Ich ritt einen Picasso-Elefanten
Ich ritt einen Picasso-Elefanten
jurgko

Erziehung & Kinder

Ich ritt einen Picasso-Elefanten

http://Ich ritt einen Picasso-Elefanten

Täglich ritt ich

auf meinem Picasso-Elefanten,

anstelle Beine

hatte dieser Räder.

Da wurden,

selbst die größten Brocken,

für mich kleine Fische.

Ich wollte die ganze Welt,

mit ihren scharfen Ecken und Kanten,

an denen ich

immer aneckte,

auf die stählernen Stoßzähne nehmen

Stattdessen veranstaltete  ich

immer den gleichen Zirkus:

Jeder Balance

eine halbe Lkw-Ladung.

Oft wurden für mich

die Durchfahrten zu eng.

Ich eckte an.

Es haute mich um.

Aufsitzen wieder,

als Don Quichotte

auf meinem Picasso-Elefanten,

anreiten,

gegen verlogene Parteimühlen!

Gabelstapler

Urfassung in meinem Gedichtband“ meine Blaujackenzeit“ veröffentlicht

Täglich reite ich
Auf einem Picasso –Elefanten.
Jongliere Kistentürme auf langen Stoßzähnen.
Immer der gleiche Zirkus:
Jeder Balanceakt
Eine halbe Lkw-Ladung.

Wenn mir das Fell juckt,
sind die grossen Brocken
für mich kleine Fische.
Die Durchfahrten werden zu eng.
Ich eckte an.
Es haute mich um.

Aufsitzen wieder!

Meine Schreibwerkstatt und Kredo

Als schreibender Arbeiter konnte man als Anfänger im Zirkel schreibender Arbeiter, als Poet viel dazu lernen. Da feilten wir laufend an unseren Gedichten herum, schrieben viele Fassungen, zuletzt stellte sich heraus, dass die erste oft die beste war. Wir schreibenden Arbeiter wurden seinerzeit nicht nur vom Staat, aber auch von unserem einstigen Trägerbetrieb VEB Carl Zeiss, Jena unterstützt. Was wir nicht wussten, auch dort, selbst im Zirkel und überall sassen die unsichtbaren Wachhunde der Partei, die uns überwachten. Unser Zirkeldoktor, ein Germanist und Doktor für Althochdeutsch, wie ich diesen nannte, wusste das und war die liebe ideologische Vorsichtigkeit in eigener Person, wo ich bei ihm oft aneckte. An so manches Gedichte hängte er einen "Roten Schwanz“ , wie ich das Anhängsel bezeichnete, um dieses ideologisch abzusichern, was aber meine Gedichte ganz schön, nein, schlecht entstellte. In meiner Stasiakte behauptete der Zirkeldoktor, ich wäre das Sorgenkind des Zirkels. Im DDR–Maßstab gehörte ich mit zur Spitze der Bewegung schreibenden Arbeiter und bekam von tausenden Einsendern den ersten Preis auf die literarische  Ausschreibung des Bundesvorstand der Gewerkschaft“ Ein gutes Wort zur Guten Tat!“
Jedoch alle meine guten Taten wurden von der Stasi unterschlagen und angeschwärzt, sogar mein Auszeichnungsmanuskript, bezeichneten diese als klassenfeindlich und verhinderte jede neue Post-Einsendungen zu neuen Wettbewerben und setzten sogar bezahlte Falschgutachter gegen mich ein.