Sandra-A

Eine Hoffnung für viele

Biologische Herzklappen vermeiden weitere Operationen

Jedes Jahr kommen in Deutschland zwischen 5000 und 6000 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Circa 10 Prozent von diesen Kindern brauchen im Laufe ihres jungen Lebens eine neue Herzklappe.

Ein neues Verfahren der Medizinischen Hochschule Hannover soll die Anzahl der bisher durchgeführten Operationen deutlich verringern. Bei dieser neuen Methode werden Herzklappen verwendet, die mitwachsen sollen. Im Vorfeld wird eine gespendete menschliche Herzklappe so behandelt, dass alle Zellen und die DNA des Spenders völlig entfernt werden. Nur die Mechanik und die Stabilität der Herzklappe sollen erhalten bleiben. Wird eine so behandelte Herzklappe einem Kind eingesetzt, wird diese nicht als Fremdkörper erkannt und körpereigene Zellen siedeln sich an der Stelle an. Im Idealfall hält diese Herzklappe ein ganzes Leben. Angewendet wurde dieses neue Verfahren bisher bei 71 Kindern und Erwachsenen. Zuversichtlich stimmt, dass diese Herzklappen nach langer Zeit noch intakt sind. In einer großen Studie wird nun die Haltbarkeit der gespendeten Herzklappen im Gegensatz zu den bisher mechanischen Herzklappen getestet. Bestätigt sich das Mitwachsen der Herzklappe, werden viele Herzoperationen unnötig.

Benötigt werden Herzklappen von menschlichen Spendern. Besonders für Kinder ist solch eine Spende schwierig zu bekommen. Häufig werden diese Herzklappen aus einer Dominospende gewonnen. Wird einem Kind ein neues Spenderherz eingesetzt, werden die Herzklappen dieses Kindes häufig als Spende für ein weiteres Kind benutzt. Dennoch sind die Wartezeiten, genau wie bei anderen Spenderorganen sehr lang.