Stillsitzen_impossible

Wenn der stechende Schmerz den Alltag beinträchtigt

Volkskrankheit Migräne

Wer noch nie unter Migräne litt, der kann sich sicher nicht vorstellen, dass diese stechenden Kopfschmerzen für die Betroffenen eine regelrechte Qual sind. Nach Schätzungen leiden in Deutschland circa 7 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen unter Migräne (gelesen bei ecara.de). Für sie bedeuten die unerwartet auftretenden Schmerzen eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Rund einem Drittel der Patienten berichten von einer Aura

Es sind jedoch nicht allein die Kopfschmerzen, die die Krankheit so unerträglich machen, eine Migräne-Attacke geht meist mit Geräusch- und Lichtempfindlichkeit einher. Auch Wahrnehmungsstörungen und Schwindel können Begleiterscheinungen sein, die vor oder mit einer Migräne-Welle kommen. Vorboten wie diese werden Aura genannt, die sich aber auch auf andere Art und Weise äußern kann. Viele Betroffene sagen, dass sie sich vor einer Attacke auch besonders müde und unwohl fühlen. Auch von Sehstörungen sowie beeinträchtigtem Geruchs und Geschmackssinn ist die Rede. Gleichgewichtsstörungen, Probleme beim Halten des Gleichgewichts und eine besondere Berührungsempfindlichkeit sind weitere typische Formen einer Aura. Rund ein Drittel aller Migräne-Patienten berichten über Auren. Patienten, bei denen die starken Kopfschmerzen ohne eine Aura als Vorbote auftreten, leiden unter der sogenannten „gewöhnlichen Migräne“ – wobei der Begriff die Heftigkeit dieser Kopfschmerzen in keinster Weise mindern sollte.

Auslöser für die starken Kopfschmerzen

Über die genaue Entstehung von Migräne ist bisher keine genaue Klarheit zu schaffen gewesen. So unterschiedlich die verschiedenen Arten der Migräne sind, so unterschiedlich sind auch die Ursachen. Mediziner bestätigen beispielsweise einen Zusammenhang von Umwelteinflüssen, Lebensweisen – hier sei vor allem Stress genannt – und Ernährung mit dem Entstehen einer Migräne. Ebenso wahrscheinlich ist die Ursache im Hormonhaushalt zu finden, so spielt beispielsweise bei Frauen, die die Pille als Empfängnisverhütung einsetzen, der Menstruationszyklus eine entscheidende Rolle beim Auftreten der Kopfschmerzen: In der Phase, in der die Pille nicht eingenommen wird, häufen sich die Symptome einer Migräne, so viele Experten. Vermeidbare Auslösefaktoren sind Alkohol, Kaffee, Schokolade und andere Genussmittel. Betroffene berichten, dass der Genuss der genannten Mittel zu plötzlichen Migräne-Attacken führte. Ärzte raten in diesen Fällen, nach und nach auf einzelne dieser Produkte zu verzichten und so herauszufiltern, welches der Genussmittel die Migräne auslöste. Eine zukünftiges Vermeiden könnte also zu einer Abschwächung der Symptome, zumindest aber zu einer längeren Ruhephase zwischen den Attacken führen.

Migräne behandeln

Bisher haben Wissenschaftler und Forscher keinen Weg gefunden und kein Medikament entwickelt, das Migräne dauerhaft heilen kann. Es ist jedoch gelungen, die Symptome mit einer entsprechenden Medikation in den Griff zu bekommen. Migräne-Patienten sollten ihren Arzt aufsuchen und das Problem mit ihm besprechen – er kann beispielsweise durch gezielte Befragungen Auslöser für die Attacken identifizieren und eine entsprechend andere Lebensweise empfehlen. Führt eine solche Befragung nicht zum Ziel, so empfehlen viele Mediziner ein Kopfschmerz-Tagebuch, in dem die Patienten notieren, wann und zu welchen Umständen die Schmerzen aufgetreten sind. Sind die stechenden Kopfschmerzen da, können sie akut mit Schmerzmitteln bekämpft werden. Hier sollte der behandelnde Arzt ein Präparat und eine entsprechende Dosierung verordnen. Alternative Heilmethoden wie beispielsweise Akupunktur oder Aromatherapie können von den Betroffenen ausprobiert werden. Generell gilt: Tritt eine Migräne auf, sollte man dem Köper das geben, wonach er verlangt. Ist man zum Beispiel empfindsam gegenüber Licht und Geräuschen, sollte man sich an einen ruhigen und dunklen Ort zurückziehen.

Dieser Beitrag ersetzt in keinem Fall eine medizinisch Beratung/Untersuchung.