Isabell

Die Kraft der Sonne - für uns nutzbar

Solares Kochen

Haben Sie schon einmal daran gedacht, die Sonne zum Kochen zu nutzen? Wenn im Frühling die Kraft der Sonne spürbar zunimmt, und im Sommer manch eine schwarze oder metallene Oberfläche so heiß wird, dass man sich fast verbrennt, wenn man sie anfasst, dann fällt oft der Satz "Da kann man ja ein Ei drauf backen". Und in der Tat kann man mit der Kraft der Sonne viel erreichen und sie für unser alltägliches Kochen nutzbar machen. Sonnentage bekommen damit eine ganz neue Bedeutung!

Solares Kochen
Solares Kochen

Solarkocher

Solares Kochen - Einfach gebaut

Ich habe mit ganz einfachen Mitteln meine ersten Versuche auf dem Gebiet gemacht. Ein wenig handwerkliches Geschick erfordert der Bau eines Solarkochers schon, aber eben nur ein wenig. Im Grunde ist alles leicht hinzubekommen. Ich habe eine Kunststoffkiste genommen, diese Gemüsekisten, wie man sie bei Gemüseständen auf dem Markt häufig sieht, es geht aber auch jede andere Kiste, etwa aus Holz oder Pappe. Dann habe ich die Innenseiten mit Schaumstoffplatten ausgekleidet, möglichst sorgfältig, damit eine gute Isolierwirkung gegeben ist. Die Stöße eventuell mit Isolierband verkleben. Das Innere der Kiste wird mit Farbe komplett schwarz gestrichen. Nun braucht man noch eine Glasscheibe, am besten und effektivsten ist Thermoglas. Eine Scheibe in passender Größe bekommt man für wenig Geld bei Glaser zugeschnitten, der auch die Kanten noch brechen kann, so dass sich keiner verletzt. Andernfalls empfehle ich, die scharfen Kanten der Scheibe mit Gewebeband abzukleben. Tja, und dann ab in die Sonne mit der Kiste! Leicht schräg gestellt erhöht sich übrigens die Wirkung.

Die Wirkung

Solares Kochen - ein ganz einfaches Prinzip

Durch die Scheibe fallen die Sonnenstrahlen in die Kiste, und wenn sie auf die schwarze Fläche auftreffen, verwandelt sich das Licht in Wärme. Und die Wärme wird durch die Glasscheibe in der Kiste gehalten. So einfach ist das. Die Effektivität der Kiste lässt sich durch einen Spiegel oder Schild aus reflektierendem Material (zum Beispiel ein Spiegel oder die Reflektorfolie, die man sommers auf die Autoscheibe legt, damit es im Auto nicht so heiß wird) noch steigern. Der Spiegel muss so angebracht werden, dass er zusätzlich Sonnenstrahlen einfängt und in die Kiste reflektiert. Spannend ist es, wenn man ein Themometer in die Kiste legt und so den Anstieg der Temperatur direkt verfolgen kann. 90°C sind wirklich schnell erreicht! Ein Ofen dieses Typs ist für das sanfte Garen sehr geeignet, Suppen, Gemüse und auch Fleisch kann zubereitet werden. Anbraten ist allerdings nicht möglich. Aufwärmen und warmhalten ist kein Problem, auch an Tagen, an denen sich manchmal Wolken vor die Sonne schieben.

Solares Kochen

Solares Kochen - auch in Mitteleuropa

Es ist einfach beeindruckend, was die Sonne schafft, und das sogar bei uns in Mitteleuropa, was im Vergleich zu Afrika nicht so sonnenverwöhnt ist. Wir denken oft, dass es sich hier vielleicht gar nicht lohnt, die Sonne zum Kochen zu nutzen, aber auch wenn es mal nicht zum Kochen reicht, weil immer wieder Wolken vorbeiziehen, dann reicht doch auch das häufig noch aus, um eine Speise warmzuhalten oder beispielsweise Reis bei milder Hitze ausquellen zu lassen. Das Buch "Kochen mit der Sonne: Solares Kochen und Backen in Mitteleuropa" von Rolf Behringer und Michael Götz (bei amazon.de erhältlich) erklärt auf anschauliche Weise das Prinzip des solaren Kochens und gibt viele Anregungen, wie man die Energie der Sonne für die Zubereitung von Speisen nutzen kann. Außerdem enthält das Buch eine konkrete Anleitung für den Bau eines Solarofens. Für Menschen, die neugierig geworden sind, wäre vielleicht das Paket "Solarenergie" aus der Reihe "Green Science" geeignet. Es enthält einen Bausatz für einen Parabolkocher und viel Wissenswertes zum Thema Solarenergie (auch bei amazon.de zu beziehen). Viel Spaß beim Ausprobieren!