Andrea Lueer

Gesundheit & Wellness

Therapeutisches Reiten

Therapeutisches Reiten für Kinder und Jugendliche


„Pferde machen die Kleinen groß, die Langsamen schnell und die Blinden für eine Weile sehend“

Für Kinder mit ernsthaften Sorgen und Problemen werden oft große Opfer gebracht, weite Reisen unternommen und viel Geld ausgegeben, um kleine Verbesserungen zu erzielen. Die Hoffnung auf wesentliche Veränderungen bei einer Behinderung oder den großen Durchbruch in einer stagnierenden Entwicklung lässt Eltern verleiten, auch ungewöhnliche Versuche zu unternehmen und tief in die Tasche zu greifen. Doch Hilfsangebote in weiter Ferne können meist nur auf kurze Dauer genutzt werden und halten dann meist auch nicht lange vor.
Pferde können aber sehr vielseitig genutzt werden und stehen eher zur Verfügung als z.B. Delphine.
Pferde sind neben Delphinen und Hunden die idealen Zusatztherapeuten für die verschiedenen Möglichkeiten von Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten und körperlichen Beschwerden.
Pferde als „Therapeuten“ sind in unseren Breiten sehr gut zu halten, und zum anderen können viele Menschen von der faszinierenden Wirkung des Mediums Pferd mit Körper, Geist und Seele profitieren. Pferde besitzen durch ihr Wesen einen sehr hohen Aufforderungscharakter. Wer kennt das nicht, wenn Kinder von weitem Hufgeklapper hören und mit gespitzten Ohren dastehen und ungeduldig fragen, ob sie die Pferde mal streicheln dürfen? Die Pferde lösen bei groß und klein eine Faszination aus, die kaum bei anderen Tieren zu finden ist. Sie stecken voller Geheimnisse, die es zu erforschen gilt, sie motivieren zur Konzentration und zur Erkennung ihrer eigenen Wahrnehmung. Deshalb ist das Pferd als lebendiges Medium in der Therapie besonders wichtig und sinnvoll für Menschen, die Probleme und Schwierigkeiten im sozialen, emotionalen und physischen Bereich haben.

Ziel der Arbeit mit den Kindern am Pferd ist, Kindern eine Möglichkeit zu geben, sich im Umgang mit dem Pferd selbst zu erfahren. Dabei fördert dieser Umgang ihre sozialen Kompetenzen und ihre Beziehungsfähigkeit. Vorrangig geht es um den Umgang mit dem Pferd aber auch mit den anderen Kindern. Ganz wichtig ist dabei das Erleben beim Putzen, Führen und Reiten des Pferdes.
In der Arbeit mit dem Pferd wird versucht, aktuelle Probleme der Kinder zu bearbeiten. Im psychischen Bereich können über den Kontakt zum Tier soziale und emotionale Erfahrungen gemacht, Blockaden gelöst und Bindungen hergestellt werden. Das Pferd wird stiller und verlässlicher “Zuhörer” gegenüber Kindern, die sich mit ihren Erfahrungen und Ängsten (zunächst) nur ihnen anvertrauen mögen. Für Kinder, die angesichts einer Behinderung, z.B. Autismus oder psychischen Erkrankungen, über wenig Möglichkeiten zur sprachlichen Gefühlsäußerung verfügen, wird das Pferd durch die Kontaktaufnahme mit anderen Sinnesorganen zum Gefühlsventil.
Über Partnerübungen in der Gruppe werden ferner soziale Erfahrungen und Beziehungen entwickelt. Dem Pferd als natürliches und lebendiges Medium kommt dabei eine vermittelnde Bedeutung zu. Es strahlt Ruhe und Sicherheit, Wärme und soziale Nähe aus, nimmt Kontakt auf, indem es interessiert schnuppert, wehrt sich aber auch gegen grobe Behandlung, es ist stark und sanft zugleich. Therapeutisches Reiten wirkt nicht zuletzt integrativ:
In den Gruppenangeboten können nicht-behinderte und behinderte Kinder Erfahrungen verschiedenster Art miteinander machen – hier verlieren sich ihre Unterschiede. Nach dem Motto „Alle Anfänger sind einander gleich, jeder kann etwas“ wächst so eine Gruppe zusammen, in der am Ende nicht „das Fehlende“ interessiert, sondern die Person.
Wenn dieser Artikel bei Ihnen Interesse geweckt hat, dann können Sie mich unter der Telefonnummer 016093293371erreichen.Ich stehe Ihnen gerne bei Fragen zu Verfügung.
Andrea Lüer Sozial- und Reittherapeutin
 

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