Buddhismus 9.0
Buddhismus 9.0
iBuddhismus

Die 6 befreienden Übungen

Buddhismus 9.0

Alle Menschen sehnen sich nach Glück und wollen Leid vermeiden. Wie durch die Vier Edlen Wahrheiten ersichtlich wird, geht der Buddhismus davon aus, dass Leid durch den Geist und den damit verbundenen Handlungen verursacht wird. „Der Buddha lehrte, dass es keinen mächtigeren Feind gibt als den Geist. (...) Ebenso sagte er, dass der disziplinierte Geist alle vorzüglichen Qualitäten hervorbringt. Quelle und Ursache von Frieden und Glück ist der Geist. Glück entsteht aus heilsamem Handeln, Leid entsteht aus negativem Handeln. Also hängen Leid und Glück davon ab, ob ihr Geist umgewandelt ist oder nicht“ (Dalai Lama).

Nachdem Siddhartha Gautama nach langer Meditation die wahre Natur der Wirklichkeit offenbar wurde und er die Ursache allen Leidens verstand und zudem auch wusste, wie man diesem Leiden ein Ende setzen konnte, musste er lachen. Jahre später fragte ihn ein Schüler, warum er denn damals gelacht habe. Siddhartha Gautama, der nun der Buddha genannt wurde, antwortete, „dass er so lange nach der Erleuchtung gesucht hatte und schließlich feststellen musste, dass sie immer schon da gewesen war. Nach all den Bemühungen, Versuchen und Schmerzen erkannte er, dass sich die Welt des Leidens von der Welt der Erleuchtung nur durch einen Wandel in seinem Bewusstsein unterschied“ (Za Rinpoche). 

Buddha identifizierte nun sechs Eigenschaften, die dafür verantwortlich waren diesen Bewusstseinswandel zu erreichen. Diese Eigenschaften benannte er als Selbstlosigkeit, Sittlichkeit, Geduld, Streben, Meditation und Weisheit. Diese sechs Eigenschaften, die auch die sechs Vollkommenheiten (Paramitas) genannt werden, stellen keine Eigenschaften dar, die der Buddha entwickelte oder irgendwie erworben hatte. Vielmehr existierten sie die ganze Zeit in ihm als eine angeborene Eigenschaften, die wir alle besitzen.

1) Selbstlosigkeit oder Großzügigkeit bezeichnet die Bereitschaft materielle und geistige Dinge zu spenden. Zu den materiellen Dingen zählen Geld oder andere materiellen Zuwendungen. Zu den geistigen Zuwendungen zählen anderen Vertrauen zu schenken, sowie freundlich und mitfühlend anderen Menschen gegenüber zu sein.
2) Sittlichkeit oder Rechtes Verhalten kann in fünf ethischen Grundregeln wiedergegeben werden: kein Lebewesen töten oder verletzen, nicht stehlen, kein sexuelles Fehlverhalten, keine Drogen nehmen und nicht lügen.
3) Geduld und Nachsicht bedeutet einzusehen, dass Menschen sich nicht falsch verhalten, weil sie schlechte Menschen sind, sondern aus Unwissenheit. Sie suchen ihr Glück häufig in materiellen Dingen, wo es nicht zu finden ist. Desweiteren hilft es wenn den Menschen bewusst wird, dass nicht nur sie selbst, sondern alle Menschen nach Glück streben. Geduld bedeutet hier, den Fehlern anderer Menschen gegenüber nachsichtig zu sein, da sie nur so handeln, weil sie eigentlich nach Glück streben.
4) Streben oder Ausdauer kann man auch übersetzen mit „ohne Fleiß kein Preis“. Es ist die Erkenntnis, dass nur durch entschlossenes und beharrliches Üben die gewünschten Ziele erreicht werden können.
5) Meditation ist der Weg, die Ich-Illusion aufzuheben und zu erkennen, dass alle Menschen in gegenseitiger Abhängigkeit zueinander stehen.
6) Weisheit schließlich bedeutet, dass man die wahre Natur der Phänomene erkennt. Alle Phänomene werden durch andere Phänomene hervor gebracht und nichts existiert für sich alleine.

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