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Einleitung

Hoovercraft - Alles Wissenswerte

Ein Hoovercraft oder Luftkissenfahrzeug ist ein Fahrzeug, das von einem Luftkissen getragen wird. Meist wird das Hoovercraft als Luftkissenboot auf dem Wasser verwendet. Einsatzbereiche eines Hoovercraft sind dort Personen- und Gütertransport, Expeditionen und Rettungs- und Feuerwehrdienste.
Hoovercraft - Alles Wissenswerte
Hoovercraft - Alles Wissenswerte

Geschichte

.. des Hoovercraft

Ein Patent für eine Luftkissentechnik wurde erstmals 1875 von John Isaac Thornycroft angemeldet, jedoch wurde das Patent nicht in eine Konstruktion umgesetzt. 1915 kam das erste Hoovercraft auf dem Wasser zum Einsatz. Es wurde in Österreich-Ungarn von einem Angehörigen der Kriegsmarine entwickelt. Das Hoovercraft wurde als schneller Torpedoträger konzipiert und erreichte über 30 Knoten Geschwindigkeit. Das Projekt wurde jedoch 1917 eingestellt. 1927 wurden in der Sowjetunion Versuche mit einem kleinen Modell eines Hoovercraft von 80 cm Durchmesser, das von einem Elektromotor angetrieben wurde, durchgeführt. 1935 wurde von einer Kommission, der der Aerodynamiker Prof. B. N. Jurjew und der Flugzeugkonstrukteur A. N. Tupolew angehörten, ein wesentlich größeres Modell gebaut. Daraufhin kam der Auftrag, ein Hoovercraft Versuchsfahrzeug zu bauen, was 1935 fertiggestellt und noch im gleichen Jahr unter dem Namen L1 erprobt wurde. Das dreisitzige Fahrzeug verfügte über eine Leistung von 140 PS und eine Wasserverdrängung von 1,5 Tonnen. 1937 wurde das Hoovercraft L5 fertiggestellt. Es verfügte über zwei 860 PS strke Flugzeugmotoren, als Material wurde Duraluminium verwendet. Bei einer Länge von 24 m und einer Breite von 5,35 m hatte es eine Wasserverdrängung von 8,6 Tonnen. Es erreichte eine Geschwindigkeit von über 70 Knoten. In der Folge entstanden noch weitere Fahrzeuge der L-Klasse, die jedoch allesamt im zweiten Weltkrieg zerstört wurden, daraufhin wurde die Weiterentwicklung auch eingestellt. Trotz guter amphibischer Eigenschaften der Hoovercraft Modelle der L-Serie hatten die Fahrzeuge mit ihrer offenen Katamaranbauweise eine zu geringe Tragfähigkeit, weil der Luftverbrauch hoch und der Überdruck gering war. Letzerer wird zum Schweben eines Hoovercraft benötigt. In der westlichen Welt wurde in den 1950er Jahren in Großbritannien das erste Hoovercraft von dem Ingenieur Christopher Cockerell entwickelt. 1955 ließ er ein 60 cm langes Arbeitsmodell unter dem Namen Hoovercraft patentieren. Nachdem Cockerell das Gerät 1957 dem britischen Militär vorführte, stufte dieses das Hoovercraft Modell als Geheimhaltungsobjekt ein und er durfte es bis 1958 nicht vorführen. Nachdem es wieder freigegeben worden war, schaffte es Cockerell, die National Research Development Corporation davon zu überzeugen, ein richtiges Hoovercraft zwecks Vermarktung zu entwickeln. Dieses überquerte als Modell SR.N1 im Jahr 1959 den Ärmelkanal. Die Technik des Hoovercraft wurde in der Folge in Großbritannien sowohl militärisch als auch zur Personenbeförderung genutzt. Noch heute besitzt das Militär einige Einheiten mit Hoovercraft. Ab den 1960er Jahren wurden Passagierdienste und später auch Fahrzeugbeförderungen per Hoovercraft angeboten, beispielsweise auf der Strecke Dover-Calais, wo Hoovercrafts bis 2000 im Einsatz waren. Das Hoovercraft aus Frankreich entstammt einer eigenen Entwicklunhslinie und wird dort Naviplane genannt. Diese Fahrzeuge hatten eine eigene Schürzenkonstruktion, jedoch wurde diese schon bald zu Gunsten der britischen Version des Hoovercraft wieder aufgegeben. Es wurden verschiedene Versionen der N-Serie gebaut, von denen jedoch viele fehlerhaft waren. 1982 wurde die Entwicklung des Hoovercraft in Frankreich eingestellt. Die amerikanische Marine unterhält mehrere Staffeln mit Hoovercraft, sie dienen hauptsächlich als Landungsboote.

Technik

... des Hoovercraft

Bei einem sogenannten Vollhoovercraft ist der Rumpf vollständig mit einer elastischen Schürze ausgestattet. Mittels eines Gebläses wird im gesamten umkleideten Bereich ein Luftpolster geschaffen. Auf diesem schwebt das Fahrzeug sozusagen über dem Wasser oder auch Boden, ohne ihn zu berühren. Die Schürzen liegen allerdings ein wenig auf, wenn der Grund uneben ist. Vollhoovercrafts sind ambhibische Fahrzeuge, d.h. sie können sowohl auf Wasser als auch auf Boden eingesetzt werden. Angetrieben wird ein solches Hoovercraft von Propellern oder auch Impellern, die Steuerung erfolgt mit Luftrudern, die dem Leitwerk bei Flugzeugen ähnlich sind. Man unterscheidet nach der spezifischen technischen Lösung das englische, französische (Naviplane) und das militärische Hoovercraft. Im Falle der militärischen Konstruktion gibt es noch Unterschiede zwischen den amerikanischen und den russischen Fahrzeugen. Es gibt auch noch einige mit dem Hoovercraft verwandte Technologien, zu nennen wären hier beispielsweise der Aerotrain, die Hoverplattformen oder der Terraplane. Unfälle gab es mit einem Hoovercraft nur selten, insgesamt sind nur zwei Unglücksfälle bekannt, diese forderten allerdings auch Todesopfer.