Marion Schmidt

Reif für die Tonne?

Irrtümer über das MDH


Wir Deutsche haben noch zu viel Geld. Dieses sieht man daran, dass wir rund 82kg genießbare Lebensmittel im Jahr wegschmeißen. Dabei sollte beachtet werden, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum bei weitem kein Verfallsdatum ist.

Mindesthaltbarkeit bis zu einem bestimmten Datum heißt nämlich nicht, dass dieses Lebensmittel ab dem Zeitpunkt ungenießbar ist, sondern dass bis zu diesem Datum das Produkt die beste Qualität in Bezug auf Nährstoffe, Farbe, Geruch und Konsistenz hat. Eingeführt vor rund 30 Jahren sollte der Verbraucher eine Orientierungshilfe erhalten. Bei richtiger Lagerung können die Lebensmittel auch nach dem Ablauf des MHDs noch problemlos verzerrt werden. Wer unsicher ist, sollte mit den eigenen Sinnen einen Gütetest übernehmen. Sehen, Riechen und Schmecken gibt in dem meisten Fällen Aufschluss darüber, ob das Lebensmittel noch bedenkenlos genießbar ist. Als Faustregel gilt: je trockener und fettarmer ein Lebensmittel ist, desto länger kann es gelagert werden. Auch Konserven sind häufig längere Zeit über das MDH haltbar.

Also keine Angst haben vor dem MDH und vielleicht besser seinen eigenen Sinnen vertrauen. Das schont nicht nur den Geldbeutel sondern auch die Umwelt.

Anders ist die Regel aber bei dem Verbrauchsdatum. Dies ist auf empfindlichen Lebensmitteln, wie Hackfleisch oder Geflügel angegeben. Sie sollten auf jeden Fall bis zu dem angegebenen Datum verarbeitet werden, da sie besonders anfällig für Keime und schnell gesundheitsschädigend seien können. Auch die Lagerbedingungen müssen genau eingehalten werden. Hier wäre ich eher vorsichtig in Bezug auf eine Verarbeitung über das Verbrauchsdatum hinaus.