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Selber Nähen – Schritt für Schritt zum individuellen Kleidungsstück

Individuelle Mode ist im Fachhandel nur selten zu finden. In den Verkaufsstellen der einschlägigen Modeketten werden ausnahmslos Kleider, Hosen, Röcke und Oberteile angeboten, die in großer Stückzahl produziert wurden. Entsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass viele Menschen die gleichen Kleidungsstücke tragen. Dies mag im Alltag keine große Rolle spielen, kann auf einer offiziellen Veranstaltung, einer Familienfeier oder einer Hochzeit allerdings zu peinlichen Situationen führen. Wer Wert auf individuellen Style und ausgefallene Kleidung legt, schneidert sich die Mode selbst mit der eigenen Nähmaschine.

Selber Nähen – Schritt für Schritt zum individuellen Kleidungsstück
Selber Nähen – Schritt für Schritt zum individuellen Kleidungsstück

Kleidung selber nähen: Die Ausrüstung

Das wichtigste Hilfsmittel für das Nähen von tragbarer Mode ist die Nähmaschine. Zwar können die einzelnen Stoffteile auch per Hand zusammengenäht werden, allerdings sind die Nähte bei dieser Praxis weniger belastbar und der Vorgang ist sehr zeitaufwendig. Schneiderkreide wird benötigt, um Markierungen auf dem Stoff anzubringen. Dafür werden Schnittmuster auf den Stoff gelegt und die Umrisse mit der Kreide gekennzeichnet. Schnittmuster für modische Accessoires und trendige Kleidungsstücke können auf professionellen Internetportalen, die sich mit dem Thema Nähen beschäftigen, heruntergeladen werden. Um einen runden Saum fachgerecht zu markieren, wird darüber hinaus ein Rockabrunder benötigt. Wichtige Utensilien sind Stoffscheren in verschiedenen Größen sowie Stecknadeln, Heftfaden und Nähgarn. 

Die Auswahl der Stoffart

Nachdem alle Utensilien für das Nähen bereitgestellt wurden, geht es an die Auswahl des geeigneten Stoffes. Für unterschiedliche Kleidungsstücke werden auch unterschiedliche Stoffarten verwendet, die sich hinsichtlich der Dehnbarkeit unterscheiden. Gewebearten, die einlaufen können wie Baumwolle oder Leinen, sollten vor der Verarbeitung gewaschen werden. Damit wird verhindert, dass das fertig geschneiderte Kleidungsstück nach dem ersten Waschgang einläuft. Bevor der Zuschnitt erfolgt, sollte der Stoff gebügelt werden. Dabei kann überprüft werden, ob der Stoff nicht verzogen ist. Häufig wird auf dem Schnittmusterbogen angegeben, welche Gewebeart für welche Kleidungsstücke am besten geeignet ist.

Schnittmuster auflegen und zuschneiden

Ist ein passendes Schnittmuster gefunden, müssen die einzelnen Elemente auf den Stoff übertragen werden. Dabei kommt die Scheiderkreide zum Einsatz. Die Einzelteile des Schnittmusters werden möglichst platzsparend auf dem Stoff verteilt und die Umrisse werden mit der Scheiderkreide markiert. Dabei darf die Nahtzugabe von rund 1,5 Zentimetern nicht vergessen werden. Vorher werden die Einzelteile mit Stecknadeln fixiert. Anschließend erfolgt der Zuschnitt mit einer scharfen Schneiderschere. 

Anprobe vor dem Nähen

Bevor die einzelnen Stoffteile auf der Nähmaschine vernäht werden, muss die Anprobe des Kleidungsstückes erfolgen. Dafür werden die einzelnen Stücke mit einer großflächigen Naht geheftet. Falls die Anprobe nicht erfolgreich verläuft und Änderungen erforderlich sind, lässt sich die Heftnaht deutlich leichter auftrennen als eine feste Nähmaschinennaht. Besitzt das Kleidungsstück die richtige Passform, werden die Einzelteile miteinander vernäht. Erst nach dem Versäumen und Versäubern ist dieser Vorgang abgeschlossen. Die Schnittkanten sollten immer einzeln mit einem Zick-Zack-Stich versäubert werden, wobei dicht an der Schnittkante entlanggefahren wird.