Studienplatz einklagen - oft ein teures und frustrierendes Unterfangen
Studienplatz einklagen - oft ein teures und frustrierendes Unterfangen
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Studienplatz einklagen - oft ein teures und frustrierendes Unterfangen

Die Anzahl an Studienplätzen ist begrenzt, besonders in begehrten Fächern wie zum Beispiel Medizin warten Schulabgänger daher manchmal Jahre auf ihren Studienplatz. Wer den Numerus Clausus erreicht, hat normalerweise Glück gehabt. Studenten, die ihn knapp verfehlen, können theoretisch einen Studienplatz einklagen. Besonders im Fach Medizin versuchen jährlich Tausende Studenten ihren Studienplatz auf juristischem Wege einzufordern. Wie läuft die Studienplatzklage ab und wie hoch sind die Chancen auf Erfolg?

Studienplatzklage ist teuer

Mit der Studienplatzklage wird viel Geld verdient. Anwaltskanzleien haben sich auf Studenten mit gut betuchten Eltern spezialisiert, die den Numerus Clausus in begehrten Fächern wie Medizin nicht erreicht haben. Tatsächlich kommt man um einen Anwalt eigentlich nicht herum, wenn man einen Studienplatz einklagen möchte. Falls Sie also überlegen, diesen Schritt zu gehen, sollten Sie bedenken, dass die Aussichten auf Erfolg je nach Studienfach nicht besonders hoch sind, die Kosten hingegen schon. Mehr über die Kosten erfahren Sie hier: www.studienplatzeinklagen.org/kosten.html

Gute Chancen haben Studenten in weniger beliebten Fächern oder wenn der Numerus Clausus nur ganz knapp verfehlt bzw. im Jahr der Studienbewerbung erst angehoben wurde.

Warum ist die Studienplatzklage überhaupt möglich?
 

Die Frage, warum Studienplätze überhaupt eingeklagt werden können, ist durchaus berechtigt. Schließlich sollte man doch meinen, dass bei der Studienvergabe die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Möglich ist die Klage allerdings durch eine juristische Lücke. Universitäten sind gesetzlich tatsächlich verpflichtet, so viele Studenten aufzunehmen, wie es die Kapazitäten der Universität zu lassen. Dementsprechend wird jedes Jahr der Numerus Clausus für die einzelnen Studienfächer neu berechnet. Basis der Klage ist daher die Vermutung, dass die Universität ihre Kapazitäten nicht optimal ausnutzt. Tatsächlich ist dies häufig der Fall, einige Studienplätze könnten immer zusätzlich geschaffen werden. Der Anwalt wird daher zunächst einen Kapazitätsantrag stellen, indem er die Universität auffordert, zu beweisen, dass sie alle ihr zur Verfügung stehenden Studienplätze auch anbietet. Die Universitäten sind hierauf im Zugzwang, sie müssen beweisen, dass sie wirklich nicht mehr Studenten aufnehmen können. Ist dies nicht der Fall, müssen diese Studienplätze zusätzlich eingerichtet werden. Der Kläger hat Aussicht auf Erfolg. Die Chancen sinken jedoch mit der Anzahl der Studienplatzklagen. Daher ist es besonders im Fach Medizin schwer, einen Studienplatz einzuklagen.

Die Fristen müssen unbedingt eingehalten werden

Das Einhalten der Fristen für die Studienplatzklage ist ungemein wichtig. Das reguläre Ablehnungsverfahren der Universitäten findet in der Regel viel zu spät statt. Deswegen wird die Klage bereits eingereicht, bevor das Ergebnis für die Bewerbung um den Studienplatz da ist. Allerdings können Schulabgänger anhand des Numerus Clausus in der Regel abschätzen, ob sie eine Absage zu erwarten haben oder nicht. Im Zweifelsfall sollte die Klage vorsorglich eingereicht werden. Ohnehin zieht sich ein solches Verfahren hin, es können bis zu zwei Semester vergehen, bis das Ergebnis vorliegt.
 

Die Chancen erhöhen durch mehrere Studienplatzklagen


Kläger können ihre Chancen auf einen Studienplatz erhöhen, indem sie parallel an mehreren Universitäten ihren Studienplatz einklagen. Damit erhöhen sich zwar die Chancen, aber auch die Kosten für das Verfahren.