Walter Plinge

Erziehung & Kinder

Facebook „Timeline“: Droht die totale Transparenz?

Im September 2011 stellte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die neue Profil-Erweiterung „Timeline“ vor, eine Art Multimedia-Blog in der Machart eines Magazins. Geht es nach Zuckerberg, soll der Facebook-Nutzer künftig sein ganzes Leben im sozialen Netzwerk darstellen. Im Werbevideo in Hochglanzoptik sieht das so aus: Der fiktive Facebook-Nutzer Andy Sparks dokumentiert sein Leben nahezu lückenlos mit Fotos von allen wichtigen und weniger wichtigen Ereignissen seines Lebens – gewissermaßen von der Wiege bis zur Bahre. Es ist ein ganzes Leben in Bildern. Die häufig bemühte Analogie zu George Orwells großem Bruder aus seinem Roman „1984“ mag einem in den Sinn kommen. Droht die totale Transparenz?

Zugegeben, niemand ist gezwungen, seine persönlichen Daten, zum Teil intimste Informationen, bei Facebook einzustellen. Dennoch tun es viele Menschen. Der Gegner im Kampf um die Macht über die eigenen Daten scheint für viele vor allem der Staat zu sein – nicht Facebook oder Google. Dabei ist Facebook in den vergangenen Jahren immer wieder durch seinen allzu laxen Umgang mit den Daten seiner Nutzer in die Kritik geraten. Zuletzt schlugen Datenschützer Alarm wegen des „Gefällt mir“-Buttons. Das unscheinbare Plugin ermöglicht es Facebook, Informationen über das Nutzungsverhalten Einzelner langfristig zu sammeln und auszuwerten.