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Auto Teile Unger kombiniert Werkstattservice mit Autoteilemarkt

A.T.U Auto Teile Unger

„One-Stop-Shopping“, so nennt man im modernen Marketing das Konzept, nach dem Kunden bei nur einer Anlaufstelle verschiedene Waren oder Dienstleistungen erhalten. Das ist für Kunden bequem und funktioniert, wenn die Angebote zueinander passen und Preis und Qualität stimmen. Die damals neue Idee, zwei Angebote für Autofahrer miteinander zu verknüpfen, steht auch am Anfang der Erfolgsgeschichte der 1985 in Weiden in der Oberpfalz gegründeten Kfz-Servicekette Auto Teile Unger, kurz A.T.U: ein Filialnetz aus freien Meisterwerkstätten für fast alle Automarken mit angeschlossenen Autofahrer-Fachmärkten. Wie bekannt ist, traf die Idee ins Schwarze, das Konzept wurde zum Erfolgsmodell und die Marke A.T.U wurde zum Inbegriff für einen Komplettservice rund ums Auto mit hoher Qualität und attraktiven Preisen. Nach über 25 Jahren beschäftigt Auto Teile Unger heute rund 13.000 Mitarbeiter und ist in Deutschland mit 600 Filialen praktisch flächendeckend präsent. Auch in den Niederlanden, in Österreich, der Schweiz, Italien und Tschechien gibt es Niederlassungen.

Erfolg regt zur Nachahmung an, so war es auch beim Geschäftsmodell von Auto Teile Unger. Heute sieht sich das Unternehmen verschiedenen Wettbewerbern im hoch-kompetitiven „Automobil-Aftersales-Markt“ gegenüber. Doch in Weiden schaut man weniger auf die Konkurrenz, als auf die eigenen Kompetenzen. In seinen mit moderner Technik ausgestatteten Meisterwerkstätten bietet Auto Teile Unger deutlich umfangreichere Wartungs- und Reparaturleistungen an als der Wettbewerb. „Qualität kompromisslos günstig“, lautet das Firmenmotto. Qualitätssicherung betreibt A.T.U mittels turnusmäßiger Fortbildungen für seine Mechaniker und Mechatroniker an einer hauseigenen Qualifizierungseinrichtung.

Ein Aspekt für den Geschäftserfolg von A.T.U ist die Autoteile-Logistik, die eine hohe Warenverfügbarkeit sicherstellt. Hierzu unterhält Auto Teile Unger in Weiden und Werl zwei eigene automatisierte Distributionszentren, die rund 60.000 Artikel vollautomatisch nach saison- und nachfragedefinierten Absatzschlüsseln verteilen. So gehen von den beiden Logistikdrehscheiben jährlich zum Beispiel 4,8 Millionen Autoreifen auf die Reise. Vorbildlich ist, dass A.T.U zudem eine der größten Autoreifen-Recyclinganlagen Europas unterhält. Ebenso wie alle anderen verwertbaren Stoffe aus den deutschen Filialen werden die Altreifen in den Recyclingzentren in Werl und Weiden fachgerecht aufbereitet und umweltschonend entsorgt.

Geschäftsfelder sukzessive erweitert
Doch auch wenn der Umweltgedanke in der A.T.U Unternehmensphilosophie eine zentrale Rolle spielt, so ist es vor allem dem Wachstum der bestehenden Filialen, der Ausdehnung des Filialnetzes im Inland sowie der Expansion ins europäische Ausland zu verdanken, dass das Unternehmen anders als einige Wettbewerber auf soliden Füßen steht. Zudem etablieren die Oberpfälzer sukzessive immer neue Geschäftsfelder, die für die Kunden attraktiv sind und die das Unternehmen insgesamt wirtschaftlich erfolgreicher machen. Beispiele dafür sind der A.T.U Glasservice, der Fuhrparkservice, der Onlineshop sowie die Umrüstung von Pkw mit Ottomotoren auf den Autogasbetrieb. Als Renner erwies sich zudem das Konzept „A.T.U Smart-Repair“. Anfänglich zielte es primär auf den Bereich Firmenkunden ab. Mittlerweile aber steht der Service für schnelle und kostengünstige Lösungen bei kleineren Blech- und Lackschäden allen Kunden des Hauses offen.


Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung in den vergangenen Jahren wundert es nicht, dass A.T.U im Oktober 2010 Anleihen mit einem Nominalvolumen von 450 Millionen Euro am Kapitalmarkt platzieren konnte. Damit schloss Auto Teile Unger einen zentralen Schritt zur Umsetzung seines Refinanzierungskonzepts ab, den Christian Sailer, Geschäftsführer Finanzen, im aktuellen Geschäftsbericht entsprechend kommentierte: „Die erfolgreiche Platzierung unterstreicht das Vertrauen der Investoren in den Erfolg des A.T.U-Geschäftsmodells.“ Den Nettoemissionserlös der Anleihen verwendete das Unternehmen, um die finanzielle Struktur der Gruppe zu stärken und Bankdarlehen vollständig abzulösen.

Günstiges Geschäftsumfeld
Schließlich profitiert Auto Teile Unger nicht nur von seiner eigenen Stärke, sondern auch von einem allgemein günstigen Geschäftsumfeld. Seit Jahren nämlich gewinnen die unabhängigen Werkstätten kontinuierlich Marktanteile. So ist laut DAT-Branchenreport der Anteil von Pkw-Haltern, die ihr Auto im vergangenen Jahr in eine freie Werkstatt brachten, im Vergleich zum Jahr 2000 um rund die Hälfte angewachsen. Dem Bericht nach waren es vor allem Autofahrer, deren Wagen älter als acht Jahre ist, die ihr Fahrzeug von einer freien Werkstatt warten lassen. Neuwagenfahrer bevorzugten dagegen noch Markenwerkstätten – vielleicht auch, weil immer noch die Meinung vorherrscht, sonst die Herstellergarantie zu verlieren. Für die EU ist das jedoch nicht mehr richtig: In der 2010 von der EU-Kommission zur Wettbewerbsstärkung angenommenen Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) wird den Verbrauchern freigestellt, Inspektionen und Reparaturen in einer Vertragswerkstatt oder einer freien Werkstatt durchzuführen. Hieran dürfen Hersteller keine Garantiebeschränkungen mehr knüpfen. Wer seinen Neuwagen termingerecht und nach Herstellervorgaben fachgerecht bei einer freien Werkstatt warten lässt, behält also seinen gesetzlichen Anspruch auf Gewährleistung.