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Trotz Kündigung einen Kredit aufnehmen - Chancen und Risiken

Kredit nach Kündigung aufnehmen

Die Kreditaufnahme nach einer Kündigung gehört zu den problematischsten Geldgeschäften eines Arbeitnehmers. Einerseits fällt sie leichter als die Darlehensbeantragung während der sich an die Entlassung anschließenden Arbeitslosigkeit. Andererseits verringert die ausgesprochene Kündigung die Kreditwürdigkeit des Arbeitnehmers. Das gilt auch, wenn er den bisherigen Job wegen der Aufnahme eines neuen Arbeitsplatzes selbst gekündigt hat, denn innerhalb der ersten sechs Monate gilt das Kündigungsschutzgesetz nicht – wenn der neue Chef nicht sogar während der ersten zwei Jahre des Anstellungsverhältnisses mit befristeten Arbeitsverträgen arbeitet.

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Warum ein Kredit nach Kündigung leicht aufgenommen werden kann
Kreditgeber verlangen so gut wie nie eine Bestätigung des Arbeitgebers über den weiterhin bestehenden Arbeitsplatz, sondern begnügen sich mit der Vorlage der aktuellen oder auch der letzten drei Gehaltsbescheinigung(en) – je nach Kreditsumme verzichten sie auch schon mal darauf und vertrauen den Angaben des Kreditkunden. Zu den wenigen Ausnahmen gehören Schweizer Banken, die bei einem Kredit ohne Schufa eine zusätzliche Bestätigung über das Fortbestehen des Arbeitsverhältnisses einfordern. Das Verlangen einer entsprechenden Bestätigung ist nicht unproblematisch, da die meisten Kreditnehmer nicht wünschen, dass ihr Arbeitgeber von der Kreditaufnahme erfährt. Somit lässt sich ein Credit nach Kündigung recht leicht beantragen, da nur wenige Unternehmen ein bereits feststehendes Austrittsdatum des Arbeitnehmers auf die Gehaltsabrechnung schreiben.

Darf ein Darlehen nach Kündigung aufgenommen werden?
Ob ein Darlehen nach Kündigung tatsächlich aufgenommen werden darf, richtet sich nach den von der Bank im Kreditantrag gestellten Fragen. Wenn diese danach fragt, ob das Arbeitsverhältnis ungekündigt ist, muss der Kreditnehmer diese Frage ehrlich beantworten. Falls er lügt, darf die Bank den Ratenkredit kündigen, sobald sie von der Unwahrheit im Kreditantrag erfährt. Sie kann auch eine Strafanzeige stellen, worauf sie meistens verzichtet, wenn der Kreditnehmer sich über die Rückzahlung einigt. Nicht selten nutzen Banken die Entdeckung unehrlicher Angaben im Darlehensantrag aus, um nach der Kreditkündigung eine Ratenzahlungsvereinbarung zu überhöhten Zinsen mit dem unehrlichen Kunden abzuschließen. Unabhängig von der im Kreditantrag gestellten oder nicht gestellten Frage nach einer Kündigung des aktuellen Arbeitsplatzes muss der Antragsteller bei einem Kredit trotz Kündigung in eigener Verantwortung prüfen, ob er das Darlehen so wie vereinbart zurückzahlen kann. Er sollte deshalb zumindest kleine Monatsraten vereinbaren, auch wenn sich die Laufzeit für das Darlehen trotz Kündigung dadurch verlängert.

Bestehende Kreditlinien bleiben erhalten
Eine Kündigung alleine ändert in den meisten Fällen nichts an bestehenden Kreditlinien. Das gilt ohne Einschränkung für einen vom Girokonto unabhängigen Zweitdispo beziehungsweise Verfügungsrahmen oder Abrufkredit und für die Kreditlinie auf dem Kreditkartenkonto. Eine Verringerung oder gar Auflassung der Kreditlinie muss der Kunde nur befürchten, wenn er die vereinbarten Mindesttilgungen nicht leistet. Die Höhe des Dispositionskredites auf dem Bankgirokonto verringern die meisten Banken, wenn die Zahlungseingänge weniger werden. Manche Bankkunden manipulieren ihren Dispositionskredit durch Eigenüberweisungen von einem Zweitkonto. Dieses Verhalten kann strafbar sein, wenn die Erschleichung eines hohen Dispos als Ziel der Maßnahme nachgewiesen wird – straffrei ist es aber, falls der eigentliche Zweck der Selbstüberweisungen darin besteht, den für die kostenlose Girokontoführung nötigen Zahlungseingang zu erreichen.