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Gesundheit & Wellness

Welche Behandlungsansätze von HIV gibt es?

Noch vor wenigen Jahren zählte eine Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) zu den tödlichsten Krankheiten weltweit. Eine Heilung ist zwar immer noch nicht möglich, aber durch verschiedene Behandlungsansätze können die Betroffenen ein symptomfreies Leben führen. Auch das Ansteckungsrisiko kann durch die medikamentöse Behandlung minimiert werden.

Welche Behandlungsansätze von HIV gibt es?
Welche Behandlungsansätze von HIV gibt es?

Behandlung frühzeitig beginnen

Die Behandlung von HIV sollte so früh wie möglich beginnen, wenn das Immunsystem noch nicht angegriffen ist und sich noch keine Abwehrschwäche im Körper gebildet hat. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ein HIV-Test sofort durchgeführt wird, wenn das Risiko einer Ansteckung besteht. Wenn die ersten Symptome einer Aidserkrankung erkennbar sind, ist eine Behandlung von HIV zwar auch noch möglich, aber die besten Behandlungsmöglichkeiten ergeben sich bei einer frühzeitigen Einnahme der Medikamente.

Kombination aus mehreren Medikamenten dämmt Vermehrung der Viren ein

Durch die modernen Therapien mit verschiedenen Medikamentenkombinationen kann die Vermehrung der Viren weitestgehend eingeschränkt und das Leben der Betroffenen erheblich verlängert werden. Wenn die Behandlung von HIV anschlägt, sind die Viren nur noch in geringer Menge in Blut, Sperma und Scheidenflüssigkeit nachweisbar und die Ansteckungsgefahr für den Partner sinkt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Betroffenen geheilt sind, denn auch wenn nur wenige Viren im Körper nachgewiesen werden können, ist die Infektionsgefahr dennoch weiterhin vorhanden.

Ruhende Viren, die sich nicht vermehren, können von den Medikamenten nicht angegriffen werden. Denn die derzeit zur Verfügung stehenden antiretroviralen Wirkstoffe verhindern lediglich die Vermehrung der Viren, töten diese aber nicht ab. Daher ist eine vollständige Heilung zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht möglich. Wird die medikamentöse Behandlung nun beendet oder unterbrochen, können die ruhenden Viren einen weiteren Schub auslösen und sich aktiv vermehren.
 

Hochaktive antiretrovirale Therapie zur Behandlung von HIV

Für die Behandlung greifen die Mediziner zu einer Kombination aus drei Wirkstoffen, welche die Vermehrung der Viren stoppen. Ziel der HAAR-Therapie ist eine Reduzierung der Virenmenge unter die Nachweisgrenze von 50 Viren pro Milliliter Blut. Die Vermehrung der HI-Viren findet über sogenannte Wirtszellen statt. Hierfür dringen die Viren in die CD4-Zellen des Immunsystems ein und schleusen ihre eigenen Erbinformationen in die Zelle. Die Zellen produzieren daraufhin neue HI-Viren. Die Wirkstoffe der Medikamente setzen genau hier an und verhindern, dass die Viren in die Zellen eindringen und die Erbinformationen ändern können.

In der hochaktiven antiretroviralen Behandlung kommen zwei verschiedene Medikamente zum Einsatz, die eine Umschreibung der Erbinformationen unterbinden. Diese Wirkstoffe werden als Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren bezeichnet. Zusätzlich wird ein Proteasehemmer verabreicht, der verhindert, dass das Enzym Protease gebildet wird. Dieses ist für die Entstehung neuer HI-Viren nötig. Alternativ dazu werden häufig auch Nicht-Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren eingesetzt, die dazu führen, dass die Erbinformationen der Viren in den Zellen funktionsunfähig werden.
 

Behandlungserfolge nur bei regelmäßiger Einnahme nachweisbar

Um die Vermehrung der Viren nachweisbar einzuschränken, ist es unbedingt notwendig, dass die Patienten die Kombination der verschiedenen Medikamente, die im Rahmen der Therapie verabreicht werden, regelmäßig einnehmen. Auf diese Weise kann eine hohe Wirkstoffkonzentration im Blut erzielt und die Vermehrung der HI-Viren verhindert werden. Wenn die Einnahme nur unregelmäßig stattfindet, ist nicht nur die Wirkstoffkonzentration niedriger, die Viren können zudem auch Resistenzen gegen die Medikamente bilden. Aus diesem Grund sollte die Virenmenge im Blut regelmäßig kontrolliert und die Medikation wenn nötig entsprechend angepasst werden. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass jeder Patient eine Therapie erhält, die ihre optimale Wirkung entfalten kann.