Die Sucht nach Computerspielen
Die Sucht nach Computerspielen
CriticalView

Egoshooter: Suchtfaktor 100

Die Sucht nach Computerspielen

Immer häufiger kommt uns die Frage auf, warum leben wir oder was hat unser Leben für einen Sinn. In der Schule läuft es mal nicht so wie man will, die Freunde machen Stress und die familiären Bedingungen sind auch nicht mehr so wie man sich das wünschen würde. Immer häufiger suchen Jugendliche und junge Erwachsene den Ausweg bei den sogenannten "Egoshooter´n", doch warum ? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen und haben einige Leute dazu befragt. Kurz zur Erklärung, was Ego - Shooter überhaupt sind. Als Ego - Shooter bezeichnet man ein Spiel, welches sich um das erschießen von anderen Personen aus der Ich - Perspektive handelt, das ganze natürlich rein virtuell. Das Wort setzt sich aus dem Lateinischen ego = ich und dem englischen shooter = Schütze ab, was soviel heißt wie, Schießspiel aus der direkten ( Ich ) - Perspektive. Befragung eines erfahrenen CS:S ( Counter Strike Source )  - Spielers: Wie kam es dazu, dass du mit dem Ego - Shooter angefangen hast? Es war zu der Zeit, in der ich mich meiner Meinung nach in einer aussichtslosen Situation befand. Meine Freunde wollten nichts von mir wissen und meine Familie machte mir Stress, da ich in der Schule immer schlechter wurde. Warum, hast du dann mit dem Ego - Shooter angefangen und nicht versucht die Situation zu klären? Zu der mir eh schon aussichtslosen Situation kam noch meine Krankheit, welche so weit ging, dass ich die Schule nicht mehr besuchen konnte. Es war für mich einfach nicht möglich die Situation zu klären und meine Familie machte mir nur noch mehr Stress, da ich von nun an den ganzen Tag zu Hause war. Und dann hast du die Zeit lieber mit dem Spiel als mit der Familie verbracht? Genauso ist es, denn an den ewigen Vorwürfen, die mir meine Freunde und Familie machte, litt auch mein Selbstwertgefühl, sodass ich der Meinung war, dass ich es nicht mehr Wert sei mich mit anderen Leuten zu unterhalten. Ich fühlte mich einsam und alleine, kurz gesagt: Ich fühlte mich ein Nichtsnutz, ein Looser. Warum gerade ein Ego - Shooter? Zufall oder Absicht? Das war schon eine konkrete Entscheidung, denn in anderen Spielen, die nur lokal auf dem PC laufen und keinen Multiplayer - Modus über das Internet bieten, kann ich nicht mit anderen kommunizieren. Ich besaß einen sehr ausgereiften Kommunikationssinn, welcher mir auch im Spiel sehr oft weitergeholfen hatte. Bei CS:S ist es einfach vorteilhaft, dass viele Menschen das spielen und sich dort auch unterhalten lässt. Wut, Hass und der Ärger, der sich mir Tag für Tag bat, konnte ich indem ich rein virtuell anderen Schaden zufügte abbauen und bisschen der realen Welt vergessen. Ist CS:S also ein Ausweg aus der realen Welt, sozusagen eine Zweitwelt, in der du bestimmen kannst, wo es langgeht? Genauso ist es, durch die Erfolge und den Menschen, die ich dort kennenlernte öffnete sich für mich eine ganz neue Ansichtweise vom Leben, dass Leben hatte wieder einen Sinn für mich. Ich sah das ganze als eine Art arbeit für mich. Arbeit? Wie genau lässt sich das verstehen ? Auf der Arbeit hat man Verpflichtungen genauso, wie im Spiel auch. Bei der Arbeit hat meine eine Aufgabe bzw. ein Ziel, was am Ende des Tages geschafft werden soll um den Arbeitgeber zufrieden zu stellen. So ist es vergleichsweise auch mit der virtuellen CS:S - Welt, dort habe ich eine Aufgabe, dass erledigen von Gegner, die mir dazu verhelfen am Ende des Tages mein selber gestecktes Ziel zu erreichen z.B könnte ein Ziel seien, einen neuen, einzigartigen Erfolg zu erlangen, mit dem ich die Anerkennung meiner Mitspieler mit größter Wahrscheinlichkeit bekommen werde. Anerkennung ist es also, was du sucht? Genau, wenn man ein Leben von den Menschen in seinem Umfeld missachtest, ausgelacht und bloßgestellt wird und von Vorwürfen nur so belagert wird, ist es doch kein Wunder, dass wir uns immer mehr zurückziehen und versuchen einen Ausweg im Internet zu finden. Anerkennung ist das, nach dem die Menschheit sich sehnt. Wie lange verbringst du mit dem Ego - Shooter täglich? 5 - 6 Stunden, was sich meiner Meinung nach noch in Grenzen hält. Denkst du, du bist abhängig? Nein! Auf gar keinen Fall! Es ist eine enorme Unverschämtheit, dass Sie mir so eine unberechtigte Frage stellen und mich mit Ihren Vorurteilen versuchen zu erniedrigen genauso wie die Anderen. Die Fakten sprechen für sich! Fakten, Fakten, Fakten, was ist das schon?! Ich kann mich selber kontrollieren und weiß genau was ich tue. Mein Alltag besteht nicht nur aus dem Spiel! Aus was denn noch ? Ähmmm.. ja... Sie haben ja Recht, aber ... Also siehst du es selber ein, dass du abhängig bist, abhängig von einer dir offenbar besseren Welt? Ja Mann, ich sehe es ein, ich befinde mich auch schon in Therapie, doch es fällt mir schwer, darüber zu reden bzw. es zuzugeben, denn ich habe Angst, dass es keiner verstehen wird. An dieser Stelle brachen wir die Befragung ab, denn wir hatten genug gehört. Die befragte Person stand unter einem stetig anwachsendem Druck, immer besser zu werden und sich in der virtuellen Welt einen Namen zu machen, was im Umkehrschluss dann auch Anerkennung anderer Mitspieler heißen würde, nachdem sich unsere befragte Person so sehr sehnte, da sie es in der realen Welt nie bekam. Schütze dich selber, bzw. deine Kinder vor solchen Lebenswegen. Solltest du merken, dass sich einer deiner Freunde in einer solchen Situation befinden, schau nicht weg, sondern steh zu ihm und unterstütze ihn. Es bringt nichts, der Person immer vorzuhalten, dass er ein Suchti, Abhängiger oder was sonst ist, sondern das einzigste was wirklich etwas bringt, ist Unterstützung. Der Suchtfaktor solcher Spiele ist enorm hoch, welche aktuelle Studien beweisen. Fängt man einmal damit an und findet womöglich noch Spaß an der Sache, so ist die Sucht nicht weit. Eine Selbstkontrolle ist in einer solchen Lage oftmals nicht mehr möglich.