Teurer Wein fühlt sich besser an
Teurer Wein fühlt sich besser an
danischenker

Essen & Kochen

Teurer Wein fühlt sich besser an

Wenn es um Wein geht, fühlt sich so manch einer als grosser Experte. Doch können diese Hobbyexperten Weine Tatsächlich unterscheiden? Eine Studie hat gezeigt, dass sie es nicht können. Sie sind zu sehr vom Preis abgelenkt. Für den Laien bedeutet das vor allem, dass teuer nicht gleich gut ist, was das finden eines guten und preiswerten Wein nicht gerade einfacher macht.

Baba Shiv studiert an Stanford Gratuate School of Business und hat sich längere Zeit mit dem Thema Wein beschäftigt. Er trinkt selbst gern Wein und wundert sich aber immer wieder über die grossen Preisunterschiede bei den Weinen und fragte sich daher, ob ein Wein für 5$ wirklich so viel schlechter ist, als einer für 200$. Um herauszufinden wie die verschiedenen Leute dazu stehen, hat er ein Experiment durchgeführt, mit interessanten Ergebnissen.

In seinem Experiment hat er seinen Testpersonen einen Wein zwei mal serviert und hat lediglich den Preis geändert. Das eine Mal behauptete er, der Wein koste 5$ und das andere Mal 45$. Also ein billiger Wein und ein Wein, welchen wohl viele Leute als teuer bezeichnen würden.

Das Resultat des Experiments war, dass ein grosser Teil der Testpersonen, den teuren Wein für besser hielten. Dabei hat Shiv ebenfalls herausgefunden, dass der Preis nicht nur einen psychologischen Einfluss hat, sondern tatsächlich das Empfinden ändern kann, da der Körper offenbar reagiert.

Für Laien ist das natürlich ein interessantes Ergebnis. Denn sagt es doch eigentlich, dass auch günstige Weine gut sein können, erst recht wenn man mit der richtigen Einstellung heran geht. Denn offenbar hat unsere Erwartung einen Einfluss darauf, wie wir den Wein empfinden. Das führt dazu, dass wir sogar Weine, welche wir eventuell nicht so mögen, „besser machen können“, wenn wir uns quasi trotzdem darauf freuen. Oder selbst ein Alkoholfreier Wein, kann so genau gleich genossen werden, wie andere Weine.

Welcher Wein für diese Studie hier genau verwendet wurde, ist leider nicht ersichtlich. An dieser Stelle daher noch ein Tipp. Wer einen Wein sucht, könnte sich mal den Blanchet Blanc de Blancs ansehen und diesen testen. Und dann gleich auch versuchen, wie sich die Erkenntnisse aus diesem Experiment umsetzen lassen.

Meine persönliche Erfahrung dazu: Ich habe vor einiger Zeit einen Wein serviert bekommen und fand diesen sehr gut. Auf Grund des Umfeldes erwartete ich wohl einen guten Wein. Ich erfuhr danach, dass es sich um einen sehr günstigen Wein, welcher im Tetrapack daher kommt handelte. Einen Wein welchen ich zuvor nie gekauft hätte.

Mehr zu dieser Studie findet man übrigens auf der Website von Stanford und zwar genau hier: Wein Studie (Englisch)