Jäger

Die richtige Axt kaufen

Die richtige Axt kaufen

Eine Axt im Haus erspart den Zimmermann! Die Axt im Haus erspart den Scheidungsanwalt! Diese oder ähnliche Sprichwörter hat wohl schon jeder zum Thema "Axt" gehört. Ich erlaube mir das ganze dahingehend abzuändern das ich sage, " wer ein Haus mit Garten hat muß auch eine Axt haben, wer einen Ofen bzw. Kamin hat sollte auch noch eine Spaltaxt haben". Auch wenn ich bei meinen Holzmengen mit einem "hightec" Spalter arbeite, greife ich zwischendurch immer mal schnell zur Axt! Weil es schnell geht, uuuuund ? Weil mir das Spalten mit der Axt Spass macht, Training ist und man sich herrlich abreagieren kann. Was macht nun eine gute Axt aus? Woran erkenne ich eine gute Axt ? Worauf muß ich beim Axtkauf achten ?

Zunächst einmal einige kurze Gedankengänge:Beim Zuschlagen mit der Axt auf ein Stück Holz, werden unten an der Schneide,Gewichtskräfte von bis zu 30 (dreizig) Tonnen frei. Was füruns folgendes bedeutet : Die Axt benötigt einen sehr sicheren/guten Stil und weiterhin muß dieser Stil sehr gut mit dem Axtkopf verbunden sein. Noch bis vor gut 20 Jahren gab es auf dem Weltmarkt fast außschließlich nur Äxte mit Holzstil. Sie hatten die Wahl zwischen Eschenholz und Buchenholzstilen. Die Anforderung an einen solchen Stil sind wie eingangsbeschrieben sehr hoch, ermuß einerseits elastisch und andererseits auch hart sein. Die gute deutsche Eiche wird im trocknen Zustand sehr spröde und neigt daher schnell zum Brechen, die heimische Akazie ist einfach zu rauh und zu faserig, so dass in unseren Breiten der Eschenholzstil das "non plus ultra" war. Dann eroberten die amerikanischen Hickoryholzstile den deutschen Markt und ich kann nur sagen" a class of his own" zu deutsch die waren schon echt klasse, allerdings waren anfangs Preise von 20 bis 30 DMark die Regel und das nur für den blanken Stil. Alte Zimmermänner und besonders die, die mal auf Wanderschaft waren, haben im Winter die meist arbeitlose Zeit genutzt und haben in den alten Feldhecken nach Naturstilen aus Weiß und Schwarzdorn gesucht. Diese "Naturwüchse" wurden bei  hohem Zeitaufwand mit Raspel, Schnitzmesser und Ziehklinge bearbeitet bis sie passgenau in der Hand lagen und in den Axtkopf passten. Einzigartig, jeder Stil ein Unikat. Sie merken an meinen Ausführungen wie Wichtig alleine die Beschaffenheit des Stils ist. Ich erwähne weiter das ein großer Discounter im Frühjahr und Herbst massenweis Äxte zu einem Preis von unter 10 €uro anbietet. Verlassen wir das Umfeld "Stil"-natürlich ist auch der Axtkopf, also das Eisen eine wichtige Rolle. Im früheren Zeiten waren die Axtköpfe ausschließlich handgeschmiedet und somit auch wiederum "jede Axt ein Unikat". Diese handgeschmiedeten Teile kosteten oft den Monatslohn eines Handwerkers und wurden daher gehütet wie Gold. Erst mit der Industriealisierung wurden auch die Axtköpfe zu Massenware und konnten somit auch zu Schleuderpreisen unter das Volk gebracht werden. Einige wenige Schmieden,zumeist in Schweden und Italien hielten die alte Handwerkskunst aufrecht und verkaufen auch heute noch, hochwertige, handgeschmiedete Äxte. Wenn sie auch heute nicht mehr den Monatslohn eines Handwerkers kosten, so sind sie doch relativ teuer. Qualität hat seinen Preis. Aber....... die Technik ist nicht stehen geblieben und somit gibt es seit ca 20 Jahren auf den Märkten dieser Welt auch hochwertige Äxte (Massenware) mit Glasfieberstil und zwar maschinell geschmiedetem Axtkopf, aber auch dieser hat eine ausgezeichnete Qualität. Natürlich ist auch diese Qualität nicht zum Discounterpreis zu bekommen, aber das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Jeder der einmal länger als eine Stunde mit einer "Billigaxt" gearbeitet hat weiß eine gut Axt zu würdigen.