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Aliens, Monster, Katastrophen – brauchen wir das?

Auf der Titelseite einer Fernsehzeitung war unlängst in fetten Buchstaben zu lesen: „Von Menschen und Aliens“. Beworben wurde – wieder einmal – ein vermutlich völlig unsinniger Film mit entsprechenden Zutaten: mutierte Menschen, außerirdische Bedrohung, diverse Ungeheuer und natürlich finstere Verschwörungen.

Gibt es davon nicht schon genug, fragt sich da der vernunftbegabte Mensch (übrigens eine wahrscheinlich aussterbende Spezies)? Was fasziniert die Masse der Kinogänger und TV-Konsumenten am dargestellten Unglück anderer Menschen oder an fürchterlichen Drohkulissen? Existiert nicht bereits auch ohne diverse Katastrophenfilme genug Leid auf dieser Welt? Wer sich daran wirklich unbedingt berauschen muss, sollte lieber regelmäßig die Fernsehnachrichten verfolgen oder die Jahresberichte verschiedener Hilfsorganisationen lesen!
Sicher – es soll nicht in Abrede gestellt werden, dass Leute vom Schlage eines Roland Emmerich durchaus spannende Filme mit großartigen Szenenbildern produzieren. Es darf auch nicht vergessen werden, dass der Filmstoff eben in der Regel fiktiv ist. Außerdem braucht der Mensch natürlich Unterhaltung – und Spannung bieten nun mal am ehesten Weltuntergangsszenarien.
 

Warum aber gibt es relativ selten ebenso fiktive und unterhaltsame Filme über die Abschaffung von Krieg, Krankheit und Hunger? Ein gelungenes Beispiel findet sich hier. Gibt es dafür wirklich kein Publikum? Was wäre so schlimm daran, wenn Drehbuchschreiber für ihre Filmhandlung kreative Lösungen gegen all das Unglück auf dieser Welt erfänden? Vielleicht wären sie damit sogar erfolgreicher als manche Politiker, die sich vor allem um den eigenen Wohlstand Sorgen machen. 

Es ist nicht legitim, den bestehenden Missständen dieser Welt aus Langeweile neue, erfundene Dramen hinzuzufügen. Wer dauerhaft Langeweile hat, sollte sich einfach mal als Helfer in die Krisengebiete dieses Planeten begeben. Aber sich stattdessen durch dargestelltes Leid unterhalten zu lassen, ist dekadent und nicht sehr weit davon entfernt, was die alten Römer einst unterhaltsam fanden: Gladiatorenkämpfe und von wilden Tieren zerrissene Menschen. Ungeheuer, Katastrophen und Aliens gelten in der Filmwelt als Kassenschlager. Manchmal fragt man sich aber ganz leise, wo eigentlich die wirklichen Monster zu finden sind: Auf der Leinwand oder in den Kinosesseln davor...