Manuela Schröder

Immobilien & Wohnen

Tatami

Bei immer mehr Menschen sind japanische Reisstrohmatten ausgesprochen gern gesehen. Tatami können heute mit zahlreichen Designs und in unterschiedlichen Größen erworben werden. Die Matten sind wärmeisolierend und reduzieren Schall. Sie passen hervorragend in die westliche Wohnkultur und eignen sich sowohl als Unterlage für Futonbetten als auch zur Kennlichmachung von Ruhebereichen.

Matten, die aus getrocknetem und gespresstem Reisstroh angefertigt werden, heißen Tatami. Sie werden in Japan als Bodenbelag in speziellen Zimmern ausgelegt, werden unter Futonbetten gelegt oder bilden den Untergrund für verschiedenartige Sportarten aus dem Bereich Kampfkunst. Mit Schuhen werden die äußerst empfindlichen Matten in der Regel nie betreten. Nur barfuß oder auf Socken soll man auf den 4,5 oder 5,5 cm dicken Reisstrohmatten verweilen. Zusammengesetzt sind sie aus einem festen Reisstrohkern, der bedeckt wird von einer Igusa-Gras-Oberfläche. Baumwollbänder an der Seite werden mit den Igusa-Gras-Matten vernäht und halten die Reisstrohmatten zusammen.

Eine schlichte Beachmatte ist der Igusa-Oberfläche zunächst einmal durchaus ähnlich. In der Tat sind die Igusa-Matten allerdings bereits bei lediglich niedriger Qualität drei mal reißfester. Gemeinsam mit den typischen Schiebewänden, auf Japanisch Shoji genannt, gehören Tatami fest zur stilvollen Inneneinrichtung eines traditionellen japanischen Zimmers, des Washitsu.

Japanisch in Maßen: Da eine Tatami traditionell einen Ken lang und einen halben Ken breit ist, kann sie wie ein Ken selbst als ein eigenes Flächenmaß fungieren. Abhängig von regionalen Unterschieden, kann ein Ken von 1,55 m bis zu über 1,90 m ausmachen. Zur Vereinfachung haben sich heute unterschiedliche Standardmaße etabliert. Einige sind 85 cm breit und 170 cm lang. Andere Standards sind knapp 96 cm breit und 191 cm lang. Wird beispielsweise in einer Wohnungsannonce angegeben, wie viele Matten in einen Raum passen, weiß jeder Wohnungsinteressent in Japan, wie groß die Räumlichkeiten sind. Für einige Tatami voneinander abweichender Größe gibt es feststehende Kombinationen zur Ausstaffierung von Räumen.

Im 19. Jahrhundert wurden die Tatami ausgesprochen aufwändig von Hand gefertigt. Heute steht die maschinelle Fertigung auf der Tagesordnung. Heutzutage sind die Matten in vielen unterschiedlichen Varianten erhältlich. Unter den Highlights: Es gibt sogar Sitzkissen nach Tatamiart und zusammenlegbare Matten mit einer extra dafür angefertigten Tragetasche. Normalerweise sind die Unterlagen 4,5 cm dick. Wer es besser und solider bevorzugt, kann die 5,5 Zentimeter starke Qualitätsmatte wählen. Der klassisch japanische Schlafplatz entsteht, indem man seinen Futon auf den Reisstrohmatten ausrollt. Die Matten selbst gibt es ebenfalls als ausrollbare Variante. Diese ist deutlich dünner als die klassische.

Wenn die klassischen Tatami mit der Zeit auch gelbe und braune Farbtöne annahmen, so waren sie eigentlich grün. Omote Tatami heißt das Material an Ober- und Unterseite der Tatami und kann auch separat erstanden werden. Heutzutage sind die Unterlagen aus Asien in sehr unterschiedlichen Ausfertigungen zu finden. Gleiches gilt für die Seitenränder. Im Rahmen einer Sonderanfertigung können z. B. auch Matten mit angeschrägten Seiten oder abweichenden Maßen geliefert werden. Des Weiteren existieren zeitgemäße Varianten, die in Ergänzung zu dem Reisstrohkern einen aus Schaumstoff haben.

Japanisch und ebenso klassisch sind ebenso Kampfsportarten wie Jiu Jitsu oder Judo. Sie werden überwiegend auf den robusten Tatami ausgeübt. Diese kleineren Matten sind meist einen Meter lang und einen Meter breit.

Ob im Wohnraum als Bodenbelag oder als Futon-Unterlage - die japanischen Matten haben sehr gute wärmeisolierende Eigenschaften. Zudem isolieren sie Schall. Futonbetten erfreuen sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit - und mit ihnen die Tatamis.

Die traditionellen Matten aus Asien bereichern die europäische Einrichtungskultur schon seit Jahren. Sie verleihen dem Raum eine klare, ruhige Note und sorgen - nicht zuletzt weil man sie ohnehin nur auf Socken oder barfuß betritt - für Wohlfühlstimmung und damit für eine entspannte Atmosphäre. Da sie heute so variantenreich angefertigt werden, finden Tatami unter Garantie Platz in jeder gut eingerichteten Wohnung.