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Kino & Fernsehen

Nineties Trilogie: Natural Born Killers, U-Turn, Any Given Sunday

Nineties Trilogie: Natural Born Killers, U-Turn, Any Given Sunday
Nineties Trilogie: Natural Born Killers, U-Turn, Any Given Sunday

Natural Born Killers

Montage:

  • Desorientierung des Zuschauers durch den Schnitt
  • ungewöhnliche Perspektiven, schnelle Schnitte
  • Collage aus unterschiedlichem Film-Material und Techniken (35mm, 16mm, Video, Trickfilm, schwarzweiß, Trickfilm)
  • kaum verlässliche Bedeutung der Stilmittel
  • multiperspektivischer Blick auf Gewalt; nicht differenziert sondern assoziativ und willkürlich 
  • narrative Klammerung 

Leitmotive

Leitmotiv als Selbstzitat:

  • Die Wüste 
  • Das Cabriolet und der blaue Himmel (Roadmovie-Motiv)

Indianer: wissend, stolz und ehrlich; moralische Instanz

Schlange: Variation der Bedeutung: keine klare Bedeutung des Leitmotivs

Pferd: Freiheit, Unbändigkeit 

Medienkritik:

  • Stilisierung von Gewalt
  • Zapping als moderne Rezeptionsform des medialen Überangebots findet seine Entsprechung in der wilden Aneinanderreihung unterschiedlicher Bilder
  • Verbrecher werden zu Helden (OJ Simpson)
  • Ständige Darstellung von Gewalt lässt die Zuschauer abstumpfen und verzerrt die Sichtweise. Gut und böse, richtig und falsch verlieren an Deutlichkeit. Sie verschwimmen.
  • Unsere Medienlandschaft ist immer bedachter darauf Ereignisse möglichst realistisch und nah zu zeigen, es gleicht einem Wahn der mitunter katastrophale Folgen haben kann.
  • Das Bedürfnis nach Authentizität ist groß.
  • Medieninhalt und Alltag verschmelzen, wir werden die Hauptdarsteller in unserer ganz privaten Daily Soap und unsere Realität kann mitunter noch bizarrere Formen annehmen als diese fürchterlichen Serien, und wir bemerken es nicht einmal weil wir so was ja vom Fernsehen gewöhnt sind.
  • Einer muss überleben, Kamera kann den Zeugen ersetzen.

U-Turn

Montage:

  • Jump-Cuts, Reißschwenks, Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen, überraschende Perspektivwechsel
  • ironisches Spiel mit Genre-Versatzstücken
  • Close-Ups von Körperteilen; Zerstückelung der Körper durch die Cadrage entspricht der Handlung
  • Musik: karikierend, illustrierend, kontrapunktisch; stellt Genre-Bezüge her; expressive Musik, Stimmenverfremdung: subjektive Wahrnehmung

Leitmotive als Selbstzitat:

  • die Wüste
  • das Cabriolet und der blaue Himmel (Roadmovie-Motive)

Indianer: wissend, aber verlogen und zynisch; Parodie

Schlange: klare Bedeutung des Motivs: Intrige, Verrat, Verführung

weitere Leitmotive:

  • tote und lebendige Tiere als Symbol für Wildheit
  • Vögel: Leitmotiv in Verbindung mit Grace
  • Scorpion: Gefahr, Verletzung 

Any Given Sunday

Montage:

  • Spiel-Szenen: schnelle Schnitte, turbulente Kamerabewegungen, harter Wechsel unterschiedlicher Einstellungsgrößen
  • jedoch multiperspektivische Sicht auf das Geschehen durch die Parallelmontage; Ton wechselt zwischen Off und On: fließender Übergang von Spielfilm-Inszenierung zur TV-Sportberichterstattung
  • Videoclip-Ästhetik, verstärkt durch Einsatz von Musik
  • Musik: zeitgenössischer amerikanischer Mainstream

Medienkritik:

  • Kritik an Art und Fokus der Sportberichterstattung
  • Sportler müssen Leistung nicht nur auf dem Platz bringen, sondern auch in den Medien
  • Leistungsträger von Mannschaften werden hervorgehoben und zu Solo-Stars gemacht, Verlust von Teamgeist und -bewusstsein.
  • Sportler wollen Erfolge nicht für ihren Verein, sondern für ihren Sponsor... der zahlt besser. Dies führt zu einer Verschiebung von Loyalität und Priorität.