"Buy on Bad News" - Japans Katastrophe als Chance für Investoren
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Die Krise als Chance - für Investoren und für Japan

"Buy on Bad News" - Japans Katastrophe als Chance für Investoren

Es mag zynisch klingen, doch in der alten Börsenweisheit "Buy on bad News" steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Denn bei allen Katastrophen - und die aktuelle Katastrophe in Japan ist dabei keine Ausnahme - erfolgen auch und gerade an den Börsen zunächst heftige Reaktionen, die sich in Panikverkäufen und starken Kursverlusten äußern. Dies ist psychologisch völlig verständlich und nachvollziehbar, da die Entwicklung an den Börsen die aktuelle Unsicherheit der Akteure ja nur aufnimmt, fokussiert und schließlich quantifiziert. Und im Zweifelsfall wird dabei eher übertrieben als untertrieben. In der Folge ist fast immer ein Absinken der maßgeblichen Indizes unter ein rational nachvollziehbares Maß festzustellen.

In diesem immer wieder anzutreffenden Szenario liegt für Investoren ein nicht unerhebliches Gewinnpotential und ebenso eine Chance für das von der Katastrophe gebeutelte Land. Denn es ist unumstritten, daß in der Folge der Katastrophe geradezu gigantische Ersatzinvestitionen in der Infrastruktur und bei praktisch allen Gebrauchgütern ausgelöst werden. Das Potential dieser Investitionen ist äußerst umfangreich und dürfte zumindest einen ähnlichen Umfang besitzen wie der Boom und die Sonderkonjunktur, die in der Folge der deutschen Wiedervereinigung ausgelöst wurde.

Dabei liegt es auf der Hand, dass gerade im Bereich der Bau- und Bauzulieferbereich ganz entscheidende Umsatzpotentiale liegen, ebenso im Maschinenbau und bei allen Unternehmen der Gebrauchsgüteridustrie genauso wie bei den Energieversorgern. Für Investoren sollte dabei der Fokus auf den Aktien japanischer Unternehmen liegen, denn in Japan spielt der landestypische Patriotismus und der Stolz, Katastrophen aus eigener Kraft meistern zu können eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Und unter diesem Blickwinkel verliert der Satz "Buy on Bad News" viel von dem ihm vielfach unterstellten Zynismus eines puren Ausnützens eingetretener Katastrophen. Denn ganz im Gegenteil tragen Investitionen, die über die Börse jetzt und heute in japanische Unternehmen getätigt werden, ganz entscheidend zur Überwindung der Folgen der schrecklichen Ereignisse bei. Sie unterstützen - vielleicht sogar noch stärker als Spenden und andere Hilfsmaßnahmen - eine nachhaltige und dauerhafte Erholung der japanischen Volkswirtschaft und der für sie so entscheidend wichtigen Unternehmen. Investitionen sind damit auch Hilfe zur Selbsthilfe und führen zu einer Stärkung der japanischen Wirtschaft, was letztlich auch der Weltwirtschaft und damit jedem einzelnen zugute kommt. 

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß jenseits der verständlichen und nachvollziehbaren Sorgen die als direkte Folge der Katastrophe nur natürlich sind, für Japans Wirtschaft eine echte Chance zu einer nachhaltigen Erholung besteht. Die anstehenden Aufgaben sind gewaltig, doch nicht unlösbar. Und für mutige Investoren bietet sich die Chance auf eigene Gewinne in Verbindung mit einer Stärkung der japanischen Selbstheilungskräfte.