Das Schreiben von Texten
Das Schreiben von Texten
Johannes

Erziehung & Kinder

Das Schreiben von Texten

Mein Hobby ist das Schreiben von Texten. Schon seid Jahren bemühe ich mich meine Fähigkeiten als Schreiber zu verbessern. Schnell wurde mir klar, dass die einzige Möglichkeit besser zu werden darin bestand, den lieben langen Tag Texte zu verfassen. Trotz aller Mühen empfand ich meine Schreibe als fad, langweilig und nicht besonders innovativ. Irgendetwas musste ich tun. Ich begann zu lesen, las die Klassiker der deutschen Literaturgeschichte, welche ich zur Schulzeit noch verschmäht hatte, beschäftigte mich mit Literaturtheorie und den Raffinessen der Sprache, welche die Linguistik für mich bereithielt. Schnell wurde mir bewusst, dass sich mir ein riesiges Feld auftat, welches ich zu meistern wohl in einem Leben nicht schaffen würde. Ich fühlte mich hilflos wie Faust, auf der Suche nach meinem persönlichen Mephisto. Heute bin ich mir darüber bewusst, dass alles zu wissen langweilig wäre, da es dann ja nichts mehr zu entdecken gäbe. Es ist gerade die Suche nach neuen Impressionen, nicht gedachten Gedanken und phantasievollen Ausschmückungen, die den Antrieb meiner Motivation bilden. Wie soll man aber nun vorgehen, wenn man sich nun in den Kopf gesetzt hat ein Buch, ein Drehbuch oder einen Sammelband von Kurzgeschichten zu schreiben? Bevor man mit dem Schreiben beginnt, sollte man sich zunächst einen Plan erstellen. Persönlich gehe ich wie folgt vor:

Das Schreiben von Texten- Die Phase der Kreativität

Bevor man mit dem Schreiben beginnt, sollte man sich inspirieren lassen. Die Welt steckt voller Impressionen, die nur darauf warten niedergeschrieben zu werden. Hinter jedem Haus, an dem man vorbeigeht, befindet sich ein menschliches Schicksal. Sie haben keine Ahnung was hinter den Wänden dieses Hauses vor sich geht? Umso besser. Lassen Sie ihre Kreativität spielen. Übertreiben sie maßlos und hängen ihre Gedanken nicht nur an Dinge, die Sie sehen können. Schauen Sie hinter die Fassade der Welt und entdecken eine Welt, die vor Ihnen noch niemand gefunden hat. Lassen Sie sich vom nervigen Fernsehprogramm inspirieren. Gefallen Ihnen die Dialoge nicht und Sie haben eine bessere Idee? Es empfiehlt sich immer einen kleinen Notizblock bei sich zu tragen, nur für den Fall der Fälle. Wie tragisch wäre es denn, wenn sie eine Inspiration haben, diese aber vergessen haben, ehe Sie diese zu Papier tragen konnten. Sicher ist sicher.

Das Schreiben von Texten- Der Charakter / Die Handlung

Haben Sie ihr Thema gefunden folgt nun der nächste Schritt. Jede gute Geschichte braucht einen Charakter, den man gerne auf seiner Reise begleiten möchte. Es ist gerade das Handeln der Charaktere, welches die Story vorantreibt. Zudem braucht ihr Charakter Eigenschaften, die ihn nicht langweilig erscheinen lassen. Ein alter Mann im Ruhestand, der den ganzen Tag auf der Couch sitzt und Kreuzworträtsel löst scheint nicht unbedingt der ideale Charakter zu sein, mit dem man einen 300 Seiten Roman verbringen möchte. Wäre dieser ältere Herr Allerdings ein Kleptomane, der regelmäßig beim Einkaufen die abgestellten Taschen von Passanten stiehlt und so eines Tages an eine Tasche kommt, deren Inhalt sich beim Öffnen innerhalb der heimischen vier Wände als Kopf entpuppt, so hätte man einen Charakter, der dank seiner Ecken und Kannten ein Quell von unzähligen und absurden Möglichkeiten bietet. Gestalten Sie ihren Charakter spannend, nicht zu flach und einseitig. Sie sollten sich jede nur erdenkliche Option offen halten. Schreiben Sie im Vorhinein ruhig eine fiktionale Biographie für den Charakter, damit dieser noch mehr an Leben und Schärfe gewinnt. Je besser Sie sich den Charakter vorstellen können, desto leichter fällt Ihnen das Schreiben über diese Figur.

Das Schreiben von Texten- Zusammenfassung

Natürlich gibt es dutzend weitere Punkte, auf die man achten sollte. Für den Einstieg sollten diese beiden aber ausreichend sein. Das Schreiben von Geschichten und Büchern ist ein Prozess, der immer Schritt für Schritt erfolgen sollte. Die oben genannten Punkte spielen in der Lyrik zum Beispiel keine Rolle. Ein Gedicht kann z.B. die Außenfassade eines Hauses beschreiben, bedarf in diesem Moment also keiner Figur, welche die Handlung vorantreibt. Die einzige Regel, die man beachten sollte ist die -und an dieser Stelle muss ich den englischen Schriftsteller William Somerset Maugham zitieren: „Es gibt drei goldene Regeln, um eine Novelle zu schreiben - leider sind sie unbekannt.“ Um diesen Text einen würdigen Abschluss zu verpassen und um alle zum Schreiben zu motivieren, bleibt mir nur übrig auf Goethe zu verweisen, der die Lösung für das Problem Maughams bietet: „Die einzige Regel die es geben soll ist die, dass es keine Regeln geben darf.“ En performativer Widerspruch, der seine Bestätigung durch sich selbst bezieht. In diesem Sinne „feel free and try it“.