten Alternative zum klassischen Direkthandel mit Gold entwickelt. CFDs (von engl. contract for difference) sind derivative Finanzprodukte, deren Preis sich von einem zugrunde liegenden Markt ableitet, zum Beispiel Rohstoff oder Aktie. CFD Trader können sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen profitieren, ohne dass sie das zugrunde liegende Produkt physisch besitzen, was insbesondere bei Rohstofftransaktionen von Vorteil sein kann (nicht jeder Privatanlegerhaushalt verfügt über einen Tresorraum für Goldvorräte). Auf Grund der Hebelwirkung von CFDs ist es überdies nicht notwendig, den gesamten Positionswert eines Trades zu hinterlegen; insbesondere bei hochpreisigen Rohstoffen wie Gold erleichtert dies Kleinanlegern den Marktzugang deutlich.


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