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Bewusstes Schreiben Therapie und Lebenskunst

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Schreiben als Erfolgserlebnis

Die Urform des Schreibens ist das Erzählen. Seid Urzeiten hatten sich die Menschen immer vieles mitzuteilen. In der DDR war das Schreiben ein beliebtes Hobby, bei den schreibenden Arbeitern, ebenso in der Poetenbewegung. Aber es kann auch zu Sisyphosarbeit werden. Einmal gind bei mir das Aphorismensschreiben nicht so richtig vorwärts. Da schrieb mir mein Lektor:“ Schreiben ist Schwerstarbeit“. Gemeint ist das literarische Schreiben. Wir Texter sollten es deswegen bewusst das Schreiben zu unserer Lieblingsbeschäftigung machen. Ich erinnere mich noch an die Veröffentlichung meines ersten Gedichtes. Das setzte Glückshormone frei. Nach so manchen Reinfällen des Lebens fühlte ich mich richtig glücklich. Da wurde mir meine Dichtkunst zur Lebenskunst. In der Nase kitzelten mich sogar tausend Albernheiten.

Mein glücklicher Tag
Heute fliege ich
treppenaufwärts, federleicht.
Meine Augen stieben
lustige Fünkchen umher,
in der Nase kitzeln mich
tausend Albernheiten.
Zwei wetternden Klatschweibern
rate ich:
Seid freundlich,
ganz, ganz nett
zueinander!
Zum Hanfried,
dem erwürdigen Schirmherrn
der alma mater jenensis,
spreche` ich:
Alter Marktprotz,
dein erhobenes Schwert
fürchte ich nicht!
Stülp`ihm
einen Papierhelm
aus der neusten Volkswacht aufs Haupt
und gratulier`ihm
zum neu errichteten Steinsockel.
Dem Schnapphans
bring`ich zum Lachen.
Selbst die seriöse Weltfirma lächelt
„fünfzehnstöckig bebrillt“
auf mich herab.
Und der Verkäuferin Habenwirnicht
verehre ich ein Sträusschen
aus Löwenzähnen.
Regenschirmtragenden flüstere ich zu:
Es ist gar kein Regen,
am Himmel weinen nur
ein dutzend Sonnen
Freudentränen!
Warum
bin ich heute
ein anderer Mensch?
Wegen zwei lachender Teenageraugen
oder wegen meines ersten
veröffentlichten Gedichts?
 

Bewusstes Schreiben Therapie und Lebenskunst
Bewusstes Schreiben Therapie und Lebenskunst

Text Bewusstes

Schreiben als Bewältigung des Lebens

Als ich anfing, die ersten Kapitel für meinen Orchideenfan-Roman zu schreiben, lobte diese unser Prosadozent am Literaturinstitut, als ersten Durchbruch zum Prosaschreiben bei mir. Zugleich hob er hervor, wie wichtig das für mich und meine Entwicklung wäre im Sinne von Lebensbewältigung. So manch einer, der mit dem Leben nicht zurecht kam, begann darüber zu schreiben und entdeckt wie hilfreich das ist und sah viele Probleme in einem anderen Licht. Auch heutzutage, wenn mir viele Dinge über den Kopf wachsen, flüchte ich ins Schreiben und Dichten. Es ist wie eine Meditation schon sind alle Probleme vergessen. Wenn mir sogar Lustiges einfällt muss ich darüber lachen. Auch bei Pageballs schreiben viele Autoren, nicht des Geldes wegen, sondern weil es diesen Spass macht. Auch gibt es da Schattenseiten, die sind schnell wieder beim Schreiben vergessen.