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Beauty & Lifestyle

Hugo Boss - vom Berufsbekleidungsproduzenten zum Nobelschneider

Du kennst die Modemarke Hugo Boss und kannst Dir die Produkte angesichts der hohen Preise kaum leisten? Dann ergeht es Dir wie vielen und durchaus auch dem Verfasser dieses Artikels. Aber wusstest Du, dass Hugo Boss ursprünglich gar nicht als Produzent hochwertiger Bekleidung gegründet wurde?

Hugo Boss fing als Berufsbekleidungsproduzent an
Im Jahr 1924 gründete Hugo Ferdinand Boss ein Unternehmen für die Herstellung von Berufskleidung. Die war damals qualitativ hochwertig, aber keineswegs wie die heute als Berufsbekleidung ansehbaren Business-Anzüge im Hochpreissegment angesiedelt. Recht bald produzierte das Unternehmen Hugo Boss eine besondere Form von Berufskleidung, nämlich Uniformen für alle Militärgattungen. Davon wurden natürlich recht viele gebraucht, so dass Hugo Boss florierte und während des Zweiten Weltkrieges massenweise Zwangsarbeiter beschäftigte. Immerhin hat sich das Unternehmen mit seiner Geschichte auseinandergesetzt und zwei Studien über sein Verhalten während des Dritten Reiches in Auftrag gegeben. Davon wurde zwar nur eine veröffentlicht, diese ist aber durchaus kritisch. Zudem trat Hugo Boss dem Entschädigungsfonds für Zwangsarbeiter bei, so dass das frühere Verhalten heute keinen Grund für einen Boykott der Marke mehr bietet.

Die einzelnen Kleidungssparten von Hugo Boss
Heute gibt es unterschiedliche Produktlinien von Hugo Boss für den Business-Bereich, den Golfsport und sonstige Freizeitkleidung. Black ist die Modelinie für Business-Kleidung und Abendkleidung, Select steht für besonders hochwertige und entsprechend teure Produkte, Orange für die Freizeitkleidung und Green für spezielle Kleidung für Golfer. Einfache Arbeitskleidung und Uniformen stellt Boss heute nicht mehr her. Die Produktion von Anzügen begann in den 1940er Jahren, Frauenmode tauchte erstmals versuchsweise 1997 im Sortiment auf, nach einigen Anlaufschwierigkeiten begann die regelmäßige Produktion von Boss-Damenbekleidung im Jahr 2000. Hugo Boss ist eine teure und hochwertige Modemarke, allerdings ermöglicht das Unternehmen seinen Kunden bereits seit den 1970er Jahren das Sparen durch den Fabrikverkauf in Metzingen und ist einer der Vorreiter im Werkverkauf. Positiv anzumerken ist auch, dass die Hugo Boss AG nicht dem Trend zur vollständigen Verlagerung der Produktion ins billige Ausland gefolgt ist, sondern Metzingen in Baden-Württemberg ebenso Produktionsstätte wie Unternehmenssitz geblieben ist. Inzwischen wird der Fabrikverkauf auch über das Internet abgewickelt und aus dem Werksverkauf einer Marke entwickelte sich das große Outlet-Center in Metzingen.

Die Hugo Boss-Aktie
Auch wenn Du Dir keine Kleidung von Hugo Boss leisten kannst, reicht Dein Einkommen und Vermögen möglicherweise für den Erwerb von Aktien der Hugo Boss AG. An der Börse notiert ist das Unternehmen aus Metzingen seit 1985. Zu empfehlen sind Vorzugsaktien, da Du mit diesen eine etwas höhere Dividende als mit Stammaktien erhältst und das Stimmrecht der Stammaktien angesichts einer Beteiligung der Permira-Gruppe von neunzig Prozent an diesen vernachlässigbar erscheint. Bei Vorzugsaktien ist der Streubesitz an der Hugo Boss AG deutlich größer.