dukatenesel

Jamie Oliver Brotmesser

Brot- und Fingerkuppeln schneiden leichtgemacht.

ch bin bekennender, leidenschaftlicher und maßloser Brotesser. Am liebsten verspeise ich hier frisches Bauern- oder Körner Brot. Beides Brotarten, welche mit einem normal scharfen Küchenmesser teilweise a biserl schwierig zu schneiden sind. Gerade dann, wenn man wie ich eher dünn geschnittene Scheiben präferiert. Um immer perfekt geschnittenes Brot verspeisen zu können, verwende ich zu Hause bereits seit langem das Brotmesser von Wüsthof, welches von mir bereits vorgestellt (vgl. hierzu : http://www.ciao.de/Wusthof_Brotmesser__Test_8942558) und für ausgezeichnet befunden wurde.
Als ich letztes Jahr das Weihnachtspackerl meiner Schwiegereltern entgegennahm, staunte ich nicht schlecht. Nach dem Entpacken des etwas rustikalen Geschenkpapieres lugte mir nämlich das Jamie Oliver Brotmesser JB7400 entgegen, welches ich die letzten 5 Wochen ausreichend testen konnte. Dieses mörderische Instrument moderner Kochkunst soll daher im folgenden kurz vorgestellt werden.

Das Messer von Jamie Oliver – Der Namensgeber.
Jamie Oliver wird den meisten von euch wahrscheinlich als Fernsehkoch mit einerseits einer Brise sozialem Engagement bekannt sein. Der 1975 geborene Brite betreibt beispielsweise bereits seit 2002 ein Restaurant, wo er sozial benachteiligten Jugendlichen die Gelegenheit bietet, das Kochen zu erlernen.
Andererseits ist Jamie Oliver aber auch Dank seiner medialen Inszenierungsgabe und Geschäftstüchtigkeit zum Begriff geworden. Kaum ein Gegenstand denkbar, wo inzwischen nicht sein Emblem zu finden ist. Von Büchern über Töpfe bis zu Messern wird von ihm alles vertrieben, was auch nur a biserl mit dem Zubereiten von Speisen zu tun hat. Als ich das Messer am Weihnachtsabend zum ersten Male in den Händen hielt, kamen mir spontan zwei Gedanken in den Sinn. Zum einen wahrscheinlich überteuert – hier bezahlt man nur den Namen - und zum anderen am Ende nur durchschnittliche Qualität. Ob diese beiden Hypothesen der Wirklichkeit stand halten können, werden wir im folgenden noch sehen.

Das Messer von Jamie Oliver – Beschaffenheit.
Das Brotmesser ist laut Zollstock 22 cm lang und mit einer Klinge aus Edelstahl ausgestattet. Es besitzt einen Griff aus Kunststoff. Die Klinge geht hier übergangslos in den Griff über. Im Gegensatz zu verschiedenen Billigmessern braucht man hier keine Sorge haben, das der Griff bei zu großer Kraftanstrengung abbricht. Der erste Pluspunkt meines neuen Schneidefreundes !!
Der Griff ist des weiteren sehr ergonomisch konstruiert. Wenn man das Messer in den Händen hält, kommt es einem fast als natürliche Verlängerung von diesen vor. Das Stahl liegt wahrlich prächtig in der Hand !
Zwischen Klinge und Griff findet sich bei dem Messer ein zusätzlich verstärkter Handschutz aus Edelstahl. Dieser gibt einerseits die richtige Schwere zum Schneiden. Andererseits ist er bei dem Jamie Oliver Schneideknecht auch zwingend notwendig. Das gute Stück ist nämlich scharf wie Harry ! Als ich probehalber mit dem Finger vorsichtigst über die Klinge strich, war meine Fingerkuppel sofort und unmittelbar blutig. Und ich bin hier wohlgemerkt wirklich nur minimal an die Klinge gekommen. Stichwort Klinge : diese macht einen sehr stabilen und soliden Eindruck. Und tatsächlich : bislang hat sich diese bei keinem meiner durchgeführten Tests auch nur einen Millimeter verbogen. Nach dieser ersten etwas blutigen Erfahrung war natürlich meine Neugierde geweckt, mit dem Messer verschiedene Lebensmittel zu durchschneiden.

Das Messer von Jamie Oliver – Schneidetest.
Als ersten Härtetest nahm ich mir sehr frisches Brot vor, welches teilweise sogar noch Ofen warm war. Mit einem schlechten Messer oftmals eher ein Reißen den ein Schneiden. Das Oliver Messer meisterte diese Hürde mit Bravur. Selbst eher dünne Scheiben ließen sich ohne größere Kraftanstrengung herunter schneiden.
Bei hart gewordenen Brot, welches bereits einige Tage auf dem Buckel hat und bei der Staatsanwaltschaft auch als Mordinstrument durchgehen könnte, ein ähnliches Bild. Das Hasenbrot lässt sich wie Butter schneiden !! Sehr gut !!
Auch Braten, Schinken und ähnliche Genüsse aus des Ferkels Fleische ließen sich mit dem Messer problemlos und ohne allzu große Kraftanstrengung schneiden.

Mit 22 cm ist das Messer zwar nicht das Größte seiner Art. Allerdings ausreichend, um jeden handelsüblichen Laib Brot in Stücke zu bekommen.
Das Messer von Jamie Oliver – Reinigung.

Gereinigt habe ich das Messer bislang immer von Hand. Ein feuchtes Tuch, etwas Spülmittel und anschließend sofort und vorsichtig !! trockenreiben – der Schneideknecht strahlt sofort wieder im neuen Glanz. Von der Spülmaschine habe ich es bislang ferngehalten.
Das Messer von Jamie Oliver – Bezugsmöglichkeiten.

Obwohl das Messer ein Geschenk war, konnte ich es nicht lassen, den Preis im Internet zu erkunden. Momentan am günstigsten ist es bei amazon.de zu bekommen. Hier wird es für 23,98 Euro bei kostenfreiem Versand angeboten. Also ungefähr die selbe Preisklasse wie mein normalerweise verwendetes Brotmesser von Wüsthof. Ein angemessener Preis, da es sich durchaus auch in dieser gehobenen Qualitätsstufe bewegt.
Der amazon Preis ist natürlich wieder ein Kampfpreis. Das Messer ist in vielen Kaufhäusern zu finden; wird hier dann allerdings oftmals in der Preisspanne zwischen 30 und 40 Euro angeboten. Was für mich dann allerdings kein gerechtfertigter Preis mehr wäre !!
Das Messer von Jamie Oliver – Zusammenfassende Kritik.

An der Zeit, die Anfangs formulierten Hypothesen mit der Wirklichkeit zu konfrontieren. Wir erinnern uns : a) das Messer ist nur von durchschnittlicher Qualität und b) überteuert, da hier nur der Name des englischen Fernsehkochs zu bezahlen ist.
Hypothese a) kann klar als falsifiziert betrachtet werden. Das Messer ist hochwertig verarbeitet, sehr scharf – vielleicht sogar einen Tick zu scharf - , stabil und liegt ausgezeichnet in der Hand. Seine Hausdisziplin, das Brotschneiden, meistert es mit links.
Hypothese b) ist je nach Bezugsquelle zu bewerten. Die etwas über 20 Euro bei einem Kauf über amazon sind gerade so angemessen; 30 oder gar 40 Euro allerdings qualitativ nicht zu begründen.
Macht in der Gesamtbewertung 4 von 5 Punkte. Ein qualitativ anständiges Messer, welches aber in der Anschaffung einen Tick zu teuer ist.