Die wichtigste Erziehungsfrage autoritär oder antiautoritär?
Die wichtigste Erziehungsfrage autoritär oder antiautoritär?
jurgko

Erziehung & Kinder

Die wichtigste Erziehungsfrage autoritär oder antiautoritär?

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Der autokroatische Erziehungstil

Beim autokratischen Erziehungstil nimmt man an, dass es notwendig ist, Autorität gegenüber den Kindern auszuüben. Aus diesem Grund wird die Eigeninitiative der Kinder unterdrückt und ihre kindliche Meinung interessiert nicht.

Der autoritäre Erziehungsstil 

Der autoritäre Stil setzt stark auf die Erziehungsmittel Belohnung und Bestrafung, vermittelt aber meist Sicherheit. Erwartungsgemäß werden kaum demokratische Erziehungsmaßnahmen legitimiert. Eltern üben dementsprechend eine starke Kontrolle auf ihre Kinder aus. Die Meinung der Kinder wird zwar akzeptiert, am Ende jedoch bestimmen weiterhin die Eltern.

Der antiautoritäre Erziehungsstil

Charakteristika zählt das Ideal der Rechte und Freiheit zu der Entwicklungsautonomie des Kindes. Die Erziehung soll von Zwängen und der Übermacht der Pädagogen möglichst befreit werden, damit sie der Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes nicht im Wege steht.
Mein Freund und Seminarsekretär Karl, am Literaturinstitut in Leipzig, ein antiautoritärer ehemaliger Lehrer prägte den Leitsatz: „Als Lehrer muss man Schüler sein und als Schüler muss man Lehrer sein.“

Meine antiautoritäre glückliche Grosselternzeit

Oft sehnte ich mich zu meiner glücklichsten Zeit, zu meiner Kindheit bei den Großeltern zurück. Meine leider zu früh verstorbene Großmutter sagte immer:„Kinder muss man ihren Willen lassen. Sie ließ mir meinen Willen. Ich hörte von ihr kein böses Wort. Ich fühlte mich als kleiner Wicht schon als Erwachsener, denn wenn Oma auf dem Herd Erbsen kochte, da kochte auch ich in meinem kleinen Töpfchen Erbsen. Wenn Opa im Garten arbeitete, arbeitet ich in meinem Kindergarten, säte Radieschen, pflanzte einen Tomatenbaum, dazu Gänseblümchen und Löwenzahnpflanzen. Diese wollte Opa an die Karnickel verfüttern, da wurde ich Steppke autoritär und verbat mir das. Meine kleinen gelb strahlenden Löwenzahnsonnen waren nämlich meine Lieblingsblumen.

Wohlstands-Erziehung

Ich fühlte mich damals glücklicher, als all diese Kinder von heute, die mit Luxusspielzeugen übehäuft werden, die nicht einmal mehr Appetit auf ein Stückchen Schokolade haben, deren praktische Kreativität verschüttet wird. Selbst bei Pageballs sind die teuersten Wohlstandsartikel ausgerechnet in der Rubrik Erziehung, das wichtigste Erziehungsmittel und werden an erster Stelle gesetzt.

Autoritäre Staaten bevorzugen autoritäre Erziehungen

Hitlerzeit mussten die Kinder in die Hitlerjugend eintreten und mit „Heil Hitler!“ grüßen. Sie wurden vormilitärisch erzogen nach dem Motto:“ Zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie Windhunde sein!“ Trommelaufmärsche hallten durch die deutschen Städte.
Zu DDR-Zeiten wurde vielfach von Eltern kritsiert, dass die antifaschistische SED viele Praktiken der Nazis übernommen hätten, die laustarken Trommelaufmärsche der Jungen Pioniere erweckten unangenehmen Nazi-Erinnerungen. Deswegen durften ihre Kinder nicht bei den Thälmann-Pionieren „mitmarschieren“.Da wurden sogar Fahnenappelle eingeführt. Aber es gab auch antiautoritäre Pionierleiter, da fuhren wir mit dem Zug zur Natur. Da marschierten wir noch ein paar Kilometer zum Stausee, wo wir badeten. Wir kochten in einem grossen Kessel. Nachts hockten wir romantisch am Lagerfeuer. Der Pionierleiter erzählte Witze. Fanfarenklänge erschallten über den See und läuteten die Nachtruhe ein. In unseren Zelten fielen wir sofort in tiefen Schlaf. So gab es immer wieder Möglichkeiten autoritäre Erziehung antiautoritär zu gestalten.

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