Fokko

Spazierengehen macht Spaß und ist gesund

Playdoyer für das Spazierengehen

Wir Zivilisationsmenschen bewegen uns zu wenig. Das kann man überall hören und lesen. Manche tun ja auch etwas dagegen, kaufen sich ein Mountainbike oder Nordic Walking Sticks und plagen sich redlich ab um ihre Zivilisationssünden abzubüßen. Oder sie strampeln verbissen auf Standfahrrädern, Laufbändern und Steptrainern im Fitnessstudio. Doch es geht auch anders: Man kann auch Spaß an der Bewegung haben und dabei auch noch etwas sehen, fühlen und erleben. Ganz einfach bei einem altmodischen Spaziergang. Mehr als eine mäßige Belastung, wie sie zum Beispiel Gartenarbeit oder eben auch ein Spaziergang bedeutet, braucht es eigentlich gar nicht, um ausreichend fit zu werden und zu bleiben. Gehen tut außerdem der Seele gut, was heute wohl viele gar nicht mehr wissen, weil sie bloß noch im Auto, vor dem Fernseher oder am Computer hocken und das richtige Leben nur noch aus zweiter Hand kennen. Irgendein berühmter Mann hat einmal gesagt, dass kein Kummer so groß sein könne, als dass er nicht durch Gehen beseitigt würde. Tatsache ist, dass man sich nach einem ausgiebigen Spaziergang ruhiger und ausgeglichener fühlt. Wer es nicht glaubt, soll es ausprobieren. Es wird ihm auf keinen Fall schaden. Beim Gehen kann man übrigens auch sehr gut nachdenken. Woher das kommt weiß ich nicht, aber das spielt ja auch keine Rolle. Wichtig ist, dass es funktioniert: Wer eine Aufgabe zu lösen hat, die Überlegung erfordert, sollte sich als erstes auf einen Spaziergang begeben. Mit guter Wahrscheinlichkeit wird er mit einer Lösung im Kopf zurückkehren. Man muss dabei nur ein bisschen aufpassen, dass man nicht zu sehr ins Träumen kommt, denn auch das kann man beim Gehen sehr gut. Anstatt mit seiner Innenwelt kann man sich beim Spazierengehen jedoch auch mit der Außenwelt befassen: Es gibt soviel zu sehen, zu hören, zur riechen, kurz zu erleben, wenn man draußen ist. Die Pflanzen und Tiere in Wald und Feld geben immer etwas her, was sich anzusehen und zu beobachten lohnt. In der Stadt tut es notfalls der Park, auch wenn es draußen in der freien Landschaft am schönsten ist. Nicht zuletzt kann man unterwegs aber auch mit Leuten ins Gespräch kommen. Man darf nur nicht so schüchtern sein: So mancher, der im Wald Holz macht, am Seeufer sitzt und angelt oder seinen Hund in der Feldflur ausführt, ist an einem kleinen Plausch interessiert. Auch die meisten Bauern ratschen gerne einmal ein Viertelstündchen. Ein Spaziergang ist ganz automatisch auch immer Zeit, die wir uns nehmen. Zeit für uns selbst – oder auch für andere, wenn wir derjenige sind, der sich in ein Gespräch verwickeln lässt. Auf keinen Fall ist ein Spaziergang verlorene Zeit. Irgendetwas bringt man immer mit, zumindest einen klareren Kopf für die Aufgaben, die zuhause erledigt werden sollen. Also, auf was warten Sie noch?