Leben Schnarcher und „Schnarchnasen“ gefährlich?
Leben Schnarcher und „Schnarchnasen“ gefährlich?
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Lautes Schnarchen ist oft ernst zu nehmen

Leben Schnarcher und „Schnarchnasen“ gefährlich?

Gerne werden Witze über Schnarcher und „Schnarchnasen“ gemacht. Doch nur wenige denken daran, dass oft eine ernst zu nehmende Erkrankung vorliegen kann. Etwa fünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer schlafbezogenen Atemstörung. Überwiegend sind übergewichtige Männer mittleren Alters und Frauen nach den Wechseljahren von einer obstruktiven Schlafapnoe betroffen. Obwohl nächtliche Atemaussetzer etwas ganz normales sind, können sie gefährlich werden. Denn, wenn sie länger als 10 Sekunden dauern, kommt es zu einem Sauerstoffabfall und damit zu einer nicht unerheblichen Störung des Schlafablaufes.
Wenn in schweren Fällen bis zu 30 Atemstillstände in der Nacht auftreten, reagiert der Körper mit ständigen Weckreaktionen um nicht zu ersticken. Der Schlafrhythmus wird zerstückelt und verliert dadurch an der nötigen Tiefe. Es findet nur ein oberflächlicher Schlaf anstelle eines Tiefschlafes statt. Die Folgen können sein: Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und dien verstärkte Neigung zum Schlaganfall und Herzinfarkt.
Die Beschwerden die tagsüber durch den unruhigen Schlaf auftreten sind sehr vielfältig.
Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit und das Gefühl wie gerädert zu sein sind ebenso möglich wie Gedächtnis-, Konzentrations- und Potenzstörungen. Aber auch depressive Stimmungen, Gereiztheit und Antriebsarmut können dem Erkrankten den Tag vermiesen.

Nächtliche Geräusche, wie lautes Schnarchen und Luftschnappen schrecken oft den Partner auf. In solchen Fällen ist dringend ein Arztbesuch zu empfehlen. Schlafmessungen mit kleinen tragbaren Messgeräten werden in der Regel als erstes vom Facharzt verordnet. Wenn der Verdacht einer Schlafapnoe sich erhärtet, ist eine Behandlung in einem Schlaflabor vorzusehen. Alle wichtigen Daten, wie zum Beispiel Schlaftiefe, Bein- und Atembewegung, während des Schlafes werden ermittelt und aufgezeichnet.
Eine erforderliche Behandlung ist in vielen Facetten möglich. So kann eine Zahnschiene für die Nacht, eine Atemhilfe für den Schlaf oder eine Operation durch den HNO-Arzt sinnvoll sein. Darüber hinaus kann ein Positionstraining zur nächtlichen Seitenlage oder auch eine Gewichtsreduzierung hilfreich bei der Behandlung sein.
In vielen Kurorten und Krankenhäusern hat man sich mittlerweile auf effiziente Behandlungsformen eingestellt.