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Gesellschaft

Preissuche im Wandel der Zeit

Die guten alten Zeiten

Früher war alles besser, oder etwa doch nicht? Preissuche und Preisvergleiche gestalteten sich vor dem Zeitalter des Internets oft als mühseliges Unterfangen.

Die Preissuche und der Preisvergleich bei langlebigen Gebrauchsgütern, wenn man z. B. einen neuen Kühlschrank oder eine Waschmaschine brauchte, oft wie folgt aus:

- Zielgerät (Marke) aussuchen. Als Preisorientierungsmarke diente die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers (U.V.P.).

- Den Markt in Werbeanzeigen von Tageszeitungen und Anzeigenblättern beobachten, um nach passenden Geräten Ausschau zu halten.

- Die freien Samstage nutzen und sich auf den Weg machen. Warenhäuser, Fachhändler, Supermärkte und Elektrogroßmärkte auf der grünen Wiese abklappern und mit etwas Glück das passende günstigste Gerät ergattern. Verhandlungsspielräume mit Händlern gab es kaum, bis auf die "3% Skontoabzug bei Barzahlung".

- Regelrechte Preisschlachten von Händlern waren kaum verbreitet.
Findige Zeitgenossen, die telefonische Abfragen starteten, stießen bei Händlern meist auf taube Ohren. Eine Servicehotlinie war selten und noch nicht erfunden.

Besonders einfallsreiche Zeitgenossen nahmen (und nehmen!) die Testergebnisse eines früher noch nahezu konkurrenzlosen unabhängigen Testinstituts zur Hilfe. In der Stadtbücherei, im Zeitschriftenarchiv, wurde intensiv nach passenden Testberichten zum gewünschten Gerät gesucht. Mit etwas Glück konnte man noch aktuellere Berichte zum begehrten Gerät finden, inklusive Preisorientierung und Kaufberatung im Testbericht. 

Vergleichsportale

Moderne Preisermittlung findet heute im Internet statt. Suchmaschinen finden nahezu jedes Produkt, ob neu oder gebraucht. Je genauer der eingegeben Suchbegriff, umso besser werden die Suchergebnisse. Eingabemöglichkeiten in Suchmaschinen ermöglichen präzise Eingaben über Hersteller, Typ, Größe usw. und die Suchmaschine findet in Sekundenschnelle die passenden Ergebnisse mit dem günstigsten Angebot. Selbst Dienstleistungen wie Handwerkeraufträge lassen sich in entsprechenden Portalen einstellen und zum günstigsten Preis vergeben.

Die Marktmacht der Verbraucher ist durch die Vergleichsportale immens gestiegen. Waren früher die Händler durch die Schwierigkeiten beim Preisvergleich im Vorteil, hat sich heute das Pendel zugunsten der Verbraucher verschoben. Aber auch Händler haben einen Informationsvorteil. Schnell kann in solchen Vergleichsportalen der im Markt zu erzielende Preis für ein Produkt ermittelt werden.

Preisportale werden allerdings auch in Zukunft nicht die alten Vergleichsmethoden ersetzen, sondern ergänzen. Längt wird von Verbrauchern in Suchmaschinen recherchiert und mit dem Ergebnis beim nächstgelegenen Händler verhandelt.