ReginaBerger

Nach langem Liegen Schmerzen im Ischiasnerv

Ischiasnerv

Oft werden die stechenden Schmerzen, die in die Oberschenkel ausstrahlen, von einem Bandscheibenvorfall ausgelöst, aber nicht bei allen Patienten mit Ischiasschmerzen ist dies die Ursache. Gerade wenn die Schmerzen am Ischiasnerv nach langem Liegen stärker werden, verbirgt sich dahinter meist ein anderer Grund.

Wo liegt der größte Nerv des menschlichen Körpers?

In Höhe des Gesäßes verlässt der Ischiasnerv (www.Ischiasnerv.info)das Becken und koordiniert die Kommunikation zwischen Gehirn und Beinen. An dieser Austrittsstelle muss sich der Nerv den Platz mit einem Muskel teilen und vergrößert sich dieser infolge einer Verspannung, hat der Ischiasnerv schlicht und einfach zu wenig Platz. Der Vorstand des Instituts für Anatomie an der medizinischen Universität Graz, Prof. Friedrich Anderhuber, entdeckte in Forschungsarbeiten das Kompressionssyndrom im Zusammenhang mit dem Ischiasschmerz, bei dem der vergrößerte Muskel dem Ischiasnerv den Platz wegnimmt. Schmerzverursachend ist hier die Verkürzung des Muskels.

Gezielte Rückengymnastik und Dehnungsübungen

Muskelverkürzungen können bei einseitiger Belastung oder, gerade im unteren Rückenbereich, durch ständig sitzende Tätigkeiten. Regelmäßig gedehnte Muskulatur verkürzt sich nicht und deshalb lässt der Ischiasschmerz auch nach, wenn man sich nach dem Aufstehen bewegt oder die Muskeln gezielt dehnt.
Rückenmuskulatur, die durch regelmäßiges Üben aufgebaut und gestärkt wird, ist ebenfalls weniger anfällig. Viele Fitnessstudios und Physiotherapeuten bieten Kurse an, in denen man die richtige Übungsabfolge samt anschließender Entspannungsdehnung lernt und zu Hause durchführen kann. Wichtig ist dabei die Regelmäßigkeit.

Ist der Scherz akut, leistet Wärme gute Hilfe. Sei es mit einem heißen Bad oder Wärmepflastern aus der Apotheke. Verspannungen können auch wegmassiert werden.

Nach längerem Liegen drückt der Muskel auch nicht mehr auf den Ischiasnerv und verursacht so die unerträglichen Schmerzen, die uns sogar an kleinsten Alltagstätigkeiten hindern.