Friedenstaube

Wir sterben ins Leben hinein

Ein Wegweiser für den richtigen Umgang mit der Trauer

Stirbt ein geliebter Mensch, sind die Hinterbliebenen meist voller Schmerz und Leere. Sie durchleben eine Zeit der ohnmächtigen Wut, einer Hilflosigkeit, die sie quasi handlungsunfähig macht. Wenn Menschen einen großen Verlust erleiden, wird das ganze Weltverständnis erschüttert. Alles, was ihm vorher vertraut, wird nun im täglichen Leben zur Qual. Es kommt dem Trauernden oft vor, als habe der Tod all seine Schatten über alles gelegt. Über das Vergangene, über gemeinsame Träume, über Erlebtes. Der Ausgangspunkt bei der Trauerarbeit schlechthin ist die Schaffung eines neuen Verhältnisses zur Welt. Viele Menschen berichten von einer Ruhelosigkeit, die Besitz von ihnen nimmt. Sie sind erfüllt von einem Drang etwas zu tun, ohne sich sicher zu sein, was sie treibt und wohin. Immerfort sind sie auf der Suche nach etwas. Um mit der Trauerarbeit beginnen zu können, muss man die Ruhelosigkeit begreifen, das Beziehungsgefüge zur Welt wieder herstellen. Eine Veränderung ist notwendig. Sie muss begriffen, verstanden und auch vorbereitet sein. Ob es uns gelingt, neue Einsichten in unser Weltbild zu bringen oder ob wir an der Trauer zerbrechen und nie mehr aus ihr herauskommen, hängt im Wesentlichen davon ab, ob wir es verstehen, richtig zu trauern.

Ein Wegweiser für den richtigen Umgang mit der Trauer
Ein Wegweiser für den richtigen Umgang mit der Trauer

Sterben ins Leben hinein

  • Ein Wegweiser für den richtigen Umgang mit der Trauer

Hilfe bieten die verschiedenen Ratgeber an. Bei Amazon findet man Ratgeber, die nicht nur den Weg durch die Trauer ebenen sondern auch helfen, aus dem Labyrinth heraus zu finden. Hier wird mit einfachen und klaren Worten dargestellt, dass das Ausleben der Trauer nicht länger als „Schwäche“ betrachtet werden darf. Denn sie ist keine. Trauer ist ein immer wieder einmaliges Erleben von immer wieder einmaligen Gefühlen. Nichts wiederholt sich. Trauer ist ein psychologischer Prozess von höchster Wichtigkeit für die Gesundheit der Seele eines Menschen. Sie ist richtig und wichtig für sein Seelenheil. Der Blick verändert sich. Der Blick der Welt auf den Trauernden und auch der Blick des Trauernden auf die Welt. Der Trauernde hat keine Kraft mehr für die Welt. Ein Zugehen auf andere Menschen ist schier unmöglich. Selbst wenn er es wollte, er kann es nicht. Da uns der rituale Umgang mit der Trauer verloren gegangen scheint, gehen die anderen Menschen auch nicht auf den Trauernden zu. Wir haben verlernt, mit der Trauer umzugehen, Trauer zuzulassen, Trauer aktiv zu erleben. Es stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens, den Glauben an das Schicksal. Vor allem wenn ein geliebter Mensch jung und weit vor seiner Zeit verstorben ist. Auf diese Fragen kann man schwerlich eine Antwort finden.

Die 4 Phasen in der Trauerarbeit

Der Hinterbliebene muss sich auf seine Trauer konzentrieren. Er muss die Abwesenheit von Sinn aushalten und trotzdem weiterleben. Der Sinn des Lebens ist nicht verloren gegangen. Auch wenn es momentan so scheint. Er wird sich später wieder zeigen. In der Zeit der Trauer besteht der Sinn in der Erinnerung daran, dass der Sinn schon einmal das Leben erfüllte. Er besteht darin, einfach mutig weiter zu leben im totalen Zweifel an die eigene Existenz, im Zweifel an Gott, im Zweifel an den Menschen. Der Trauernde wird sein Lebensgefühl ändern, die Wahrnehmung anderen gegenüber. Nichts wird mehr wie vorher sein. Oftmals sind wir in unserem täglichen Selbsterleben so sehr von den Menschen, die wir lieben, abhängig, dass der Tod als „das große Loch in mir“, als Zersplitterung meiner ganzen Persönlichkeit erlebt wird. Welche Gründe es auch immer dafür gibt, dass der Tod eines anderen Menschen unser Selbsterleben so sehr beeinflusst, der Zurückgebliebene muss mit der Zeit wieder zu einem einheitlichen Ganzen seiner selbst werden. Er muss sich die Zeit nehmen, die er braucht. So lange es auch dauern mag.

Das Leben ist tödlich

Wir müssen begreifen, das Trauern wieder als etwas ganz Wesentliches zu sehen. Wir müssen wieder neu erlernen, miteinander zu trauern. Es gilt, Berührungsängste zu überwinden, der Trauer gegenüber, dem Tod gegenüber, den Trauernden und Hinterbliebenen gegenüber. In der Trauerarbeit gibt es viel zu tun. Tun wir es! Es gibt viele Mittrauernde, lassen wir sie an uns heran. Ich bedanke mich recht herzlich, hier auf www.pageballs.com zu diesem schweren Thema schreiben zu dürfen.