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Sehstörungen: Was dahinterstecken kann

Schwarze Punkte vor den Augen, unscharfes Sehen, plötzliche Lichtblitze: Alle Störungen des Sehapperats fasst man unter dem Begriff Sehstörung zusammen. Die Ursachen können harmloser Natur sein, aber auch auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten. 

Sehstörungen: Was dahinterstecken kann
Sehstörungen: Was dahinterstecken kann

Symptome & mögliche Ursachen

Sehstörungen äußern sich auf sehr unterschiedliche Weise: Dazu gehören etwa Ausfälle im Gesichtsfeld, Flimmern vor den Augen, hohe Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen, Doppelbilder oder Scheinbewegungen. Oft sind die Ursachen harmlos: Stress, Übermüdung und trockene Augen führen etwa zu einer verschwommenen Sicht. Auch Migränepatienten - Frauen häufiger als Männer - nehmen zudem eine sogenannte Aura wahr, die sich mit Flimmern und Zacken im Blickfeldrand äußert. Fehlsichtigkeit, Hornhautverkrümmung und Augenerkrankungen wie der Grüne Star (Glaukom) [https://de.wikipedia.org/wiki/Glaukom] führen ebenfalls zu Sehstörungen.

Ernst nehmen sollten Sie Sehstörungen in jedem Fall: Manchmal weisen die Symptome auf Erkrankungen hin, die das Augenlicht gefährden können - oder sogar auf einen Schlaganfall oder einen Tumor.

Wenn sich die Netzhaut vom Auge löst

Der Glaskörper des menschlichen Auges ist mit Kollagenfasern gefüllt. Im Laufe der Zeit schrumpft der Glaskörper und die Kollagenfasern verklumpen. Vielleicht haben Sie selbst schon einmal bei Sonnenlicht dunkle, bewegliche Schatten vor den Augen wahrgenommen. Diese schwarzen Fusseln erinnern an umherfliegende Mücken; in der Medizin tragen sie daher auch den französischen Namen Mouches volantes. Das Phänomen tritt besonders bei älteren Menschen auf, kann sich bei stark kurzsichtigen Personen aber auch in jüngeren Jahren äußern.

Mouches volantes sind harmlos. Schwarze Fusseln vor den Augen können jedoch auch ein Hinweis auf eine Netzhautablösung sein. Bei plötzlich auftretenden Lichtblitzen und schwarzen Punkten vor den Augen sollten Sie zum Augenarzt gehen - eine Netzhautablösung kann zur vollständigen Erblindung des Auges führen. Risse und Löcher in der Netzhaut werden mit dem Laser behandelt, löst sich die Retina bereits ab, ist eine Operation erforderlich. Sind Sie stark kurzsichtig, Diabetiker, Bluthochdruckpatient, leiden am Grauen Star oder haben Angehörige, die wegen einer Netzhautablösung behandelt wurden, sollte der Augenarzt mindestens einmal jährlich den Augenhintergrund kontrollieren. 

Schlaganfall: Gesichtsfeldausfälle abklären lassen

Sehstörungen wie Doppelbilder, Einengung des Blickfelds, Gesichtsfeldausfall oder Augenflimmern können zudem auf eine verengte Halsschlagader hinweisen - oder auf Durchblutungsstörungen im Gehirn. Sie treten bei einer sogenannten transitorischen ischämischen Attacke (TIA) auf. Diese wird auch als kleiner Schlaganfall bezeichnet; etwa jeder zehnte Betroffene erleidet am nächsten Tag einen tatsächlichen Schlaganfall. Sie sollten die Symptome also nicht auf die leichte Schulter nehmen und unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen; das gilt insbesondere, falls Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel auftreten. 

Checkliste

Wann Sie bei Sehstörungen einen Arzt aufsuchen sollten


Um ernste Folgen zu vermeiden, solten Sehstörungen von einem Arzt abgeklärt werden. Das gilt insbesondere, wenn folgende Kritieren zutreffen:

  • Die Sehstörungen treten sehr plötzlich auf.
  • Die Symptome halten über längere Zeit an.
  • Sie bemerken Gesichtsfeldausfälle oder sehen Doppelbilder.
  • Sie gehören zu einer Risikogruppe, sind Diabetiker, Bluthochdruckpatient, über 65 Jahre alt oder stark fehlsichtig.
  • Sie haben Familienmitglieder mit einer ernsten Augenerkrankung (Glaukom, Netzhautablösung).
  • Es treten Begleitsymptome auf wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. 

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Zur Diagnose untersucht der Arzt zunächst die Augen selbst, mitsamt Glaskörper und Netzhaut bei erweiterter Pupille. Begleitsymptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel sollten bei der Diagnose berücksichtig werden. Die Behandlung der Sehstörungen richtet sich anschließend nach der zugrundeliegenden Ursache. Besonders schwierig ist die Diagnose von Sehstörungen bei Kindern. Häufig äußern sich visuelle Störungen wie fehlerhaftes räumliches Sehen oder die Unfähigkeit, Linien zu erkennen, sehr unspezifisch. Der Grund liegt oft in einem Sauerstoffmangel bei der Geburt; passende Sehhilfen können viele dieser Sehstörungen bereits ausgleichen.