Baldurs Stasiknast wegen einem Orwellbuch
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jurgko

Erziehung & Kinder

Baldurs Stasiknast wegen einem Orwellbuch

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Bei verbotener Literatur machten DDR-Gesinnungsrichter kurzen Prozess

Mein Freund Baldur, hatte sich aus der BRD von einem Brieffreund  den Roman „1984“ von George Orwell schicken lassen. Wir waren ja alle ziemliche naive Leser und wussten nicht, dass Orwell für die DDR-Staatsmacht der schlimmste Klassenfeind war. Baldur staunte über das Buch 1984. Zu angeheirateten Verwandten äußerte er. „In diesem Buch geht es ja genau so zu, wie bei uns in der DDR, wo einer den anderen bespitzelt.“
So wurde Baldur von eigenen Verwandten auch bespitzelt und bei der Stasi angezinkt. Das waren schlimme Verleumdungen gegen die Deutschen Demokratischen Republik. So etwas gibt es in unserem Arbeiterstaat nicht, wurde dem bespitzelten Stasiopfer verkündet. Ein DDR-Gesinnungsrichter war über diese ungeheuren staatsfeindlichen Bemerkungen derartig schockiert, dass er kurzen Prozess mit Baldur machte und diesem drei Jahre Stasiknast verpasste.

Mein Freund Baldur verschwieg seinen Stasiknast

Mein Freund Baldur, musste ich vielmals überreden, sich auch beim Fernstudium am Literatur-Institut, in Leipzig zu bewerben. Es sagte mir dass es sinnlos wäre, ihm würden sie nicht nehmen. Auf meine Fragen druckste er er herum, er ist angezinkt worden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der stille Baldur einen Stasiknast bekommen hatte. Es geschah ein Wunder, Baldur durfte ein ein Fernstudium am Literaturinstitut absolvieren, seine Zeit war abgesessen und vergessen, aber neue Kontroversen durfte er sich nicht erlauben. Erst bei seiner Buchlesung nach der Wende,  kam es ans Licht. Als er sein dokumentarisches Orwellbuch über seine schlimmen Erlebnisse vorstellte. Da wurde es uns schummrig im Magen, wir hatten uns als Mitglieder des Zirkels schreibender Arbeiter, mehrere Orwell-Bücher auf der Arbeitsstelle in der Weltfirma ausgetauscht. Da gab es oft Taschenkontrollen beim Ausgang der Betriebs-Tores seitens der Volkspolizei. Wenn die den Orwell in unseren Taschen entdeckt hätten, nicht auszudenken.

Orwells schlimme negativen Erkenntnisse über alle Revolutionen

George Orwell, der schon als Spanienkämpfer im Kampf gegen den  Faschismus schwer verwundet wurde, machte damals schon schlimme Erfahrungen mit den sowjetischen Stalinisten.
Seine“ Farm der Tierwelt“ wurde sofort Weltliteratur. Die Parabel des Romanes an beissendem Spott hatte seinesgleich in der ganzen Welt nicht zu bieten. Bei allen Revolutionen wurden immer wieder die gleiche negativen Erkenntnisse gemacht, ob bei der Französischen Revolution, die ihre Kinder verriet, oder in der Sowjetunion, wo Stalin fast alle alle Kampfgenossen von Lenin beseitigte und die  besten sowjetischen Schriftsteller  in Schweigelager schickte. Ihr Wissen war zu gefährlich. Revolutionen führen nur zur Verschiebungen von Machstrukturen. Auch die Farm der Tiere ist eine Satire auf die kommunistische Revolution in der Sowjetunion. Letztendlich führen alle Revolutionen wie auch diese,  zum Versagen und nicht zu einer besseren Gesellschaftsordnung.