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Besser das Mobiltelefon selbst bezahlen und einen günstigen Tarif kiesen

Subventionierte Handys sind ein Verkaufstrick

In den Anfängen des Mobilfunks mittels tragbarer Mobilfunkgeräte in den D-Netzen (vorher gab es das mobile Telefonieren auch schon, allerdings waren Autotelefone unhandlich und die tragbaren Geräte des C-Netzes technisch nicht ausgereift) gab es tatsächlich subventionierte Handys. Das heißt, die subventionierten Geräte waren deutlich preiswerter als vergleichbare Mobiltelefone ohne Subvention durch den Betreiber und die Kosten wurden nicht komplett in die Tarife eingepreist. Heute sind subventionierte Handys mit wenigen Ausnahmen eine Werbelüge der Wettbewerber, auf welche viele Menschen regelmäßig hereinfallen.

Subventionierte Handys bezahlt der Kunde durch überhöhte Tarife
Fast jeder Handy-Provider bietet heutzutage eine Vielzahl an Tarifen an; einen Einheitstarif gibt es fast nur bei Mobilfunk-Providern, welche keine scheinbar subventionierten Endgeräte anbieten. Die Kosten, in der Regel die Grundkosten, sind bei Tarifen mit subventionierten Handys deutlich kostspieliger als bei einem Tarif ohne ein pseudoverbilligtes Telefon-Endgerät. Auf diese Weise bezahlt der Kunde das angeblich verbilligte Handy nicht nur, er überbezahlt es.

Zahlen ohne Ende
Der besondere Trick bei subventionierten Handys besteht darin, dass der Aufpreis unbegrenzt lange zu zahlen ist. Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren – mehr als vierundzwanzig Monate sind rechtlich nicht zulässig – bleibt der Vertrag mit den Kosten einschließlich der Refinanzierung des Handys bestehen, wenn der Kunde nicht ausdrücklich auf einem Tarifwechsel besteht. Sehr wenige Anbieter haben ihr System auf ein faires Verhalten umgestellt und schließen einen getrennten Tarif über die Handyfinanzierung ab, welcher nach zwei Jahren dazu führt, dass die Mehrkosten für das Mobiltelefon automatisch enden. Der Kunde kann in anderen Fällen natürlich nach zwei Jahren ein neues scheinbar subventioniertes Mobiltelefon in Anspruch nehmen, aber viele Kunden vergessen dieses ganz einfach oder sehen keine Notwendigkeit zur Anschaffung eines neuen Gerätes.

Sonderfall subventionierte Handys mit einer Prepaidkarte
Subventionierte Handys mit einer Prepaidkarte, bei diesen handelt es sich entgegen einem weit verbreiteten irrtümlichen Sprachgebrauch nicht um Handys ohne Vertrag – unterliegen zumindest nicht der Kostenfalle. Tatsächlich werden durch die Mobilfunkbetreiber als subventionierte Prepaid-Handys oft Geräte verkauft, welche sich nur schlecht verkaufen lassen oder Auslaufmodelle sind. Die Höhe der Subvention bei vorausbezahlten Handy-Karten ist aber gering, oft sind die angebotenen Geräte im Elektromarkt nur geringfügig teurer. Zudem verkaufen die Provider der billigsten Prepaid-Tarife ohnehin keine subventionierten Handys, so dass sich auch in diesem Bereich der Kauf eines Mobiltelefon-Endgerätes zum vollen Preis empfiehlt. Subventionierte Geräte mit einer Prepaid-Karte unterliegen für zwei Jahre dem SIM-Lock und können erst danach oder gegen Zuzahlung eines hohen Betrages für die Mobilfunkkarten anderer Anbieter freigeschaltet werden.

Wer sparen möchte, bezahlt sein Handy selbst und kann einen günstigen Tarif wählen.