Tempi

Der erste Fall für David Hunter. Simon Beckett brilliert

Simon Beckett - Die Chemie des Todes

Der erste Fall für den forensischen Anthropologen David Hunter. In einem kleinen Dorf erlebt er Überraschendes.


Der forensische Anthropologie David Hunter erleidet einen schweren Schicksalsschlag. Er verliert seine Familie, was ihn dazu bringt, London den Rücken zu kehren. Ihn zieht es auf das Land, nach Manham. Dort soll er eine Praxis als Allgemeinmediziner führen. Aber auch dort kommt er nicht zur Ruhe.


David Hunter auf dem Land


Was als erstes an dem Buch auffällt, ist die Ich-Perspektive in der Simon Beckett seine Geschichte erzählt. Ist es doch eine recht ungewöhnliche Art Krimis zu erzählen. Meist greifen die Autoren auf die Perspektive aus der Sicht der dritten Person zurück. Auch die Erzählperspektive aus der Sicht der Opfer sorgt noch zusätzlich für Spannung. Möchte man als Leser doch jeden Aspekt ausgeleuchtet sehen. Hier hat Simon Beckett hervorragend gearbeitet. Es braucht nicht immer Literweise Blut um spannend zu sein. Hier hat Simon Beckett alles richtig gemacht. Seine Entscheidung war goldrichtig. Durch diese Wahl bekommt der Leser eine intensive Beziehung zu David Hunter. Man versetzt sich in diesen Mann, versteht warum er so handelt, wie er es tut.


Die Person David Hunter


David Hunter war erfolgreicher forensischer Anthropologe, bevor er durch einen Unfall seine Familie verlor. Er entschließt sich, den Beruf aufzugeben. Würde er durch die Leichen die sein Beruf mit sich bringt, nur an seine tote Familie erinnert werden. Er zieht aufs Land und möchte dort eine Arztpraxis weiterführen. Simon Beckett hat mit David Hunter eine Person geschaffen, die in jeder Situation glaubwürdig erscheint. Seine introvertierte Art kommt gut an. Seine Gedanken und Reaktionen sind immer authentisch. Man fiebert mit ihm mit, wünscht ihm das Glück, das er verdient hat. Auch die anderen Personen in dem Buch sind glaubhaft dargestellt.


Leider kommt die forensische Anthropologie zu kurz


Hat man sich als Leser auf spannende Einblicke in die Arbeit eines forensischen Anthroplogen gefreut, so wird man hier leider etwas enttäuscht. Dieser Aspekt kommt in dem Buch eindeutig zu kurz. Was vermutlich daran liegt, dass David Hunter den Arztberuf ausübt. Bleibt nur zu hoffen, dass man im zweiten Teil der David Hunter Reihe mehr Einblicke bekommt.


Der Autor - Simon Beckett

Bevor Simon Beckett das Schreiben für sich entdeckte übte er alle möglichen Berufe aus. So war er unter anderem Hausmeister, Englisch- und Spanischlehrer. Er lebt mit seiner Familie in Sheffield.

Fazit: Ein gelungener Krimi, der ohne viel Blut auskommt. Simon Beckett legt mehr Wert auf die psychologischen Spiele, was dem Ergebnis gut getan hat. Ein Buch, das den Spannungsbogen zum Ende hin noch mal ins Unermessliche steigen lässt. Diese Buch gehört in jedes gutsortierte Buchregal. Es gibt viele überraschende Momente, die dem Leser den Puls in die Höhe schnellen lassen.


Simon Beckett: Die Chemie des Todes. Rohwolt, 2009. 429 Seiten, Taschenbuch.
Euro 9,90.