Die minimalinvasive Chirurgie bei Hüftoperationen bringt Vorteile
Die minimalinvasive Chirurgie bei Hüftoperationen bringt Vorteile
Klaus Ernst

Schonende OP - Methoden

Die minimalinvasive Chirurgie bei Hüftoperationen bringt Vorteile

Ein durch verschiedenste Verschleißerkrankungen in Mitleidenschaft gezogenes Hüftgelenk verursacht in der Regel starke Schmerzen. Diesen Schmerzen ist dann meistens nur durch den Einsatz einer modernen Hüftprothese beizukommen. Der inzwischen zur Routine gewordener Eingriff wird heutzutage immer häufiger schonender und in minimalinvasiver Methode durchgeführt.

Ziel ist es, mögliche Risiken einer Operation, möglichst gering zu halten. Einen wertvollen Beitrag hierzu kann die minimalinvasive Chirurgie (MIC) leisten. Durch diese Methode ist es dem geübten Chirurgen möglich, durch spezielle Methoden und Techniken ausreichende Einblicke in das Operationsgebiet zu erhalten. Eine großflächige Freilegung von Muskel- und Gewebestrukturen ist bei dieser Methode nicht mehr nötig. Meistens reichen Einschnitte von wenigen Zentimetern. Daher bietet diese Methode wesentliche Vorteile gegenüber der bisherigen Operationsmethode. Aufgrund der kleineren Körperöffnung verliert der Patient weniger Blut, die Operationseinschnitte verheilen schneller und es entstehen deutlich weniger Verletzungen von anatomischen Strukturen. Die Rehabilitationszeit wird wesentlich verkürzt, sodass die Patienten deutlich schneller wieder in aktiv am Leben teilnehmen können.

Um sich einen minimalinvasiven Zugang zum Hüftgelenk zu schaffen, stehen dem Operateur mehrere unterschiedliche Methoden zur Verfügung.

Die AMIS – Methode

Bei diesem Verfahren – die Abkürzung AMIS steht für Anterior Minimal Invasive Surgery – steht eine Methode zur Verfügung, bei der die relativ kleinen Schnitte an der Körpervorderseite angesetzt werden. Der besondere Vorteil liegt darin, dass es praktisch zu keiner Verletzung von Muskeln-, Sehnen- oder Nervenstrukturen kommen soll. Bei dieser Methode ist festzustellen, dass sich Patienten, selbst bei beidseitigen Operationen, bereits nach 10 bis 14 Tagen ohne Gehhilfen gehen können.

Yale – Technik

Durch die in Yale entwickelte Technik wird versucht, der Zugang zum Hüftgelenk mit nur zwei Einschnitten zu schaffen. Hierbei werden die Zugänge so angelegt, dass der Chirurg ein optimales Sichtfeld auf den Operationsbereich bekommt. Hierdurch ist es möglich, eine Verletzung des Muskel – Sehnen – Komplexes zu vermeiden. Schmerzhafte Schleimbeutelentzündungen im OP – Bereich und postoperatives Hinken kommt bei dieser Methode in der Regel nicht vor.

Wiesbadener Zugang

Bei diesem, in Wiesbaden praktiziertem Eingriff, handelt es sich um das Anlegen eines sogenannten anterolateralen Zugangs. Der Vorteil diese Methode besteht darin, dass sämtliche anatomische Strukturen erhalten bleiben. Bei dieser Zugangsart wird eine Muskellücke zwischen Gesäßmuskel und Oberschenkelmuskel genutzt. Durch diese Methode werden sämtliche Gelenkstrukturen erhalten und die wichtigen Ansätze der gelenknahen Muskeln und wichtigen Sehnen bleiben unberührt.

Bei der Nutzung dieser Methoden geht es stets darum, optimale Operationsergebnisse zu erzielen und den Körper der Patienten so gering wie möglich zu belasten. Die Auswahl der Methode hängt zum einen von der jeweiligen, individuellen Krankengeschichten und zum anderen von der Erfahrung des zur Verfügung stehenden Operateurs sowie von der zum Einsatz kommenden Endoprothese ab.