Detstein

Woher kommt der Begriff Heimweh?

Heimweh - Was tun? Sprüche, Gedichte

Ludwig Pfyffer, ein Heerführer der Schweizer Söldner bei Jarnac in eine Schlacht führte, schrieb im Jahr 1569 in einem Brief: der Sunnenberg gestorben von heimwe.. Der Brief handelte von dem Tod eines Soldaten. Heimweh galt damals als tödliche Krankheit. Der Begriff Heimweh tauchte im 16. Jahrhunder in der Schweiz auf und gehörte zum Volkswissen. Das Heimweh wurde im Jahr 1688 erstmals wissenschaftlich als eine Krankheit von dem Mediziner Johannes Hofer aus Basel beschrieben. Sein eingeführter und auch heute noch für Heimweh als medizinischer Fachterminus verwendeter Begriff Nostalgia ist ebenso wie die Bezeichnung Schweizer Krankheit seitdem in Europa gebräuchlich. Johannes Hofer erklärte, die Lebensenergie, die zwischen Körper und Gehirn durch Nervenröhren fliesse komme durch das ständige Denken ans Vaterland, somit erklärte er, die Gemütslage der Reisenden und Soldaten fernab der Heimat sei organisch.

Heimweh - Was tun? Sprüche, Gedichte
Heimweh - Was tun? Sprüche, Gedichte

Was ist Heimweh?

Es ist egal ob Kind oder Erwachsener, jeder kennt Heimweh, die Sehnsucht nach geliebten Menschen, bekannten Orten, zu Hause. Man möchte in seine vertraute Umgebung zurückkehren, deshalb ist Heimweh so ein beklemmendes und unangenehmes Gefühl. Meistens kann sich nicht an neue Regeln oder Strukturen im Tagesablauf angepasst werden, hier mangelt es an Fähigkeit oder Bereitschaft. Kinder sehnen sich nach den Lebensbedingungen, der Geborgenheit von zu Hause, deshalb wird die Umstellung auf eine neue Situation und die Unsicherheit als Last empfunden. Es treten Ängste auf, dass keine neuen Freunde gefunden werden oder nicht mit den neuen Regeln klar zu kommen. Weitere Veränderungen die zu dem Problem führen sind z.B. Klimaunterschiede, evtl. weniger Schlaf, ungewohntes Essen und feste Essenszeiten.

Heimweh, was hilft?

Hauptsächlicht tritt Heimweh kurz vor dem Schlafengehen auf, die Kinder sind zu dieser Zeit nicht abgelenkt. Deshalb ist Ablenkung die wichtigste und erste Hilfe. Die Sehnsucht nach dem zu Hause hat keine Chance solange die Kinder beschäftig sind. Es ist wichtig, dass z.B. Betreuer in einem Ferienlager für Kinder dies erkennen, ernst nehmen und wirklich gezielt darauf eingehen. Auf eine ausreichende Ausbildung der Betreuer sollte vor Buchung einer Reise geachtet werden. Grundsätzlich sollte jeder Betreuer, der mit Kindern unterwegs ist, im Vorfeld mehrere Seminare absolviert haben, eine Rechtsbelehrung und pädagogische Grundkenntnisse vorweisen können und einen großen Erste-Hilfe-Schein besitzen. Zum Glück verschwindet Heimweh in den meisten Fällen, so schnell wie es aufgetaucht ist, auch wieder. Ein Anruf bei den Eltern kann schon einiges bewirken, die Eltern sollten Ihr Kind ermutigen, dass alles bestimmt ganz toll wird. Die ersten Tage sind meistens die schlimmsten, wenn die Kinder dann an allen Aktivitäten mit vielen anderen Kindern teilnehmen, werden die schweren Minuten des Heimwehs gut überstanden. Weitere Informationen finden Sie unter www.kidnet.de.

Wie kann Heimweh vorgebeugt werden?

Eltern sollten sich vor einer Reise gut über die Organisation informieren um das Vertrauen auch auf die Kinder zu übertragen. Der Urlaub sollte nicht zu lange dauern, wenn das Kind zum ersten Mal alleine unterwegs ist, max. eine Woche oder zehn Tage sind angemessen. Um im Notfall schnell bei den Kindern zu sein, sollte das Ferienziel des ersten Urlaubs nicht zu weit entfernt liegen. Zu viele fremde Gesichter wirken auf viele Kinder einschüchtern, deshalb sollte die Gruppe etwas kleiner sein. Nur wenn die Gruppe etwas kleiner ist, können sich die Verantwortlichen ausreichend um jedes einzelne Kind kümmern. Damit neue Strukturen und Regeln nicht völlig unerwartet auf die Kinder zukommen, kann ein Gespräch im Vorfeld über das Feriencamp helfen. Zu Hause kann vorher der Umgang mit dem Schlafsack geübt werden und auch ein Zelt kann zu Hause wenigsten einmal ausprobiert werden. Dem Kind kann die Anwesenheit eines Freundes oder einer Freundin helfen. Informationen vom Veranstalter können helfen, je mehr das Kind vorher über die Reise weiß, desto weniger Heimweh wird es haben. Informationen zu Veranstaltungen finden Sie unter www.jugendfahrten.de.