
Erziehung & Kinder
Ich bin euer Eismann
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	Wie ich aufs Eis gelegt wurde
	Darüber schrieb Baldur Haase, der wegen verbotener Literatur Stasiknast bekam, in seinem dokumentarischen Buch: "Mielke kontra Pegasus": Bis 1976/77 hatte Köditz etwa 100 Gedichte veröffentlicht und das nicht nur in lokalen und regionalen Pubilkationsorganen, auch in der „Neuen Deutschen Literatur“, der „Jungen Welt“, in „Für Dich“, im Eulenspiegel“ und anderen zentralen Zeitungen und Zeitschriften. Sechs Anthologien in den Verlagen „Tribüne“ und“ Aufbau“ stammen aus seiner Feder.
	Kein Wunder, dass er sich um die Aufnahme  in den Schriftstellerverband bemühte, wo mit er keinen Erfolg hatte. Da half ihm auch sein Argument nichts, dass andere sich mit mit einer Mitgliederschaft brüsten können, die weit weniger herausgebracht hatten als er.  Auch eine freischaffende Tätigkeit ohne Verbandsmitgliederschaft war ihm nicht möglich. Der Verbandsvorsitzende Erich Kriemer( IME „Buche“) hatte ihm auf seine Anfrage hin , ob er einmal Mitglied werden könnte geantwortet:“ In erster Linie muss man DDR-Bürger sein!“ Da Köditz den blauen Personalausweis besass , konnte das diese Bemerkung nur politisch gemeinst sein, wobei er sogar vom hohen Gewerkschaftsfunktionär Dr.K. Rückendeckung bekam.
Ich bin euer Eismann
( Ehemaliger Gedichtstitel : Eiszieher)
	Früh am Morgen,
	die Nase voll Ammoniak,
	in den Ohren
	das Rasseln der Ketten.
	Mein Atem,
	kleine Wolken,
	verliern sich
	im kalten Raum.
	Mit dem Eiskran fahre ich
	und  hieve
	festgefrorene  Blöcke,
	dreiunddreissig auf einen Streich,
	ins Autaubecken.
	Volldampf aufgedreht!
	So taue ich auf.
	Als Eismann
	erhitze ich mich
	immer wieder
	über das Glatteis,
	auf das wir geführt werden.