5.Kapitel. Die schrille Frau und das Meer...über Shoppingparadise, Crewkollegen und Fischfutter auf zwei Beinen.
5.Kapitel. Die schrille Frau und das Meer...über Shoppingparadise, Crewkollegen und Fischfutter auf zwei Beinen.
Bronxkind

Momente auf See und seine Folgen.

5.Kapitel. Die schrille Frau und das Meer...über Shoppingparadise, Crewkollegen und Fischfutter auf zwei Beinen.

Wie beim letzten mal kurz erwähnt, war ich reif für die Insel und beschloss mich, sie wenigstens stundenweise zu betreten und hatte alle Gedanken und Erinnerungen über Bord geworfen und mich spontan bei einem Kreuzfahrtschiffsunternehmen beworben. Dieses „heuerte“ mich dann sogar an und nun standen für mich ganze 3 Wochen Einarbeitungszeit auf Bord an. Es war riesengroß, 260 m lang mit 13 Decks, 960 Passagierkabinen, 10 Bars, 10 Restaurants & Bistros und wirklich allem was das Herz begehrt. Am Anfang dachte ich, das schaffst du nie ohne Navi oder einem Kneul Wolle dich hier nicht zu verirren, was mir natürlich auch nicht erspart blieb, so was wäre mir in einem Einkaufszentrum nie passiert. Unsere Besatzung war 780 Männer/Frauen stark, und wie sollte es auch anders sein....es war wieder einer dabei der etwas ganz doll am Helm hatte und ich hatte so gehofft jetzt auf hoher See von diesen Typen verschont zu bleiben. Er hieß Uhryel und es war seine 3. Kreuzfahrt und er war beauftragt uns Neulinge in die Tagesabläufe und Vorschriften einzuweisen. Vom Aussehen her ähnelte er Karlson vom Dach nur mit Brille und über 40. Seine Uniformhose wählte er immer seltsamer weise mindestens eine Nummer kleiner, so dass sich diese immer in seiner Po-ritze verkrümelte, sie konnte ja auch nirgends anders hin? Bald merkten Isabel, Andrea und ich was er für ein Typ Mann er war. Er spielte sich extrem auf und tat immer so als hätte er weit aus mehr zu sagen und dachte er könnte so bei uns Frauen landen, aber dafür fehlte halt noch einiges. Isabel arbeitete bei einem Juwelier an Bord, ständig kam er bei ihr im Shop vorbei um sie für Kleinigkeiten schleimfreundlich zu belehren, also besser gesagt sich bei ihr wichtig zu machen und sie vollzuquatschen. Bei Andrea die im Restaurant arbeitete, war es auch nicht anders und mich, die für die Planung der Landausflüge zuständig war, hatte er sich wahrscheinlich die ganze Zeit splitternackt mit Kapitänsmütze vorgestellt, daraus machte er kein Geheimnis. Obwohl ich seine Phantasien nie hören wollte, eigentlich keine von uns. Herrje, wir waren auf hoher See einem Hammerwerfer ausgeliefert. Als wir mit unserer Einarbeitungszeit fertig waren, führte Sir Uhryel spontan ein Taufritual der Neulinge an Bord ein. Wir mussten uns in eine Reihe stellen. Er sagte zu uns“ ihr schließt jetzt eure Augen und öffnet weit den Mund und egal was passiert ihr dürft es nicht ausspucken was ihr gleich hinein geschoben bekommt“ ich dachte nur “ bä! Bä! Würg“ aber weil es die anderen taten tat ich es auch. Schließlich hatte ich ja auch mal den Film „ Meuterei auf der Bounty“ gesehen und wollte nicht als Rebellin bekannt werden. Also gesagt getan, und ich hatte es gehasst. Plötzlich wurde mir was warmes, weiches, rundes in den Mund geschoben und ich war einiger Maßen erleichtert als ich merkte dass es eine Weintraube war, trotzdem hätte ich mir fast mein Mittagessen wieder durch den Kopf gehen lassen bei dem Gedanken daran was für ein Film bei dem Typen in seinem komischen Kopf ablief. Kurz nach dem unsere Passagiere an Bord kamen stachen wir in See, das war ein tolles Gefühl und ein herrliches Wetter noch dazu. Also zuerst, bis eines Tages ein Unwetter aufzog und ich anfing zu schwanken obwohl ich doch nichts getrunken hatte. Irgend wann wurde es so schlimm dass ich eine andere Gesichtsfarbe an nahmvon gelb bis grün und das war das Zeichen den großen weißen Stein anzubeten. Zum Glück bekam ich Medikamente gegen die Seekrankheit und damit