Brasilianische bunte Strausseneier-Osternfeier zu Weihnachten
Brasilianische bunte Strausseneier-Osternfeier zu Weihnachten
jurgko

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Brasilianische bunte Strausseneier-Osternfeier zu Weihnachten

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 Weihnachten oder Ostern?

Als ich einen Tag vor Heiligabend auf der Urlauber Insel Itaparica ankam, da hockten einige Händler mit hausgemachten Kuchen und bunte Zuckerbäckereien überall an den Wegen. Am meisten standen vielen Körbe mit bunten Strausseneier herum, besonders gelbe mit rötlicher Tönung, die sahen sehr appetitlich aus, aber auch hellgelbe mit schwarzen Streifen aber auch grüne, sogar schwarze. Die kauft bestimmt keiner. Ich fragte verdutzt: „Wird hier zu Weihnachten Ostern gefeiert?“ Das verstand die Brasilianerin nicht. Da kam auch schon mein Pousadewirt auf mich lachend zu. Er hatte meine Frage mit gehört. Er nannte meinen Namen, der auf einem Schild stand, das er trug, das ich nicht sah, die bunten Riesenostereier hatten mich abgelenkt. Er lud mich vorerst zu einem kleinen Bierwillkommenstrank ein. Ich staunte, fast vor jedem Geschäft war eine kleine Freiluftkneipe, oft nur ein, zwei Tische und eine paar Plastestühle. Nun wusste ich nicht, frotzelte er oder meinte es ernst:“
„Morgen früh zu Heiligabend gibt es bunte Straussenostereier.“
„Hier wird wohl zu Weihnachten Ostern gefeiert?“ fragte ich etwas enttäuscht?
Hermann lächelte, er hatte mir das Du angeboten.„ Du wirst es schon sehen, wenn wir in der Pousade ankommen. Als dann auf dem Abendimbisstisch zur späten Stunde, unterm Weihnachtsbaum eine große Schüssel mit den bunten Strausseneiern stand, die sahen so lecker aus, dass sie meinen Appetit erweckten. Aber nachts liegen die einem nur schwer in dem Magen. Da stand ein Krug mit gelben, kalten Saft, der schmeckte wunderbar. Ich fragte, was das für eine Fruchtgetränk wäre. Hermann lachte: „ Das ist Strausseneiermilch, Strausseneier gemixt!“ Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Aber Eiweiß wurde ja in Deutschland auch zu allerhand Backerein und Cremen verwendet. Mutti machte sogar Zitronencremen daraus. Diese Strausseneiermilch schmeckte köstlich. Dann ging es Mitternacht zu Bett.
Am anderen Morgen zum Frühstück gab es nur zwei gewöhnliche gekochte Eier. Ich fragte: „Heute hätte ich gerne ein gekochtes Straussenei gegessen?“
„ Hier gibt es so viele Strausseneier, dass die sogar an den Bäumen wachsen. Gekocht schmecken die nicht so gut. Roh musst du die essen!‘
Ich fühlte mich vergackeiert. Ich ließ mir den Weg zum Strand erklären und machte mich auf die Socken, um endlich den brasilianischen Badestrand zu genießen.

Unverhoffte Strausseneiergeschenke zum weihnachtlichen Osterspaziergang

Ich konnte mich nicht satt sehen an all diesen exotisch blühenden, bunten Hecken Bourgainvilleas überragten mit prächtigen roten, und orangenfarbenen Blütenbällen die Mauern. Anschließend erfreute mich, eine lange dichte, hohe Hecke mit vielen gelben, roten und weißen Hibiskusblüten, dahinter standen einige Fächerpalmen und niedrige Ferienhäusern mit vergitterten Fenstern. Unübersehbar, erhoben sich einige mächtiger Baum mit gelben und rötlich überhauchten, großen Früchten, die ich nicht kannte. Danach erblickte ich ein verwildertes Dickicht, aus dem lugten plötzlich lauter hübsche gebräunte Mädchengesichter hervor und winkten mich zu sich hin und riefen:“ Manga! Manga! Manga!“
Ich grauhaariger Rentner konnte der Versuchung nicht widerstehen. Wie einst Adam im Paradies, umringten mich grauhaarigen Rentner gleich drei, vier bildhübsche, leicht bekleidete, braune, junge Evas und boten mir Früchte an. Noch nie hat mir eine Frucht, so saftig und süß geschmeckt. Aber schon verschwanden die Hübschen wieder und eine warf mir noch eine Kusshand zu. Ich hörte noch lange ihr lustiges Kichern. Auf einmal lief ich leichtfüßig, wie ein junger Bursche weiter und fühlte mich fünfzig Jahre jünger.
Merkwürdig, diese Früchte kamen mir so bekannt vor. Endlich fielen bei mir die Tomaten, nein, die Mangos von den Augen.
Als ich vom herrlichen Badestrand abends zurück kam sagte Hermann: “ Willst du mal meine Strausseneierbäume sehen?“
Da rief ich laut: “Manga! Manga! Manga!“