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Teelöffel lassen sich für viele Zwecke verwenden

Teelöffel - die kleinen mulitfunktionalen Löffel

Bei meinem letzten Bummel durch die Besteckabteilung eines Kaufhauses traute ich kaum meinen Augen. Die Anzahl der unter einer besonderen Bezeichnung angebotenen Löffel nimmt scheinbar unaufhörlich zu. Meine eigenen Erfahrungen sind, dass ein Esslöffel für die Suppe und ein Teelöffel für kleinere Speisen reicht. Im Eissalon gab es für den Eisbecher und für Eiskugeln zwei voneinander unterschiedene Sorten Eislöffel. Teelöffel werden auch als kleine Löffel, lütte Löffel oder als Dessertlöffel bezeichnet – wobei es heute schon wieder besondere Nachtischlöffel gibt. Damit keine Begriffsverwirrung aufkommt: Kaffeelöffel ist ein anderer Begriff für Teelöffel, zwischen Kaffeelöffeln und Teelöffeln gibt es keine Unterschiede.

Joghurtlöffel – ein moderner Luxus
Joghurtlöffel sind Teelöffel mit einem verlängerten Stil. Diese sind praktisch, um auch in einen vergrößerten Joghurtbecher zu gelangen. Allerdings werden die meisten Joghurts entweder im Becher mit einhundert oder einhundertfünfzig Gramm Inhalt oder im Joghurt-Pfandglas angeboten. Da für einen Joghurt im Becher der Teelöffel ausreicht und in ein Pfandglas der Esslöffel passt, erscheinen Joghurtlöffel eher als Luxus denn als wirklich notwendiges Besteck. Ich habe zwar nichts gegen Joghurtlöffel, aber wirklich nötig sind sie nicht.

Der Teelöffel – ein multifunktionales Essbesteck
Eigentlich reichen in der Küche als Löffel Teelöffel und Esslöffel. Auch die klassische Aufbewahrungslogistik empfiehlt auf Grund der Form der typischen Besteckschublade die Beschränkung auf diese beiden Arten, denn für Joghurtlöffel sieht sie keinen Platz vor. Natürlich gibt es Alternativen, wie das Umfunktionieren eines großen Bechers als Löffel-Behältnis. Aber eigentlich reicht auch der Teelöffel auf Grund seiner Multifunktionalität aus. Manchmal entscheidet der Umfang einer (Teil)mahlzeit über die Löffelverwendung. Wenn ich zum Frühstück ausschließlich Müsli essen, nutze ich einen Esslöffel, während ich ein kleines Müsli als gesunde Abrundung einer Brotmahlzeit am ehesten mit einem Teelöffel verspeise. Erfahrungsgemäß kann der Teelöffel einen Eierlöffel ebenso ersetzen wie einen Messlöffel für das Auffüllen von Kakao oder Cappuccino (wobei ich bei letzterem ohnehin am liebsten schütte und die benötigte Menge rein optisch abschätze). Die klassische Verwendung eines Teelöffels besteht natürlich im Umrühren der Teetasse oder der Kaffeetasse sowie in der Dosierung flüssiger Medizin und im Verspeisen des Nachtisches. Aber auch als Ersatz für die Kuchengabel ist der Teelöffel geeignet. Doch davon soll ein neuer Abschnitt erzählen. Für diesen Abschnitt noch ein abschließender Reisetipp: Nehmt unterwegs immer einen Teelöffel mit; wenn Ihr Hunger bekommt, könnt Ihr ein Joghurt kaufen und gleich verzehren und wenn Ihr ein Brot schmieren wollt, geht sogar das mit dem multifunktionalen Teelöffel.

Der Teelöffel als Ersatz für die Kuchengabel – eine alte Tradition
Weder bei meinen Großeltern noch bei meinen Eltern sah die Küchenschublade Platz für Kuchengäbelchen vor, während eine zweite Besteckschublade in der guten Stube der Aufbewahrung des guten Bestecks diente und durchaus über Platz für Kuchengabeln verfügte. Meine Großeltern betraten das Wohnzimmer nur an Festtagen, während sich das tägliche Leben in der Wohnküche abspielte; meine Eltern nutzten die Wohnstube zwar regelmäßig, aber das gute Besteck holten auch sie nur an Feiertagen hervor. Kuchen gab es aber auch an Werktagen; zwar nicht regelmäßig, aber doch hin und wieder mal. Wenn seltener Besuch kam, wurde auch an Werktagen das gute Besteck schon mal verwendet, aber den Normalfall bildete die Benutzung des Werktagsbesteckes und dazu gehörten Kuchengabeln traditionell nicht. Diese sind auch nicht wirklich nötig, denn ein Teelöffel lässt sich ebenfalls für die Funktion einer Kuchengabel verwenden. Wer zugleich noch ein wenig Abwasch sparen möchte, kann mit einem einzigen Teelöffel den Kaffee oder Tee umrühren und den Kuchen essen; allerdings erinnere ich mich, dass es dann meistens doch zwei Teelöffel für jede(n) gab.