Stefan Lamboury

Kunst, Kultur & Foto

BOD

BOD Segen oder Fluch?

Ein Bericht zu sogenannten BOD Verlagen

Sie haben ein Manuskript geschrieben, sind froh, dass sie endlich die letzte Seite fertig haben, von Freunden und Bekannten hat man Zuspruch bekommen, das eigene Werk doch mal an einen Verlag zu senden und schon begeben sie sich voller Tatendrang auf Verlagssuche. Sie haben sich etliche Kleinverlage aber auch einige große Verlage ausgesucht und verschicken nun ihr Manuskript an etliche unterschiedliche Verlage, mit der festen Überzeugung, dass wohl jemand ihr Werk verlegen wird. Doch nach einigen Wochen oder Monaten oder Jahren stellen sie fest, dass kaum ein Verlag Interesse an ihrem Manuskript zeigt. Stattdessen erhalten sie Standardabsagen wie z. B.

 "Sehr geehrte/r Herr/Frau xy

leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Manuskript nicht ins Verlagspogramm passt.

Freundliche Grüße

Sehr schnell macht sich Frustration in ihnen breit, andere kleinere Verlage loben ihr Manuskript zwar in den Himmel, erwarten aber eine Kostenbteiligung von mehreren Tausend Euro. Diese wollen und können sie nicht aufbringen. Doch siehe da, irgendwann stoßen sie auf den Verlag BOD. Nur 39 € soll Ihr Manuskript kosten, das ist schon ein gewaltiger Unterschied im Vergleich zu dem, was die ganzen anderen Verlage von Ihnen verlangten. Sie entscheiden sich für BOD und siehe da, nach nur wenigen Tagen halten sie ihr Buch in den Händen. Sie beginnen Werbung zu machen, Freunde und Bekannte kaufen jeweils ein Exemplar und sogar in der Zeitung erscheint ein Artikel über ihr Buch. Doch nachdem Freunde und Bekannte jeweils ein Exemplar gekauft haben und ihre Werbung in Foren ehr auf Schmärufe als auf Ansehen stößt, wird ihnen schnell klar, dass BOD wohl nicht unbedingt die beste Veröffentlichungsform war. Kritiker behaupten immer wieder, dass BOD Bücher reine Papierverschwendung seien und das nur Autoren über BOD veröffentlichen, die eh keiner haben will. Und vor allen Dingen einmal über BOD veröffentlicht, schon schaut dich angeblich kein anderer Verlag mehr mit dem Arsch an. Aber ist das wirklich richtig? Ist wirklich alles was über BOD produziert wird Mist? Ich persönlich sehe das anders, natürlich haben die Kritiker in einem Punkt recht, über BOD kann man alles veröffentlichen, sogar einen Einkaufszettel. Deswegen jedoch alle BOD Autoren und Bücher über einen Kamm zu scheeren ist nicht in Ordnung, Dem einen gefällt ein Buch, dem anderem nicht. Es gibt mit Sicherheit jede Menge Schrott bei BOD Verlagen, aber es gibt dort auch jede Menge literarischen Hochgenuss. Und es ist ebenso wenig wahr, dass Verlage grundsätzlich Autoren ablehnen, die einmal über BOD veröffenticht haben. Solche Verleger mag es durchaus geben, aber sollten diese Verleger ihr Geschäftsprinzip überdenken. Ein BOD Autor hat immer hin schon ein wenig Erfahrung im Bereich Marketing evtl. auch Lesungen vorzuweisen. Zudem wird er mit Sicherheit auch einiges im Bezug auf das Schreiben hinzug gelernt haben. Ich denke es gibt bei BOD nicht mehr literarischen Schrott als in jedem anderem Publikumsverlag auch.