Fröhliche Weihnachtsmannbrigade
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Fröhliche Weihnachtsmannbrigade

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Aktive Erziehungshilfe in der DDR

Wir, die arbeitende Klasse, halfen als Patenschaftsbrigade, bei der sozialistischen Erziehung der Kinder mit, zuerst als Patenbrigade in einer Schulklasse, dann in einem einem Kindergarten. Warum auch diese lustige Weihnachtsgeschichte nicht zu sozialistischen Eziehungsarbeit passte, fragte ich mich heute noch. Wie muss ein sozialistischer Weihnachtsmann pädagogisch aussehen? Wissen da die Roten Bescheid?

Zu den Texten von K.

Der Schriftsteller Baldur Haase schrieb in seiner Dokumentation:“ MIELKE  kontra PEGASUS“  zu meinen Brigadegeschichten einige klärende Sätze, wie ich von gewissen Gewerkschaftsfunktionären zur DDR- Zeit behandelt wurde. Selbst diese lustige Weihnachtsmanngeschichte wog auf der ideologischen Goldwaage zu schwer.

„Zu seinem von Partei-, Gewerkschafts- und Kulturfunktionären (und damit auch von der Stasi) als „arbeiterfeindlich“ abgestempelten „Brigadegeschichten“ meint er, dass er damit unter Zuhilfenahme des Arbeiterhumors auf  kleine Dinge des täglichen Lebens aufmerksam machen wollte. Was er, der Schlosser, als schreibender Arbeiter schrieb, passte jedoch nicht in das ideologische Bild vom Arbeiter der “Weltfirma  Zeiss“, der ein Klassenkämpfer zu sein hatte, der mit seinen Produkten Klassenschlachten auf dem Weltmarkt schlagen und von einer hohen sozialistischen Arbeitsmoral gepägt sein müsse. Man verlangte ideologisch verlogene Arbeiterypen, die es in in der Wirklichkeit nicht gab.“

Fröhliche Weihnachtsmannbrigade

Nie wieder wollten wir eine Patenklasse übernehmen, wir hatten die Nase voll von den schlechten Zensuren, den ständig wechselnden Klassenlehrerinnen und den verärgerten Elternversammlungen. Darum übernahmen wir eine Patenschaft für einen Kindergarten.
Anfangs lief alles gut. Wir mussten uns nicht ärgern und auch nicht übernehmen, denn die Kleinen waren furchtbar lieb und gehorchten aufs Wort. Aber das änderte sich, als Weihnachten vor der Tür stand. Wir mussten dauernd für die kranken Kindergärtnerinnen einspringen, mit den Kleinen Weihnachtsmänner malen, Weihnachtslieder und Weihnachtsgedichte einstudieren. Schließlich mussten wir auch noch den Weihnachtsmann machen. Da reichte unsere Brigade gar nicht aus, jede Gruppe wollte ihren eigenen Weihnachtsmann haben. Was die Lieben doch für Wünsche hatten!
Die wollten nicht mehr mit Puppen und Puppenwagen spielen, die wollten gleich ein Moped oder eine ganz große elektrische Eisenbahn, in der sie selber mitfahren wollten. Ein ganz kleines, liebes Mädchen, das kaum laufen gelernt hatte, nahm einen Weihnachtsmann an die Hand und sagte: „Ich habe noch nie einen Papi mit einem so schönen Bart gehabt!“
...Und schenkte ihn Mami zu Weihnachten...