hatte ich dann auch meine Ruhe vor ihr. Schnell klärten uns erfahrene Kollegen der Besatzung die kurz vor Abfahrt zu uns aufs Schiff kamen, das Uhryel überhaupt nichts an Bord zu sagen hat und eher so was wie ein Junge für alles mit ein paar Hausmeistertätigkeiten an Bord und nur dazu eingeteilt war uns während der Einarbeitungsphase zu begleiten, bei Fragen zur Seite zu stehen und uns bei Orientierungslosigkeit weiter zu helfen, die Notfallbestimmungen zu erklären und das war dann auch schon alles. Was für ein Glück. plötzlich war Uhryel nur noch klein mit Hut. Er versuchte es zwar immer noch dem Obermacker bei Isabel Andrea und mir zu spielen aber den Wind nahmen wir ihm ganz schnell aus den Segeln, und zwar auf Piratenart. Ein Rendezvous mit Uhryel als Vorwand, heckten wir einen kleinen aber gemeinen Plan aus. Voller Vorfreude klopfte er abends um 22 Uhr an meine Kabinentür. Die Mädels hatten sich in meinem Bad versteckt. Da wir wussten das Uhryel keinen Alkohol vertrug, überredete ich ihn immer noch ein Gläschen mehr zu trinken, mit Erfolg, er war schon ziemlich betrunken als Isabel und Andrea aus dem Bad schlichen und wir uns alle drei um ihn kümmerten, er fühlte sich wie im Schlaraffenland, und merkte garnicht richtig was wir mit ihm anstellten. Bei einen Landbesuch hatten wir ein Kleid in Uhryels Größe gekauft, als er eingeschlafen war zogen wir es ihm an, ausgezogen hatten wir ihn schon bereits das gefiel ihm ja bis er ganz weg trat. Wir lackierten ihm die Finger- und Zehennägel und schminkten seine Lippen mit einem kussfestem, 12 Stunden haltenden Lippenstift, in einem kräftigen rot, zum Schluss noch wasserfeste Mascara et voilà , fertig war unser Kunstwerk. Wir zerrten Uhryella aus meiner Kabine und setzten ihn auf die Ebene zwischen Deck 11 und 12 wo immer recht viel Betrieb herrscht. Dann vernichteten wir sämtliche Beweise und legten uns ganz wacker schlafen, wir mussten ja am nächsten Morgen frisch und munter aussehen. Ihr könnt euch vorstellen was am nächsten Morgen los war. Uhryel(la) das Thema des Tages. Den Lippenstift hatte er erst am übernächsten Tag richtig von den Lippen bekommen, manche Kosmetik hält doch was sie verspricht und sogar mehr. Wir wurden ab diesem Zeitpunkt nie wieder von Uhryel belästigt und er ging uns aus dem Weg. Ärger haben wir auch nie für unsere Aktion bekommen, vielleicht haben uns dass einige nicht zugetraut und andere hatten vielleicht auch Schadenfreude daran. Wir drei belohnten uns selbst, in dem wir bei unserem nächsten Landgang an dem wir alle drei frei hatten, shoppen gingen. Unser Shoppingziel war Monte Carlo in Monaco, juhu. Aua, das wird teuer, aber egal, dafür arbeiteten wir ja auch hingebungsvoll. Wir waren im Paradies, so schöne Mode und die Schuhe erst mal...., ich sah erst vor lauter Wald keine Bäume mehr. Unsere deutsche Mode ist im Gegensatz zu diesen traumhaften Glanzstücken, 0815- (Mode), ohne Charakter und Seele. Diese Kleidung hatte einfach Ausstrahlung und Persönlichkeit. Ich war so sehr von dem Leben hier, dem Stil und der Mode so fasziniert dass ich in meiner Freizeit an Bord wieder anfing selbst meine Kleidung zu entwerfen. Das hatte ich zuletzt mit 10 Jahren getan, als ich noch die persönliche Schneiderin meiner Barbie war, und was soll ich sagen es tat mir super gut wieder kreativ zu sein und die Ideem hörten garnicht mehr auf. In Monte Carlo kamen weitere Passagiere an Bord, unter anderem ein netter Franzose „ Oh lala“ mit seiner Mutter. Ich sah beide nur kurz wie alle weiteren Passagiere die an Bord gingen, als wir sie begrüßten und ich dachte mir“ Hola die Waldfee, gut das ich mir ein paar neue Outfits gekauft habe, vielleicht kommen die ja noch zum Einsatz bei so netter Gesellschaft“. Es ist ja schon so dass ich Männer mag, aber die netten eben, mit niveavollem Humor. Vielleicht erzähle ich im 6. Kapitel wie es weiter ging.........