Gesundheit & Wellness
Eutonie für professionelle Helfer – eine Hommage an Gerda Alexander
Nach einem nahenden Burnout in der Sozialarbeit, die mich bis dahin mit Idealismus ausfüllte, orientierte ich mich neu und war auf der Suche, in den ganzheitlichen Körpermethoden eine neue berufliche Heimat zu finden.
1985 wurde mir im Rahmen einer Hospitation in der Dore Jacobs Schule in Essen, Gerda Alexanders Ausbildungsangebot empfohlen, als ich dort an einer Eutonie-Unterrichtsstunde teilnahm und meine spontane Begeisterung darüber äußerte.
1986 erlebte ich daraufhin erstmals Gerda Alexander im Sommerkurs in Fischerhude.
Ich erinnere mich, wie schlicht sie sich präsentierte in ihrem Unterricht und wie sie es vermied, dass ein Aufheben um ihre Person gemacht wurde. Vielmehr galt es für Sie im Kontakt und im meist nonverbalen Dialog zu jedem einzelnen Teilnehmer und somit zu Allen präsent zu sein.
Bis heute ist mir ihre Authentizität und Sachlichkeit in lebendiger Erinnerung, als auch ihr leidenschaftliches Interesse am menschlichen Körper.
Der entscheidende Moment
...und warum ich bei einem Tennisball immer an Schicksal denke
Im Unterricht kam es zur Anleitung einer Tennisball-Massage auf dem Rücken, um eine Partnerarbeit auszuführen.
Da fiel von Gerda Alexander der für mich entscheidende Satz, der mich in seinem Widerhall bis heute begleitet:
“In dem Maße, wie ich mich um meine Partnerin (den Anderen) kümmere, muss ich mich auch um mich selbst kümmern können.
Sie erklärte, dass in der Partnerarbeit während einer Eutonie-Unterrichtsstunde die Aufforderung gelte, in dem Maße, wie ich auf meinen Partner achte, ihm Gutes tue, lerne ich dabei auf mich achten – wie es mir geht!
Das hatte ich so noch nie formuliert gehört! Durch diese Aussage wurde eine Tür in mir aufgestoßen in weite, verstellte Räume, in denen die behutsame persönliche Entwicklungsarbeit, meine Person in eine notwendige Richtung mitnahm und mich bis heute inspiriert.
Da war es wieder: Woher kam dieser Kontakt und diese Bestimmtheit mit mir in Dialog zu treten?
1987 begann ich die vierjährige Eutonie-Ausbildung in Osterode/ am Harz.
1990 und 1991 konnte ich Gerda Alexander während der Internationalen Eutonie-Kongresse in Straßburg und in Belgien als Begleiterin durch den Kongressalltag nahe sein.
Sie nahm es gelassen, bedingt durch ihren gesundheitlichen Zustand, mit dem sich das Alter ihr aufbürdete, auf Hilfe angewiesen zu sein.
Ich erinnere Gerda Alexander´s letzte Eutonie-Unterrichtsstunde. Das war 1990 gewesen. Von einer beliebigen Lage am Boden ausgehend, führte sie uns vom Ohr zeichnend zu einer intensiven und wunderbaren Bewegungsimprovisation. Mit großem pädagogischer Geschick und Präzession akzentuierte sie ganz neu einen Weg, wie man sich mit der Wahrnehmung für den Bewegungsansatz vom Ohr, vom Boden entfernt. Sie lenkte unwillkürlich die Aufmerksamkeit auf den Atlas und ließ die Halswirbelsäule als lange Hebelkraft ökonomisch die Bewegung im Verhältnis zur Schwerkraft leicht und flüssig sich entwickeln. Ihre Präsenz und Dialogbereitschaft in jedem Augenblick, erfüllte Jeden.
Im Kontakt und in der Bereitschaft zum Dialog jede Sequenz des Eutonie-Unterrichts zu gestalten; und was daraus entsteht dem individuellen Entwicklungswegs des einzelnen Menschen anzuvertrauen, das ist für mich
die Essenz, die mich von Gerda Alexanders Unterrichtsweise bis heute überzeugt und geprägt hat.
Die Eutonie hat mein Leben bereichert
In meinem eigenen Unterrichten bin ich immer wieder diesem Zusammenhang auf der Spur und dankbar, dass es Menschen gibt, die sich für diesen Prozess interessieren und die Eutonie als Angebot wahrnehmen, für Ihre eigene Ich-Verantwortung einzutreten und sich vom hilflosen Helfer verabschieden.
Lernen Sie mit der Eutonie, wie machtvoll die Ruhe und bewusste Aufmerksamkeit Ihre Kraft entfaltet und Ihnen im Steuern Ihres Lebensschiffes das nötige Steuerungs- und Gestaltungspotential schenkt.
Die Eutonie eignet sich auch wunderbar als Bereicherung eines bestehenden Tätigkeitsfeldes, beispielsweise als Fortbildung im Bereich Ergotherapie.
Die Autorin
Barbara Franco Palacio
EUTONIE INSTITUT Barbara Franco Palacio®
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68799 Reilingen
Tel: 06205 / 1 65 71
Fax: 06205 / 10 22 46
E-Mail: info@eutonie-institut.de
Web: www.eutonie-institut.de
Gründung und Leitung des EUTONIE INSTITUT Barbara Franco Palacio®, mit dem Angebot der Eutonie-Ausbildung seit 2006.
Neuer Ausbildungsstart für professionelle Helfer mit einem Informations-Wochenende im Oktober 2013. Informieren Sie sich mit Ihrer Teilnahme und erleben Sie die effiziente, lösungsorientierte Körperarbeit für Leib, Seele und Atem Ihre Potentiale fördert!