helmut.agnesson

Gute Inhalte sind wichtiger als der ganze Seophonismus

(K)eine Spielwiese für Seophonistinnen und Seophonisten

Seophonisten und Seophonistinnen stehen bei einer Optimierung ihrer Texte für Pageballs vor einer nicht einfachen Aufgabe, denn seit dem Panda Update im Jahr 2011 unterliegen von Google als Content-Farmen bezeichnete Webseiten dem Grundverdacht, nicht die für den Leser oder die Leserin nützlichsten Texte zu liefern. Das trifft auf die meisten bei Pageballs veröffentlichten Beiträge selbstverständlich nicht zu, verringert aber die Lesezahlen selbst der besten SchreiberInnen.

Was macht ein Seophonist?
Ein Seophonist, auch die Schreibweise SEOphonist ist üblich, kümmert sich um die Optimierung von Webseiten und dort veröffentlichten Beiträgen unter den Gesichtspunkten der Suchmaschinenoptimierung. Dieser Begriff ist eigentlich Unsinn, denn nicht die Suchmaschine, sondern der Text beziehungsweise die Webseite wird optimiert. Noch unsinniger ist der Plural, denn eigentlich handelt es sich bei fast allen Maßnahmen um die Optimierung hinsichtlich einer einzigen Suchmaschine. Wieso Internet-Nutzer Google verwenden, obgleich Tixuma sie für ihre Suche bezahlt, ist unbegreiflich, aber leider eine unumstößliche Tatsache. Ich selbst käme nie auf die Idee, über Google zu suchen, aber die meisten InternetterInnen denken anders. Die früher von Seophonisten verwendeten Methoden der Google-Optimierung ihrer Internetauftritte wie das fleißige Setzen von Links über Bookmark-Seiten sind heute kontroproduktiv, denn das Pinguin-Update machte mit dem Nutzen einer Vielzahl von unter dem Verdacht der Selbstsetzung stehenden Links Schluss. Noch besteht diese Vermutung überraschenderweise nicht bei Links auf sozialen Netzwerken wie Jappy und Facebook, so dass wir dortselbst unsere Verlinkungen weiterhin mit einem gewissen Erfolg setzen können.

Besser gute Texte als vorwiegend seophonistische Beiträge schreiben
Einige seophonistische Methoden wie die angemessene Verwendung von Synonymen verbessern neben der Auffindbarkeit von Texten in Suchmaschinen auch deren Lesbarkeit und sind nützlich. Insgesamt halte ich es beim Verfassen eigener Texte für sinnvoller, auf einen vernünftigen Inhalt und eine unterhaltsame Schreibe als auf die Einhaltung zahlreicher seophonistischer Tricks zu achten. Die möglicherweise über den Seophonismus nicht erhaltenen Leser erreiche ich durch Mundpropaganda und freiwillige Verlinkungen (welchjene sich wiederum positiv auf die Suchmaschinen-Platzierung auswirken) und durch die Bewerbung meiner Beiträge über Paidmailer. ¿Ist es bei nüchterner Betrachtung nicht schade, dass heutzutage die Leistungen von Seophonisten und Seophonistinnen stärker als die Fähigkeiten von JournalistInnen und AutorInnen über die Anzahl der LeserInnen von im Internet veröffentlichten Artikeln entscheiden? Die Aufgabe von Seophonistinnen und Seophonisten besteht bedauerlicherweise darin, Texte als die besten für eine Suchanfrage erscheinen zu lassen – vollkommen unabhängig davon, ob sie das tatsächlich sind. Somit verringern gerade die fähigsten SeophonistInnen die Wahrhaftigkeit des Internet – schade.


Erläuterung: Seophonist ist das für den SEO-Wettbewerb 2013 vorgegebene Schlüsselwort (Keyword).