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Erziehung & Kinder

Der Monat Adar

Der Monat Adar gilt in der Zählung der Monate als der zwölfte beziehungsweise dreizehnte, während er nach dem Neujahrsfest im Tischri – dieser wird als siebenter Monat gezählt – der sechste ist. Im weltlichen Kalender beginnt der Adar im Februar und in Schaltjahren im März. Im Adar liegt das Purimfest.

Der Adar und die Schaltjahre
Der jüdische Kalender ist ein Mondkalender und ein neuer Monat beginnt jeweils am Neumondtag, in einigen Fällen aus religiösen Gründen einen Tag später, da einige Feste nicht auf bestimmte Wochentage feiern sollen. Viele jüdische Feste verfügen über eine landwirtschaftliche Konnotation, so dass sie immer innerhalb derselben Jahreszeit liegen müssen. Da der Mondkalender kürzer als der die Jahreszeiten bestimmende Sonnenkalender ist, müssen regelmäßige Schaltjahre eingeführt werden. Diese umfassen einen ganzen Monat, dieser wird als Adar I bezeichnet, während der eigentliche Adar im Schaltjahr Adar II heißt.

Das Fest im Adar
Im Monat Adar wird mit dem Purimfest ein Fest gefeiert, dieses findet am 14. oder 15. Adar statt. Maßgeblich für die Entscheidung des Festdatums ist, ob die Stadt schon über eine Stadtmauer verfügte, als die Geschichte von Königin Esther passierte. Wo das der Fall ist, wird am 15. Adar gefeiert, in anderen Städten am 14. Adar. In jüdischen Gemeinden findet üblicherweise am Abend ein Abendgebet und am folgenden Morgen das Morgengebet statt, wobei in beiden Gottesdiensten die Megillah (das biblische Buch Esther) gelesen wird. Purim ist nicht mit einem Arbeitsverbot belegt; wer kann, soll aber zumindest einen der beiden Gottesdienste besuchen. Falls ein Gottesdienstbesuch zu Purim absolut nicht möglich ist, muss wenigstens die Megillah laut gelesen werden, da die Erfüllung der Mitzwah im Hören der Ester-Geschichte besteht. Eine typische Speise für Purim sind Hamanntaschen, ein süßes Gebäck, welches mit Mohn oder Marmelade gefüllt wird und dessen Form an Ohren erinnert. Der Tag vor dem Purimfest gilt traditionell als kleiner Fastentag. Die meisten Gemeinden feiern zusätzlich zu den Gottesdiensten an Purim ein Gemeindefest, welches üblicherweise am auf das Fest folgenden Sonntag stattfindet, falls Purim nicht direkt auf einen Sonntag fällt. In Schaltjahren liegt Purim oft parallel mit dem christlichen Karfreitag. Für christliche Beobachter ungewohnt ist sicher das Gehen vieler Menschen in einem Kostüm zur Purimfeier, ein Teil des Festes besteht aus Verkleiden und hat zumindest in Israel, aber auch in einigen Gemeinden, den Charakter eines Karnevalfestes angenommen. Zu den Pflichten am Purimtag gehört das Verschenken von direkt zum Verzehr geeigneten Speisen oder Getränken ebenso wie die besonders großzügige Gabe von Gaben an arme Menschen. In Schaltjahren feiert das rabbinische Judentum Purim im Adar II und ein Purim qatan (kleines Purim) genanntes Fest im Adar I, während Karäer Purim im Adar I feiern. Purim qatan wird in wenigen Gemeinden gottesdienstlich begangen.