nichtlustig

Platzsparendes Transportsystem

Omnidirektionales Flurförderfahrzeug

Es gibt zahlreiche Formen von Antrieb und Führung, doch eines haben die allermeisten Transportsysteme gemeinsam – das Rad. Dieses technische Urelement hat nur einen entscheidenden Nachteil: Seine Lauffläche bewegt sich nur in Richtung der Achsendrehung. Um eine definierte Position zu erreichen, muss deshalb fast immer rangiert werden. Dieser Nachteil entfällt bei Transportsystemen, die Mecanum-Räder nutzen. Fahrzeuge wie das „Mecanum“ von Imetron können dagegen ansatzlos in alle Richtungen fahren und auf der Stelle drehen. Damit werden Rangierflächen und großzügige Kurvenradien überflüssig. Der freiwerdende Platz kann anderweitig genutzt werden. 

Omnidirektionales Flurförderfahrzeug
Omnidirektionales Flurförderfahrzeug

Nachteile herkömmlicher Transportsysteme

Das Standard-Transportsystem der Intra- und Lagerlogistik beruht auf dem Gabelstapler, der sich durch bewährte einfache Technik auszeichnet und universell einsetzbar ist. Seine Räder rollen aber nur vor- oder rückwärts. Die ausschließlich lineare Beweglichkeit zwingt beim Abholen und Anliefern zum Rangieren. Dafür wird nicht nur Nutzfläche benötigt, es kostet auch Zeit. Außerdem steigt beim Rangieren das Unfallrisiko, da Anfahren, Bremsen und enge Kurven die Kippgefahr besonders von dreirädrigen Fahrzeugen erhöhen. Ein Transportsystem, das Flurförderfahrzeugen mit vier Mecanum-Rädern einsetzt, minimiert dieses Risiko und kommt ohne Rangierflächen aus. 

Omnidirektionale Beweglichkeit macht Transportsystem flexibel

Ein Mecanum-Fahrzeug ist so beweglich wie ein Luftkissenfahrzeug. Allerdings benötigt es keine energiefressenden Ventilatoren, um Fahrzeug und Ladung auf einem dauerhaften Luftkissen in der Schwebe zu halten. Das Gewicht ruht, wie bei herkömmlichen Fahrzeugen auch, auf den Rädern, Energie wird nur für den Vortrieb benötigt. Dank dem genialen Konzept der Mecanum-Räder ist ein Mecanum-Fahrzeug trotzdem omnidirektional. Auf jedem seiner Räder sind frei bewegliche tonnenförmige Rollen im Winkel von 45 Grad befestigt. Eine Computersteuerung gibt jedem Rad Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit vor. Die Kombination der einzelnen Radbewegungen lässt eine unbegrenzte Flächenbeweglichkeit entstehen. Ein Mecanum-Fahrzeug kann also Palettentransport und Lagerlogistik ohne jedes Rangieren erledigen. Es kann sich aus dem Stand und aus der Fahrt heraus in jede beliebige Richtung bewegen. Das Mecanum-Prinzip ist noch nicht so verbreitet wie der Gabelstapler, hat sich jedoch bereits seit vielen Jahren bewährt. Die ausgereifte Mecanum-Technologie ist ausgesprochen robust und einfach zu handhaben, sie steigert zudem die Flexibilität von Transportsystemen enorm. 

Mecanum-Transportsystem für „normale“ Intralogistik

Bei der Herstellung sehr großer Objekte wie etwa Passagierflugzeuge setzt man seit langem auf Mecanum-Fahrzeuge. Für das platzsparende Bewegen der riesigen Rümpfe und Flügel in- und außerhalb der Produktionshallen haben sie sich als ideale Lösung erwiesen. Heute können die Vorteile der Mecanum-Technologie auch für Transportsysteme in „Normalgröße“ genutzt werden. Das Freiburger Unternehmen Imetron hat ein Mecanum-Transportfahrzeug erstmals auf die Grundfläche einer Europalette zugeschnitten. „Damit verfügt unser Transportsystem über die optimale Größe für den größten Teil der Aufgaben in der Intralogistik“, erklärt Ralf Plaga, Geschäftsführer des Unternehmens. „Die Palette liegt oben bündig auf dem Fahrzeug, das also schon im Stehen keinen Quadratzentimeter mehr Fläche benötigt, als seine Ladung. Das Transportsystem verschwindet vollständig unter seiner Nutzlast. Wenn man vom Gabelstapler zum Mecanum wechselt, kann man ohne Neubau bedeutende Flächen für Produktion und Lagerhaltung gewinnen.“ Imetron, Gesellschaft für industrielle Mechatronik in Umkirch bei Freiburg im Breisgau, hat das flächenbewegliche Mecanum-Transportsystem zusammen mit Wissenschaftlern der Fachhochschule Dortmund entwickelt.  

Weiterführende Informationen zum Mecanum-Fahrzeug gibt es auf DONKEYmotion!