Max Liebermann und die Berliner Secession
Max Liebermann und die Berliner Secession
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Der Einfluss von Max Liebermann auf die Berliner Secession

Max Liebermann und die Berliner Secession

Um 1900 wird die Kunstwelt in Deutschland maßgeblich von Kaiser Wilhelm II beherrscht. Der deutsche Kaiser hat eine Vorliebe für die Kunstwissenschaft des Historismus entwickelt, die auf verschiedene Stilelemente aus früheren Zeiten zurückgreift und diese zusammenmischend verwendet. Neue Strömungen werden regelrecht wegzensiert. Viele Künstler gründen deshalb „Secessionen". Es handelt sich dabei um Abspaltungen von den offiziellen Kunstorganisationen. In Berlin versammeln sich um Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt, das sogenannte „Triumvirat des deutschen Impressionisten", viele andere bedeutende Künstler. Mit Unmittelbaren Momentaufnahmen und einer aufgehellten Farbpalette durch den Verzicht auf Schwarz und Erdtöne gelangen sie schnell zu großer Beliebtheit, vor allem im gehobenen Bürgertum.

Entscheidend für die Zulassung zu einer Secessionsausstellung war allein die Stärke des individuellen Ausdrucks. Viele Künstler, Maler und Bildhauer, unter ihnen Max Liebermann organisierten Gruppen aus Protest gegen die reaktionäre Kunstpolitik von Kaiser Wilhelm II und der vorherrschenden Kunstauffassung der Königlichen Akademie. Sie nannten sich die Vereinigung der XI, Berliner Secession, Neue Secession und schließlich freie Secession, um unabhängig von der Kunstrichtung ihre eigenen Ausstellungen zu zeigen.

Als Ergebnis lange bestehender Unstimmigkeiten innerhalb der Berliner Künstlerschaft gründete Max Liebermann 1892 zusammen mit Walter Leistikow die oppositionelle "Gruppe der XI", auch um den Führungsanspruch der Kunstakademie zu brechen. Max Liebermann beteiligte sich außerdem noch im selben Jahr an der Gründung der Berliner Secession, deren Präsident er wurde. Die erste Kunstausstellung der Sezession mit 65 Künstlern brachte eine überwältigende öffentliche Resonanz. Eine zweite Ausstellung in Berlin im Jahre 1900 wurde bereichert mit vielen Kunstwerken ausländischer Maler wie Cézanne, Monet, Pissaro, Rodin und Sisley.

Leben, Wirken und Tod von Max Liebermann

Max Liebermann wurde am 20.07.1847 in Berlin geboren. Er sollte ursprünglich auf Wunsch seines jüdischen Vaters Philosophie studieren. Er entschied sich aber dagegen und besuchte eine Malschule. Er unternahm zahlreiche Reisen z.B. nach Paris, Holland, Düsseldorf und 1847 nach Barbizon in Frankreich, wo er auf französische Impressionisten traf. Von 1879 an arbeitete er in seinem Atelier in München. Ab 1884 ließ er sich in seiner Geburtsstadt Berlin nieder und heiratete dort.

Zu diesem Zeitpunkt galt sein Hauptinteresse vor allem der Porträtmalerei. Sein Augenmerk richtete er besonders auf die richtigen Lichtverhältnisse. Um die Jahrhundertwende zog es ihn dann endgültig zur impressionistischen Malweise. Er erlangte viel Zuspruch und wurde 1889 bis 1911 Präsident der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Die jährlichen Ausstellungen galten als kulturelles Jahresereignis von Berlin. 1910 übersiedelte er in sein neues Haus am Wannsee. Hier in der Max Liebermann-Villa entstanden neue Bildmotive. Seine letzten Lebensjahre wurden vom Ausbruch der Naziherrschaft überschattet.

Ab 1933, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten (eine Erklärung die Nationalsozialismus und Faschismus definiert finden Sie hier: https://www.pageballs.com/der-faschismus-definition-und-entstehungsgeschichte
), wurde Liebermann dazu gezwungen seine Ämter niederzulegen, schließlich erhielt er Arbeitsverbot und seine Bilder wurden aus den Museen entfernt. Beim Betrachten des Fackelzugs zu Adolf Hitlers Machtübernahme am 30. Januar 1933, soll Max Liebermann den danach oft zitierten Satz

Beim Betrachten des Fackelzugs zu Adolf Hitlers Machtübernahme am 30. Januar 1933, soll Max Liebermann den danach oft zitierten Satz:

Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.

von sich gegeben haben. Von der Öffentlichkeit zurückgezogen starb er am 08. Februar 1935 in Berlin mit 88 Jahren. Heute noch erinnert eine Dauerausstellung in der Max Liebermann-Villa am Wannsee an den bekannten Vertreter der deutschen Impressionisten und Wegbereiter des deutschen Impressionismus.

Jüdische Künstler um Max Liebermann

Nach seinem Tod erinnert das Berliner Jüdische Museum an den Künstler Max Liebermann. Ein Selbstporträt des Malers von 1933 (siehe hier eines seiner Selbstportraits aus dem Jahre 1909/1910 erschien auch dort. Andere jüdische Künstler, darunter Bilder von Moritz Oppenheim, Philipp Arons, Simon Salomon und Josef Israels waren ebenfalls mit ihren Selbstbildnissen vertreten.