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Was die Presse in Deutschland gerne übersieht

Dreizehn oft übersehene Fakten zu Israel und einem angeblich existierenden Palästina

Nicht wenige deutsche Medien überbieten sich mit Schuldzuweisungen an Israel und dem Mitleid mit den angeblich benachteiligten Palästinensern. Vielen Journalist(inn)en und Leser(inne)n scheint noch nicht einmal die Begriffsgeschichte bekannt zu sein. Die bevorzugt antiisraelische Bewertung wird sicher nicht nur durch geschichtliches Nichtwissen verursacht, sie ist insgesamt erschreckend. Ich habe dreizehn wenig bekannte und so gut wie nicht in der Berichterstattung vorkommende Fakten zusammengestellt.

1. Palästina ist ein rein landschaftlicher Begriff und meinte nach dem Bar-Kochba-Aufstand die zuvor als Judäa bezeichnete römische Provinz. Im zwanzigsten Jahrhundert wurde Palästina der Name für das britische Mandatsgebiet. Eine historische Bedeutung als Name eines konkreten Staates gibt es nicht. Dass der Name Palästina auf die wahrscheinlich von der griechischen Insel Kreta stammenden Philister, welchjene Israel bereits in biblischer Zeit viel Kummer bereiteten zurückgeht, ist allgemein anerkannt.

2. Palästinenser war ursprünglich die Bezeichnung für alle Einwohner des britischen Mandatsgebietes – und zwar einschließlich der jüdischen Bevölkerung.

3. Die Behauptung, dass es ein besonderes palästinensisches Volk gäbe, kam erstmals während der 1970er Jahre auf. Bis dahin verstanden die “Palästinenser“ sich schlicht als Araber und waren Anhänger des Panarabismus. Zum Entstehen des palästinensischen Mythos hat beigetragen, dass arabische Staaten Flüchtlinge nicht aufnahmen oder in menschenunwürdigen Zuständen in Lagern leben ließen, um deren Hass auf Israel zu schüren.

4. Einen Palästinenserstaat hat es nie gegeben. Israel hat nach dem Sechs-Tage-Krieg, welchjenen arabische Staaten angefangen hatten, nicht das Gebiet eines vorher unabhängigen Palästina hinzugewonnen. Vielmehr war der heutige Gaza-Streifen zuvor von Ägypten besetzt gewesen, während Jordanien die heute anstatt mit dem richtigen Namen Judäa und Samaria in der europäischen Presse zumeist als Westjordanland bezeichneten Gebiete besetzt gehalten hatte.

5. Die Freude über die Wiedervereinigung Berlins ist in Deutschland berechtigt. Dass ausgerechnet Teile der deutschen Öffentlichkeit und einige deutsche Politiker(innen) die erneute Teilung Jerusalems verlangen, ist auch angesichts der deutschen Geschichte mehr als befremdlich.

6. Eine Vertreibung ist grundsätzlich nicht erblich. Es gibt zwei Ausnahmen. Einmal die Vertreibung der Deutschen und Masuren aus dem heutigen Westpolen und zum anderen den als solche empfundenen Wegzug aus den von Israel im Sechs-Tage-Krieg gewonnenen Gebieten. Wenn heute ein “vertriebener“ Deutscher die Rückgabe der ehemals deutschen Gebiete von Polen fordert, gilt er zurecht als reaktionär. Warum bewerten große Teile der Presse und der deutschen Öffentlichkeit die Forderung “vertriebener“ “Palästinenser“ nach Rückgabe der entsprechenden israelischen Gebiete nicht ebenfalls als Ausdruck eines nicht angemessenen Nationalismus?

7. Israel schützt die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen und fordert sie rechtzeitig vor erforderlichen militärischen Operationen zum Verlassen der Kampfgebiete auf. Die Hamas raubt ihrer eigenen Bevölkerung den vom israelischen Militär vorgesehenen Schutz, indem sie die Flugblätter einsammelt und vernichtet. Sieht so die Sorge einer “Regierung“ für die ihr anvertrauten Menschen aus?

8. Seit der Rückgewinnung der östlichen Teile Jerusalems durch Israel können die Angehörigen aller Religionen frei im Stadtzentrum beten. Unter der früheren jordanischen Verwaltung bestand für Juden kein Zugang zur Westmauer des Tempels.

9. Israel ist nicht nur die einzige Demokratie im Nahen Osten, sondern zugleich das einzige Land mit einer uneingeschränkten Religionsfreiheit. Der israelische Staat fördert Moscheen und Kirchen nicht weniger als Synagogen und unterstützt auch kleinere Religionsgemeinschaften wie die Baha'i und die Drusen.

10. Die angeblich friedlichen Organisationen PLO und Hamas haben das Ziel der Vernichtung Israels bis heute nicht aus ihrer Charta entfernt. Dennoch verhandelt die israelische Regierung mit ihren Repräsentanten.

11. Die israelischen Sperranlagen sind unschön und führen zu Einschränkungen hinsichtlich der Bewegungsfreiheit. Diese treffen keineswegs alleine die Bewohner(innen) von Judäa und Samaria beziehungsweise des Gaza-Streifens. Vielmehr verbietet Israel den Bewohner(innen) anderer Regionen ebenfalls den Zugang zu den sogenannten Palästinensergebieten. Dass die Sperranlagen unverzichtbar sind, zeigt sich immer wieder am erfolgreichen Abfangen von Attentätern. Dass Busse in Israel seit einigen Jahren ohne ständige Angst vor Attentaten benutzt werden können, ist nicht zuletzt ein Ergebnis der Sperranlagen. Der Wunsch, dass die Sperranlagen überflüssig und abgebaut werden, ist durchaus legitim. Die Reihenfolge muss aber lauten: Erst durch den absoluten, glaubhaften und dauerhaften Verzicht auf Attentate überflüssig werden und dann kann mit dem Abbau begonnen werden. Wer das andersherum fordert, spielt mit dem Leben der Einwohner(innen) und Besucher(innen) Israels.

12. Israel versorgt die Zivilbevölkerung auch im Gaza-Streifen mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs. Die “Blockade“ bezieht sich auf eine Kontrolle der von außerhalb eingebrachten Güter und ist mehr als erforderlich, da nicht selten Waffen als “humanitäre Hilfsgüter“ in den Gaza-Streifen geschmuggelt werden sollen. Dass ein Land die Zivilbevölkerung des Gegners während der Kampfhandlungen versorgt, ist übrigens einmalig. Die Versorgung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg wird gerne als weiteres Beispiel genannt, sie erfolgte aber erst, nachdem die Alliierten gesiegt hatten.

13. Die beste Lösung ist wohl eine Ein-Staaten-Lösung in Form der vollständigen Eingliederung des Gaza-Streifens sowie von Judäa und Samaria in den Staat Israel. Diese ist selbstverständlich mit dem Erlangen der vollen Staatsbürgerrechte für die neuen Israelis verbunden. Diejenigen Araber, welchjene nicht in Israel leben möchten, können das Recht zur Einwanderung und zur Staatsangehörigkeit in umliegenden arabischen Staaten erhalten, schließlich sprechen diese gerne von ihren arabischen Brüdern. Für Israel birgt sie die Gefahr, dass die jüdische Bevölkerung in einigen Generationen nicht mehr die Mehrheit bildet, dieser lässt sich am wirkungsvollsten durch das aktive Werben um eine jüdische Einwanderung begegnen. Die Zwei-Staaten-Lösung sollte endgültig als gescheitert angesehen werden. Wer an ihr festhält, verlangt von Israel die aktive Installation eines künftigen Gegners.